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Huawei FreeBuds 3

True Wireless Ear-Buds mit intelligentem Noise Cancelling

Kurz & knapp

Die Huawei FreeBuds 3 hinterlassen gemischte Gefühle, was Akkulaufzeit, Klangqualität und Geräuschunterdrückung angeht. Telefonieren und lippensynchrones Filmeschauen sind mit den FreeBuds 3 wirklich gut, aber die Tatsache, dass es nur zwei Steuerungsbefehle direkt am Ohr gibt und die aktive Geräuschunterdrückung aufgrund ihrer Bauart weniger wirksam ist, als sie sein könnte – verbunden mit einem Rauschen – machen die FreeBuds 3 nicht zum Spitzenreiter in der True-Wireless-Kategorie, sondern sie reihen sich eher im Mittelfeld ein. Dort stechen sie allerdings aufgrund ihrer guten Verarbeitung, dem angenehmen Tragegefühl und den anderen beschriebenen Qualitäten, wie beispielsweise der Bild-Ton-Synchronität sowie der Unterdrückung von Windgeräuschen angenehm hervor.

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Inzwischen scheint es zum guten Ton eines jeden Smartphone-Herstellers zu gehören, dass es passend zum Handy gleich noch entsprechende Kopfhörer aus gleichem Hause dazugibt – wenn schon Kundenbindung, dann bitteschön mit Technik-Gadgets aus der eigenen Entwicklungsabteilung! Apple machen das seit Jahren eindrucksvoll vor, zählen die AirPods (zum Test) sowie die neuen AirPods Pro (zum Test) doch inzwischen zum umsatzstärksten Zubehör der Kalifornier.

Den gleichen Weg will nun auch Huawei gehen, die inzwischen zum zweitgrößten Smartphone-Hersteller der Welt aufgestiegen sind und neben den FreeBuds Lite (zum Test) nun mit den FreeBuds 3 am Start sind.

Und ja, auch die FreeBuds 3 sehen den AirPods sehr ähnlich, wie so viele andere, die auf den Zug des True Wireless Booms aufspringen wollen. Während allerdings die AirPods nur in Weiß und ohne Noise Cancelling daherkommen, hat man bei Huawei für den gleichen Preis nicht nur zwei Farbvarianten zur Auswahl, sondern eben auch eine aktive Geräuschunterdrückung eingebaut. Haben Huawei-Fans also endgültig eine adäquate Alternative zu Apples weißen Stäbchen-Hörern gefunden?

Was kann Kirin A1?

Im Inneren der komplett kabellosen FreeBuds 3 werkelt ein Prozessor, der auf den Namen „Kirin A1“ hört und gute Dienste bei Wear- bzw. Hearables aus dem Hause Huawei leisten soll. Dieser Chipsatz bietet mit der Unterstützung der neuen Bluetooth-Version 5.1 unter anderem eine moderne und stabile, energieschonende Bluetooth-Verbindung mit geringer Latenz, auch weil auf die klassische Master-Slave-Ansteuerung der In-Ears zugunsten einer individuellen Datenversorgung beider In-Ears einzeln gesetzt wird. Zudem beherrscht der neue Chip eine Datenübertragung von bis zu 2,3 Megabit pro Sekunde, um per Bluetooth UHD sogar FLAC-Dateien ohne Encoding abspielen zu können.

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Koppeln und konfigurieren

In Verbindung mit einem Huawei Phone verbinden sich die FreeBuds 3 ähnlich elegant und schnell, wie man es aus dem Hause Apple kennt: Einfach nur den Deckel des Ladecase öffnen, woraufhin ein kleines Fenster auf dem Phone aufpoppt, den Vollzug der Verbindung anzeigt und die jeweiligen Akkustände der Kopfhörer und der Ladebox darstellt. Das klappt allerdings nur mit hauseigenen Smartphones, die mindestens EMUI 10 installiert haben. Das trifft übrigens auch auf die Auto-Play-Funktion zu, die die Wiedergabe startet, wenn man die Kopfhörer in die Ohren steckt und automatisch pausiert, wenn die FreeBuds 3 wieder herausgenommen werden.
Sofern die kostenlose Android App „Huawei AI Life“ installiert ist, können die In-Ears entsprechend den eigenen Wünschen mit Funktionen belegt werden: Unter dem Punkt „Verknüpfung“ kann man festlegen, was man mit dem zweimaligen Antippen des rechten bzw. linken Kopfhörers fernsteuern kann, als da wären: „Skip Forward“, „Play/Pause“, „Assistent“, „ANC“ sowie „keine Aktion“. Es gibt also nur zwei Aktionen, die direkt am Kopfhörer gesteuert werden können. Des weiteren kann noch die aktive Geräuschunterdrückung justiert werden, doch dazu später mehr.

