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Bowers & Wilkins Pi6

True Wireless In-Ears mit sehr gutem Klang und effektivem ANC

Kurz & knapp

Die Bowers & Wilkins Pi6 sind sehr gut klingende In-Ears, die sich in Sachen Sound kaum hinter den 150 Euro teureren Pi8 verstecken müssen. Wer auf eine Audio-Übertragung per Lade-Case, Lossless-Audio-Codecs und eine funktionsreiche App verzichten kann, bekommt erstklassigen Sound, effektives Noise Cancelling und eine alltagstaugliche Akkulaufzeit.

Vorteile:
  • Sehr guter Klang
  • Gutes Noise Cancelling
  • Multipoint
  • 8 Stunden Akkulaufzeit
Nachteile:
  • Limitierte Möglichkeiten in der App
  • ANC und Lautstärke lassen sich nicht gleichzeitig steuern
  • Kein Dolby Atmos
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Ab sofort gibt es mit den Pi6 eine günstigere Möglichkeit, in den Sound-Genuss der renommierten englischen HiFi-Schmiede zu kommen. Das von uns zuletzt mit „2+“ bewertete Topmodell Bowers & Wilkins Pi8 adressiert mit 400 Euro schließlich das Premiumsegment. Ein paar Abstriche müsst ihr beim um 150 EUR reduzierten Pi6 allerdings machen – und in der preislichen Mittelklasse auch auf die Mitbewerber achten, denn bei 250 Euro ist das Mittelfeld prominent besetzt.

Pastellfarben und neue Form

Die in vier Farben zur Auswahl stehenden Pi6 wohnen in einem gleichfarbigen Gehäuse, das etwas leichter als das des großen Bruders Pi8 (zum Test) ist. Die der IP54-Schutzklasse zugeordneten Kopfhörer vertragen Staub und Feuchtigkeit und eignen sich somit für In- und Outdoor-Aktivitäten bei (fast) jedem Wetter. Das Case selbst sollte jedoch im Trockenen bleiben, denn der Hersteller gibt hier keine Schutzklasse an.

Die neue Passform überzeugt mich – wie auch schon beim Pi8 – durch eine förderliche Haptik beim Einsetzen. Die Neigung der barrenförmigen Pi6 im Ohr markiert den korrekten Sitz. Vier Paar Silikon-Ear-Tips werden mitgeliefert, bei mir sorgten die XL-Einsätze für eine gute Abdichtung bei angenehmen Trageeigenschaften.

Bowers & Wilkins Pi6 vs. Pi8 – die Unterschiede

Auf der Habenseite der Pi6 steht eine mit 8 Stunden längere Akkulaufzeit (bei eingeschaltetem ANC ohne Nachladen via Case), da Bowers & Wilkins einige Stromverbraucher weniger bzw. in abgespeckter Form verbaut hat. So werkelt der DSP mit 24 Bit, bei den Pi8 tut er dies mit 32 Bit, und statt aptX Lossless gibts im kleineren lediglich aptX Adaptive bzw. Classic.

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Die 12-mm-Treiber der Pi6 bestehen aus Biozellulose, ein noch recht neuer Werkstoff, der gegenüber herkömmlichen Werkstoffen steifer und somit eine detailliertere Audio-Übertragung ermöglichen soll. Die Pi8 haben ebenfalls 12-mm-Treiber an Bord, die jedoch aus Carbon gefertigt sind.

Beide In-Ears können Multipoint. Die Pi6 sind zudem nicht per Induktion (kabellos per Qi) nachladbar, wie es bei den Pi8 der Fall ist, dafür wird durch den nicht benötigten Magneten das Lade-Etui ein wenig leichter. Und: Drahtloses Audio via Case per USB-C-Kabel bzw. von analogen Quellen gibts beim kleineren Modell auch nicht.

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Bowers & Wilkins Pi8

Sehr gut klingende True Wireless In-Ears mit effektivem, adaptivem ANC.

 


App mit wenig Angebot

Die übersichtliche Bowers & Wilkins App kommuniziert mit dem Pi6 in einer nochmals ausgedünnten Version. So fehlt die Anzeige des Case-Ladezustands und – was sehr schade ist – bietet der EQ lediglich die Möglichkeit, Bass und Höhen zu regeln (statt der fünf Bänder bei den Pi8).

