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LG TONE Free DT90Q

True-Wireless In-Ears mit ANC und Dolby Atmos

Kurz & knapp

Die LG TONE Free DT90Q warten mit einer beachtlichen Ausstattung auf. Klanglich gibt es in dieser Preisklasse wenig zu bemängeln, das Noise-Cancelling ist ebenso praxistauglich wie die Meridian-Klangoptimierung. Das trifft auch auf den Trage- und Bedienkomfort zu. Ob man Headtracking und Dolby Atmos benötigt, entscheidet letztlich die Anwendung.

Vorteile:
  • üppige konfigurierbare Funktionalität
  • Klang-Tuning von Meridian
  • Noise Cancelling
  • Dolby Atmos mit Headtracking
  • hohe Sprachqualität bei Telefonaten
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Die in Schwarz oder Weiß erhältlichen TONE Free DT90Q sind das aktuelle Topmodell der neuesten DT-Serie, die preislich oberhalb der Reihen Free DFP (zum Test) und FN7 (zum Test) rangiert.

Wie die genannten Modelle warten diese True-Wireless In-Ear-Kopfhörer mit einer Nebengeräuschunterdrückung (Active Noise Cancelling, ANC) und der hauseigenen UVnano-Technik auf, die für eine automatische Desinfektion der Ohrhörer im Lade-Case sorgen soll.

Die LG TONE Free DT90Q kommen in einem angenehm kompakten, runden und matten Lade-Case aus Kunststoff, mit Status-LED, USB-C-Ladeanschluss und der Fähigkeit zum induktiven Laden. Darin befinden sich die leichten, modern gestylten und ergonomisch geformten In-Ears aus glänzendem Kunststoff – durch Magnete in Position gehalten. Die Hörer bieten Touch-Bereiche zur Funktionssteuerung und einen in Richtung Mund ausgerichteten „Flügel“, in dem sich die Mikrofone zur Sprachaufnahme befinden. Drei Paar Ohrpassstücke aus Silikon in unterschiedlichen Größen sollen für guten Tragekomfort sorgen.

Im Geräteinneren arbeiten dynamische 11-mm-Treiber aus Graphen, einem gleichermaßen leichten und harten Material. In Kombination mit Bluetooth 5.3 (Qualcomm Snapdragon), einer Klangabstimmung durch die Spezialisten von Meridian und Headphone Space Processing (HSP) sowie einer verbesserten aktiven Nebengeräuschunterdrückung will LG zu guten Klangergebnissen gelangen. An Audio-Codecs bieten diese Kopfhörer inzwischen neben SBC sowie AAC auch aptX Adaptive. Das war zum Zeitpunkt dieses Tests noch nicht so. Einen schaltbaren Gaming-Modus für niedrigere Latenzen gibt es auch.

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Eine Besonderheit der DT90Q ist die ergänzende Unterstützung von Dolby Atmos mit zugehörigem Headtracking. Die kostenlose App „LG TONE Free“ für iOS und Android steht auch hier helfend zur Seite.

Das Testgerät unterstützt eine Kopplung von bis zu fünf Geräten und bis zu zwei gleichzeitige Verbindungen (Multipoint). Ein Ein-Hörer-Betrieb (Single-Modus) ist ebenfalls möglich.

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Um eine hohe Sprachqualität bei Telefonaten und Online-Konferenzen zu ermöglichen, wurden in den TONE Free DT90Q drei Mikrofone und eine Stimmerkennung in jeden Hörer eingebaut, die die erkannte Stimme von Umgebungsgeräuschen trennt. Über die App kann man sich zudem zwischen Betriebsarten entscheiden, die Sprache fokussieren oder die Umgebungsgeräusche ausblenden. Ergänzend gibt es einen Flüstermodus, bei dem man den rechten Ohrhörer als Mikrofon für private Gespräche nutzen kann.

Praxis

Passform und Tragekomfort sind hoch. LG hat die Form der TONE Free DT90Q nach eigenen Angaben auf Basis hunderter Ohr-Scans entwickelt. Tatsächlich sitzen die TWS mit den richtigen Passstücken dauerhaft bequem und sicher im Ohr. Dazu würde ich die nach IPX4 gegen Feuchtigkeit geschützte Konstruktion als sportauglich bezeichnen.

