Das Razer BlackShark V2 Pro 2023 ist ein ernst zu nehmendes Gaming Headset für E-Sportler. Die von Profis entwickelten FPS Presets helfen, im Wettkampf Gegner besser und schneller wahrzunehmen. Während der Tragekomfort sowie das neue HyperClear Super-Breitband-Mikrofon sehr gut sind, bedarf der etwas unausgewogene Grundklang manuellen Eingriff via Razer Synapse Software.
- Guter Klang mit leichten Einschränkungen
- FPS-Profile
- hohe Akkulaufzeit
- sehr gute Sprachverständlichkeit
- Lautstärkeregler ist invertiert
- Bass nicht sonderlich ausgeprägt
Razer updaten ihr E-Sports Gaming Headset BlackShark V2 Pro und das ist neu: Kopfband und Ausziehbügel wurden für noch mehr Komfort überarbeitet, die Akkulaufzeit auf 70 Stunden verlängert, und auch das Mikrofon wurde technisch aufgerüstet. Aus Micro-USB wird USB-C und dank Bluetooth könnt ihr das BlackShark V2 Pro parallel mit einem Smartphone verbinden. Besonders praktisch dabei: Die FPS-Audioprofile wurden in Zusammenarbeit mit E-Sportlern entwickelt und können direkt am Headset ausgewählt werden – zuvor musste man dies über die Synapse Software erledigen.
Let’s Dive Deeper: Razer BlackShark V2 Pro
Das Gaming Headset Razer BlackShark V2 Pro bleibt in Sachen Farb-Design und Bauform gleich. In Schwarz oder Weiß könnt ihr euch den Kopfhörer über die Ohren legen. Der Kopfhörer kommt zusammen mit einem Funk-Dongle („Hyperspeed Wireless“), USB-A-Verlängerungs- sowie USB-A auf -C-Ladekabel.
Design & Tragekomfort der Razer BlackShark V2 Pro
Das Headset, das durch seine Bauart durchaus Retro-Anleihen besitzt, wiegt 320 Gramm. Das äußerst weiche und dicke Memory-Kopfband verteilt das Gewicht bei gleichzeitig nicht zu strammen Anpressdruck angenehm auf dem Kopf. Zusammen mit den atmungsaktiven knapp 2 cm dicken Ohrpolster aus Memory Foam sorgt das für stundenlanges Tragevergnügen ohne Druckbeschwerden – selbst mit Brille. Auch die Wärmeentwicklung hält sich stark in Grenzen, und wie beim Vorgänger lassen sich die Polster austauschen. Diese wiederum bieten innen einen Platz von rund 6,2 mal 4,2 Zentimetern.
Die Gondelaufhängung ist wie die Lautsprechergondeln selbst aus Plastik, darin eingelassen lässt sich smooth die filigran wirkende Metallaufhängung stufenlos zur Größenanpassung verstellen. Mit einer Auszugslänge von ca. 3,4 cm auf beiden Seiten bietet so das Razer BlackShark V2 Pro auch für große Köpfe ausreichend Platz.
Hoodie-Fans aufgepasst: Die großen Ohrmuscheln fangen Reibegeräusche ein, während „Action auf den Ohren“ wird das entsprechend übertönt, in ruhigeren Grind-Passagen oder Musikhören kann das aber etwas störend sein.
So gut lässt sich das Razer BlackShark V2 Pro bedienen
Viele Bedienelemente besitzt das Razer BlackShark V2 Pro nicht, sodass die Lernkurve hier nicht sonderlich steil ist und schnell von der Hand gehen sollte. An der linken Ohrmuschel übernimmt der Power Button das An/Ausschalten des Headsets, ein siebensekündiges Drücken versetzt das BlackShark in den Bluetooth-Pairing-Modus, während der Taster darüber das Mikrofon mutet oder scharf schaltet. Der große stufenlose Endlosdrehregler an der Seite kümmert sich um die Lautstärke und ist praktisch platziert. Allerdings empfinde ich die Regelung als sehr ungewohnt, da sie invertiert ist. Seit Dekaden drehen wir die Lautstärke im Uhrzeigersinn hoch und gegen ihn wieder runter. Das ist an Mischpulten so, an Verstärkern so und bei anderen Gaming Headsets auch so. Hat dieses Verhalten also einen bestimmten Grund, den nur E-Sportler kennen?
An der rechten Ohrmuschel wurde nur ein Taster platziert. Dieser schaltet die EQ-Presets „Game“, „Movie“, „Music“ und „Custom“ durch oder – nach einem dreisekündigen Druck – die sogenannten „Pro-Tuned FPS Profile“. Diese auf bestimmte Spiele angepassten EQ-Presets lassen sich dann wiederrum durchschalten. Hier bietet euch Razer Klanganpassungen für „Apex Legends“, „Call of Duty“, „CS:GO“, „Fortnite“ und „Valorant“ an. Laut Hersteller wurden die FPS-Audioprofile mit E-Sportlern entwickelt. Das gab es so ähnlich bei dem Vorgänger auch, neu ist aber hier, dass diese Special Skills nicht mehr über die Software Synapse ausgewählt werden müssen, sondern direkt im Kopfhörer gespeichert sind.