Die Touch-Steuerung kann ebenfalls nur rudimentär eingestellt werden. Entweder ihr ruft ANC und den Sprachassistenten auf den Plan, oder ihr aktiviert die Möglichkeit, via Antippen und Halten der rechten oder linken Seite die Lautstärke anzuheben oder zu senken. Ansonsten findet ihr auch hier das Angebot, zumeist kostenpflichtige Radiosender und Streaming-Dienstleister einzubinden, was natürlich zwingend einer Personalisierung der App bedarf. In Sachen App-Unterstützung zeigt sich Bowers & Wilkins jeher als eher zugeknöpft, und bei ihren „Kleinsten“ ist es fast schon als spartanisch anzusehen, und auch im nächsten Kapitel gibts mit „An“, „Aus“ und „Umgebung durchschalten“ nichts für Feinarbeiter in Sachen Kopfhörereinrichtung.

Überzeugendes Noise Cancelling

Beim adaptiven Noise Cancelling passt der DSP die Schaltung an die Umgebungslautstärke an und sorgt so bis zu einem gewissen Grad für eine sehr gute Dämpfung der Außengeräusche. Das Klappern im Büro und Unterhaltungen in Zimmerlautstärke wie auch der Sound der Stadt durch ein gekipptes Fenster, drückt der Pi6 souverän weg. Wird es etwas lauter, braucht es schon ein kräftiges Nutzsignal (Musik), um den Lärm zu überdecken. Auch bei bestmöglich angepassten Pi6 können In-Ears mit ANC bauartbedingt den Lärm nicht so gut abschirmen wie Over-Ears. Aber: Während unserer Testphase konnte ich die meisten Alltagssituationen dank des ANCs und eines ebenfalls gut arbeitenden Transparenzmodus easy meistern. Wie beim Pi8 ist die Zuschaltung ein wenig „telefonig“, was allerdings der Sprachverständlichkeit zugutekam.


Noise Cancelling Kopfhörer: Worauf muss ich beim Kauf achten?

Wer viel auf Reisen ist oder im Großraumbüro konzentriert arbeiten will, der sollte sich Noise-Cancelling-Kopfhörer einmal genauer anhören.

 


Der Klang gefällt

Beim Thema Klang ziehen wir den größeren Bruder Pi8 mit ins Feld, denn anhand der beiden nahezu identisch klingenden Protagonisten kann man sehr gut die feinen Unterschiede heraushören, die meiner Ansicht nach aber so marginal sind, dass sie für die Kaufentscheidung nicht der maßgebliche Grund sind.

Die gefällige Bowers-&-Wilkins-Textur bilden beide Modelle sehr gut ab. Unter gleichen Bedingungen per Bluetooth via MacBook habe ich den Hörtest der Pi8 mit den Pi6 wiederholt und beiden Modelle im direkten Vergleich gehört. Via AAC waren die technischen Bedingungen gleich, und bei den Elektronik-Tracks waren die Unterschiede marginal. Bei „Strobe“ von deadmau5 war der Hallraum beim Pi8 eine Spur detaillierter als beim Pi6, und die Klassik-Tests zeigten beim Pi6 einen Hauch weniger Seidigkeit der Streicher als beim Pi8.

Spielt man die via Qobuz angebotenen Hi-Res-Files in der Bowers & Wilkins Music App an, zeigt der Pi6 sein ganzes Können. Auch wenn der Pi6 keine immersiven Audioformate wie Dolby Atmos interpretiert, spielen die Pi6 klanglich in der oberen Liga. Die Sprachverständlichkeit bei Telefonaten und Video-Calls war im Übrigen auf Sende- und Empfangsseite sehr gut.

Fazit

Mit den Pi6 bietet Bowers & Wilkins sehr gut klingende True Wireless In-Ears an, die sich vor dem Klang der 150 Euro teureren Pi8 nicht verstecken müssen. Wer auf Audio-Übertragung via Lade-Case verzichten kann, Lossless-Audio-Codecs beim In-Ear nicht braucht und der spartanischen App klarkommt, erhält mit den Pi6 hervorragend klingende In-Ears. Das gute Noise-Cancelling spielt in der In-Ear-Sparte auf den vorderen Plätzen und die praxistauglichen Akku-Leistungen von 8 Stunden plus weiterer 16 Stunden per Case qualifizieren die Pi6 für alltägliche Aufgaben.

vor 3 Wochen von Ralf Willke
  • Bewertung: 4.13
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Gewicht ohne Kabelje 7 g, Case 45 g
  • Kabellänge60 cm

Lieferumfang

  • Ohrstöpsel XS/S/M/L
  • USB-C auf USB-C Ladekabel

Besonderheiten

  • in Cloud Grey, Forest Green, Glacier Blue und Storm Grey erhältlich
  • BT-Version: 5.4
  • BT-Codecs: SBC, AAC, aptX Adaptive, aptX Classic

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