Hören

Bauartbedingt und ganz ohne Ohrpassstücke – getreu dem Motto „One Size Fits All“ – hängen die FreeBuds 3 luftig in den Ohren, dennoch bin ich überrascht, wie gut und fest sie bei mir sitzen, dabei überhaupt nicht drücken und auch nur wenig Unbehagen auslösen, dass eine unbedachte Kopfbewegung zum Verlust der teuren Technik führen könnte.

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Was dann durch die dynamischen 14-mm-Treiber in die Ohren gelangt, ist ausgesprochen unaufgeregt: Der Klang ist angenehm offen und wirkt ausgewogen, samt und transparent, dabei geben die Bässe eine gute Würze und die Höhen kommen spritzig frisch daher. Lediglich die Mitten behaupten sich meiner Meinung nach nicht so recht, was den Gesamtklang etwas dünn wirken lässt.

Die Huawei FreeBuds 3 erklimmen daher keinen Spitzenplatz in Sachen Sound. Aber was tatsächlich spitze ist, ist die versprochene Bild-Ton-Synchronität beim Betrachten von Videos. Da hat Huawei nicht zu viel versprochen, denn endlich einmal hinkt das Wort dem Bild nicht mehr hinterher.

Noise Cancelling

Schaltet man die Geräuschunterdrückung dazu, steigt der Rauschpegel deutlich an, was von den Mikros kommt, die ja die Umgebungsgeräusche erstmal aufnehmen müssen, bevor sie selbige filtern können. In der App kann man dann die Stärke der Unterdrückung an einem Drehkranz so justieren, dass gewisse Frequenzen mal mehr mal weniger verschwinden. So kann man beispielsweise Ansagen am Bahnhof gezielt durchlassen, ohne das störende Rumpeln der Züge zu hören. Man muss allerdings schon ein wenig herumprobieren, um ein stimmiges Ergebnis zu erhalten. Insgesamt trägt das aktive Noise Cancelling zur Ruhe beim Musikhören etwas bei, aber letztendlich ist es wegen der luftigen Bauweise der Ear-Buds – die ja nur im Ohr hängen und keine mechanische Dämmung durch Passstücke aufweisen – grundsätzlich kaum in der Lage, eine sehr deutliche Abschottung von der Außenwelt zu erzeugen, eben weil die störenden Geräusche einfach am Kopfhörer vorbei ins Ohr gelangen.

Special Features

Der Kirin-Chipsatz soll aber noch viel mehr können: Beim Telefonieren Hintergrundgeräusche eliminieren, durch einen Gehörknochen-Sensor die Stimme besonders gut übertragen und beim Radfahren die Windgeräusche (bis ca. 20 km/h) unterdrücken. Bei unseren Testanrufen attestiert auch die Gegenstelle zunächst einmal eine sehr gute Verständlichkeit, beinahe als würde man gar nicht über die Kopfhörer telefonieren. Auf dem Fahrrad, während der Wind um die Ohren bläst, kommt von der Gegenseite lediglich die Rückmeldung, dass die Stimme im Zuge der Rauschunterdrückung tendenziell etwas mittenbetonter wird. Dass der Wind währenddessen weiter rauscht, hört unser Gesprächspartner allerdings nicht – ein gutes Ergebnis!

Lade-Case und Laufzeit

Das hosentaschenfreundliche, runde Lade-Case kann sowohl über USB-C Kabel als auch via Ladematte mit Strom befüllt werden. Auch das sogenannte „Reverse Charging“, also das drahtlose Aufladen via Handy, wird unterstützt, kompatible Smartphones vorausgesetzt.

Die FreeBuds selbst laufen außerhalb ihrer Ladestation etwa 3,5 Stunden, was eher unteres Mittelmaß ist. Angegeben werden vier Stunden Laufzeit und viermaliges Nachladen im Etui, somit kommt man theoretisch auf 20 Stunden Laufzeit, was auch für einen Tagesausflug reichen sollte.

vor 4 Jahren von Sven Opitz
  • Bewertung: 3.5
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformEar Buds
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Gewicht ohne Kabel2x 4,5 g

Lieferumfang

  • USB-C-Ladekabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • in Schwarz und Weiß erhältlich
  • BT-Version: 5.1
  • BT-Codecs: SBC, AAC, BT UHD

2 Antworten auf “Huawei FreeBuds 3”

  1. Bianca sagt:

    Eignen sich die Kopfhörer denn auch für andere Smartphones oder machen sie wirklich nur mit einem Huawei Sinn?

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