Razer Synapse für Windows 10/11
Wer von euch bereits ein Razer Gaming Headset besitzt, für den ist die Software-Zentrale nichts Neues. Hier verwaltet ihr nicht nur die Sound-Einstellungen eines Razer Kopfhörers, sondern Synapse dient auch als Hub für weitere Razer Hardware: Tastatur- sowie Maus-Makros definieren, Profile erstellen, etc. pp.
Bezogen auf das Razer BlackShark V2 Pro stellt hier relativ genau euren Sound ein, aktiviert die Rauschunterdrückung oder den Mithörton für das Mikrofon. Hier könnt ihr zudem eure installierten PC-Spiele verlinken und diesen dann individuelle Sound-Verhalten mit auf dem Weg geben. In Sachen THX stehen zwei Modi bereit, der „THX Environmental Mode“ und der „THX Competitive Mode“. Ersterer lässt euch in die Spielewelt eintauchen und sie immersiv erleben. Modus zwei kommt dann zum Einsatz, wenn es um Vorteile im Wettkampf geht, Soundquellen also schnell und klar in ihrer Position wahrgenommen werden müssen. Selbstverständlich profitieren aber auch alle anderen Spiele, für die es kein spezielles Profil gibt von dieser Technik. Installierte Spiele werden von der benötigten Synapse Software erkannt. Hier kann individuell eingestellt werden, welches Spiel THX Spatial Audio nutzen soll.
So gut ist das HyperClear Super-Breitband-Mikrofon
Der Hersteller hebt die technische Überarbeitung des Mikrofons besonders hervor. Während beim Vorgänger die Mikrofone mit 16 kHz abgetastet wurden, verdoppelt Razer beim BlackShark V2 Pro das Ganze auf eine Sampling-Rate von 32 kHz. Das bedeutet also, dass 32.000 Samples pro Sekunde vom Headset (und somit Frequenzen bis maximal 16.000 Hz) erfasst werden können. Liest man die Specs des BlackShark V2 Pro, zeigt sich, dass das verbaute Kondensatormikrofon mit seinen 9,9 Millimeter großen Membranen einen Frequenzgang von 100 Hz bis 10 kHz bietet. Aufnahmen und die Überprüfung mit einem Spectrum Analyser zeigen einen starken Frequenzabfall ab besagten 10 kHz. Indes bietet die Synapse Software im Reiter „Mikro“ einen Equalizer, der auch das 16-kHz-Band anheben oder absenken kann, was in der Praxis dann entsprechend nur subtil bessere Ergebnisse liefert.
Das biegsame Mikrofon samt Plopschutz macht in der Praxis indes eine sehr gute Figur. Die Sprachverständlichkeit auf Discord, bei Call of Duty oder in Videokonferenzen war stets tadellos. Zusammen mit den Feintuning-Möglichkeiten in Synapse erreicht ihr so ein Mikrofonverhalten, das kaum Wünsche offenlässt.
Der Klang des Razer BlackShark V2 Pro
Out of the Box klingt das Razer BlackShark V2 Pro relativ nüchtern und unspektakulär. Hier verzichtet der Hersteller auf einen gehypten Bass- und setzt eher Akzente auf den Mitten- sowie Höhenbereich. Dreht ihr das Headset komplett auf, erfahren die oberen Mitten und Höhen einen Boost, was schneidend in den Ohren klingen kann (z.B. Neneh Cherry „Buffalo Stance“). Wer das nicht will, kann mit dem Custom EQ entgegenwirken, der glücklicherweise direkt im Kopfhörer gespeichert wird.
Die unterschiedlichen EQ-Presets „Game“, „Movie“, „Music“ sind ein guter Startpunkt und funktionieren in der Praxis gut, auch wenn sie nicht immer hundertprozentig passen. Ihr könnt diese voreingestellten und auf den jeweiligen Zweck angepassten Klangkurven aber ebenfalls feintunen.
Bei Spielen auf der Playstation 5 wie Horizon Forbidden West macht das Headset eine gute Figur, man muss aber hier mit Stereo leben, da THX Spatial Audio ausschließlich ab Windows 10 64 Bit zur Verfügung steht. Klanglich setzt das Razer BlackShark V2 Pro auf der PS5 Aloys Spielewelt gut um, auch wenn das Gaming Headset bauartbedingt nicht so präzise die subtileren „Mikrogeräusche“ darstellen vermag, wie das ein Audeze Maxwell (Test) kann.
An einem Gaming PC sieht das schon etwas anders aus, da hier die FPS-Profile zum Tragen kommen. Während wir Fortnite zocken, aktivieren wir das entsprechende Profil, und in der Tat lassen sich Gegner viel leichter bestimmen.