Das Pairing erfolgt problemlos und schnell. Mit lautstärkeabhängigen acht bis neun Stunden Laufzeit ohne Noise Cancelling sind die Testgeräte alltagstauglich. Da das Lade-Case ergänzend bis zu 20 Stunden Laufzeit liefert, ist man auch für längere Reisen gewappnet. Die Ladezeit liegt dabei unterhalb einer Stunde beziehungsweise zwei Stunden für das Case. Schnelles Zwischenladen ist möglich.

Die Funktionssteuerung erfolgt über die übersichtlich gestaltete App und die berührungsempfindlichen Außenbereiche der Kopfhörer, die man im Werkszustand leider auch gelegentlich versehentlich auslöst. Es gibt Funktionen für Einfach, Doppel- und Dreifachklicks sowie längeres Halten. So kann man die Musikwiedergabe, Titelsprünge und die Lautstärke steuern, Telefonate abwickeln, das Noise Cancelling konfigurieren sowie einen Sprachassistenten aufrufen. Die Konfiguration ist weitgehend frei definierbar und kann bei Bedarf auch Einfachklicks aussparen, um Fehlbedienungen zu vermeiden. Auch ist es möglich, bei Noise Cancelling direkt zwischen den Modi „ANC“ und „Transparenzmodus“ zu wechseln, ohne dabei den dritten Modus überhaupt aufzurufen. So sollte es sein!

In der App lassen sich neben der Konfiguration der Touch-Felder auch Firmware Updates (Stand 1.06.1) durchführen und das Noise Cancelling beziehungsweise der Transparenzmodus steuern. Zu den weiteren Funktionen zählen eine schaltbare Touchpad-Sperre, ein Test der Passgenauigkeit, eine Suchfunktion für verlegte Kopfhörer und eine Automatikfunktion für ein Pausieren beim Herausnehmen der Hörer. Die Reichweite der Funkstrecke ist völlig praxistauglich und erfolgte störungsfrei über mehrere Räume.

Clever ist die Möglichkeit, die LG TONE Free DT90Q auch an Geräten ohne Bluetooth nutzen zu können. Hierfür liefert der Hersteller ein Adapterkabel (Miniklinke auf USB-C) mit, das beispielsweise an den Kopfhörerausgang eines Flugzeugsitzes angeschlossen wird. Über einen Schalter am Lade-Case wird dieses zur Sendestation und man erhält eine praktische drahtlose Verbindung.

Klang-Tuning und Dolby Atmos

Über die App hat man Zugang zu einer Auswahl unterschiedlicher Klangvoreinstellungen, die LG in Kooperation mit Meridian entwickelt hat. Zur Auswahl stehen fünf Presets sowie zwei benutzerdefinierte Speicher, für die sich ein achtbandiger Equalizer justieren lässt. Der letztgewählte Modus wird dabei in der Kopfhörerelektronik gespeichert. Hinter den Meridian-Voreinstellungen verbergen sich aber nicht nur verschiedene Equalizer-Einstellungen, wie etwa eine Bass- oder Höhenbetonung. Gleichzeitig ist es irritierend, dass das reine Aufrufen des manuell justierbaren Equalizers zu einer deutlich leiseren Wiedergabe führte und damit Klangvergleiche erschwerte. Hinzu kommt der erwähnte Dolby-Atmos-Modus, der die anderen Einstellungen ersetzt. Hier bewegt sich dank des integrierten Headtracking-Sensors das Stereopanorama entsprechend der Kopfbewegung mit. Musiktitel mit Dolby Atmos lassen sich beispielsweise bei Tidal aufrufen. Der Sinn dieser Funktion beim Musikgenuss erschließt sich mir allerdings bisher nicht wirklich. So müsste ich bei normalen Musiktiteln unbeweglich gerade sitzen, damit das Panorama mittig ausfällt. Ich könnte mich umdrehen und den Sänger von hinten hören. Aber will ich das? Sinnvolle dedizierte Mischungen, bei denen man inmitten der Band stünde, würden da eher Sinn ergeben, aber auch da bin ich skeptisch. Hingegen sehe ich den Sinn eines immersiven Klangerlebnisses mit Headtracking bei Spielen und der Simulation virtueller Realitäten.