Mit THX Spatial Audio erleben wir allerdings nicht den Aha-Effekt, den wir uns erhofft haben. Der THX-Demo-Film, der in der Synapse Software abgespielt werden kann, hört sich zwar erkennbar anders an (etwas breiter, offener und tiefer), aber dennoch spielt sich diese immersive Sound-Weitung beim Tester immer noch sehr stark im Kopf ab und nicht davor, bzw. um ihn herum. Das sorgt bei uns nicht für eine so starke, erweiterte Räumlichkeit, wie wir sie uns wünschen würden.
Präzise agiert das Razer BlackShark V2 Pro aber allemal! Im „THX Environmental Mode“ wird die Spielewelt weiter und durchaus immersiver. Im „THX Competitive Mode“ lassen sich indes Geräusche gut orten, dabei klappt auch die Identifikation von oben und unten gut.
Bei Filmen oder Musik fehlt es uns zwar nicht an der Sprachverständlichkeit und Details, denn das wird hier gut umgesetzt, durch den zurückgenommenen Bass fehlt uns aber Tiefgang. Das kann der Equalizer zwar ein stückweit abfangen, aber man merkt dem Razer BlackShark V2 Pro an, dass es primär fürs kompetitive Gaming erschaffen wurde.
Das Razer BlackShark V2 Pro in der Praxis
Das Razer BlackShark V2 Pro ist schnell angeschlossen: HyperSpeed Dongle in einen freien USB-A-Port des PC stecken und kurz warten, bis Windows die Einsatzbereitschaft quittiert. In der Regel heißt es allerdings nun erst mal updaten. Sowohl Razer Synapse als auch die Firmware des Headsets wollen aktualisiert werden, was bei uns knapp 20 Minuten Wartezeit bedeutete. Danach steht das Razer BlackShark V2 Pro in Synapse bereit und darf konfiguriert werden.
Durch einen siebensekündigen Druck auf den Button an der rechten Hörerseite initialisiert das Headset sein Bluetooth Pairing. Gefunkt wird hier mit Bluetooth-Version 5.2, wobei Razer hier – wie üblich – auf hochauflösende Codecs verzichtet und auf SBC sowie AAC setzt. Letzterer arbeitet soweit smooth mit unseren iOS und Android Devices zusammen und während Spotify unsere Test Tracks via iPhone ans BlackShark durchreicht, wird die Funkverbindung über den HyperSpeed Dongle pausiert. Ein Doppel-Tap auf den Profile-/EQ-Knopf oder ein Druck auf den Play Button schaltet schnell und zuverlässig wieder zurück auf Bluetooth. Bimmelt das Telefon, könnt ihr bequem über das Headset telefonieren, es sein denn, ihr habt in Synapse „Bitte nicht stören“ aktiviert. Dann werden Anrufe nicht durchgereicht.
Unser Gegenüber bestätigte uns während Telefonaten eine sehr gute Sprachqualität. Weder waren Zischlaute scharf, noch mangelte es an Natürlichkeit der eigenen Stimme.
Während unseres Testzeitraums haben wir u.a. auch Windows 11 virtualisiert mit VMware Fusion auf einem MacBook Pro genutzt. Hier gab es allerdings immer wieder Probleme beim Wechseln der EQ-Presets, denn das Headset regierte schlicht nicht darauf. Ein Neustart der VM schaffte für einige Minuten Abhilfe, aber es zeigt sich, dass das Razer BlackShark V2 Pro diese Kombi einfach nicht mag.
Fazit
Mit dem BlackShark V2 Pro zeigt Razer ein ernst zu nehmendes Gaming Headset für E-Sports. Dank spezieller FPS-Profile steigert ihr eure Wahrnehmung in Games, um Gegner früher hören und entsprechend schneller reagieren zu können. Zwar ist die Razer Synapse Software alles andere als schlank und Ressourcen-schonend, dennoch erlaubt sie detaillierte Anpassungen, um das Headset den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Klanglich sicherlich kein High-End-Kopfhörer und im Grundklang für unseren Geschmack etwas unausgewogen, hilft der EQ eure Idealvorstellungen recht gut umzusetzen. Apropos: Weniger gut finden wir den invertierten Lautstärkeregler, dafür trifft Razer in Sachen Tragekomfort sowie Qualität des HyperClear Super-Breitband-Mikrofons genau ins Schwarze.
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Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)12 - 28.000 Hz
- Impedanz32 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)@ 1 kHz/1 mW: 100 dB
- Gewicht ohne Kabel320 g
- Kabellänge200 cm
Lieferumfang
- Abnehmbares Mikrofon
- Funk Dongle
- USB-A-Adapterkabel
- USB-C auf -A-Ladekabel
Besonderheiten
- in Schwarz und Weiß erhältlich
- BT-Codecs: SBC, AAC
- BT-Version: 5.2