Klang

Für den Klangtest der LG TONE Free DT90Q verabschiedete ich mich von der Neutraleinstellung und wählte den Immersive-Modus, bei dem die HSP-Technik (Headphone Spatial Processing) zum Einsatz kommt und der Wiedergabe zusätzliche Räumlichkeit verleiht. Tatsächlich wurde das Audiomaterial für meine Begriffe spürbar aufgewertet. Diese Betriebsart ist zwar nicht neutral, allerdings würde ich einen solchen Anspruch auch nicht an ein portables Gerät zur täglichen Nutzung stellen – hier steht der Hörspaß im Vordergrund. Hinzu kommt, dass die Elektronik von Bluetooth-Geräten in aller Regel ohnehin den Frequenzgang verbiegt. Ob das durch den Hersteller benannt oder dokumentiert wird, ist eine andere Frage.

Die LG TONE Free DT90Q klingen bei mittleren Lautstärken satt und breit. Bei allzu kräftigen Pegeln wirken sie hingegen etwas angestrengt. Grundsätzlich klingt es aber ausgewogen und druckvoll. Der Bassbereich ist leicht betont aber definiert und bis in die untersten Lagen hinabreichend. Stimmen, Instrumente und unterschiedlich dichte Mischungen werden im Mittenbereich gut aufgelöst und reproduziert – von Jazz bis Metal. Ich stelle auch keine Genrepräferenz fest. In den Höhen gibt sich das Testgerät angenehm, ohne Härten und mit guter Auflösung und schneller Ansprache. Weiterhin sind auch die Wiedergabe der Dynamik, der Räumlichkeit und des Stereopanoramas in dieser Preisklasse überzeugend. Für den mobilen Einsatz erhält man somit ein stimmiges Klangpaket. Audiophile Ansprüche sollte man allerdings nicht an die Konstruktion stellen.

Schließlich hat sich auch der Aufwand für die Sprachqualität gelohnt: Mit den TONE Free DT90Q erreicht man eine überzeugende und nebengeräuscharme Sprachqualität im Alltag und profitiert von erwähntem Flüstermodus.

Noise Cancelling

Die Geräuschunterdrückung der LG TONE Free DT90Q ist schaltbar und erzielt über die passive Geräuschisolierung der In-Ears eine aktive Entkopplung von störenden Alltagsgeräuschen. Wie immer gilt das insbesondere bei statischen und tieffrequenten Geräuschen. Benachbarte Kommunikation oder Tastaturgeräusche werden dabei nicht vollständig eliminiert. Im Alltag verbessert das Noise Cancelling dennoch praxistauglich den Störabstand, etwa bei Fahrten im ÖPNV und intensiviert so den Musikgenuss oder schafft, ohne Musik, einen erhöhten Ruheraum. Eine intensivere schaltbare Stufe hätte ich dennoch begrüßt. Eine Klangverschlechterung wie im TONE Free DFP8 stellte ich nicht fest, wohl aber die typische Empfindlichkeit gegenüber Wind. Der schaltbare Transparenzmodus arbeitet umgekehrt und gibt Umgebungsgeräusche über die Mikrofone auf die In-Ears. So lassen sich Sprachdurchsagen besser verstehen und auch eine Unterhaltung bei aufgesetzten In-Ears führen.

Fazit

Mit größeren Treibern und einer Vollausstattung inklusive Headtracking darf man die LG TONE Free DT90Q als Ausstattungsriesen bezeichnen, die zudem noch gut klingen, gut im Ohr sitzen und komfortabel bedienbar sind. Und so sind die TONE Free DT90Q überaus praxistaugliche Begleiter im Alltag, die ihr Geld allemal wert sind.

vor 2 Jahren von Ulf Kaiser
  • Bewertung: 4.13
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Gewicht ohne Kabelje 5 g, Case 38,6 g

Lieferumfang

  • 3 Paar Ohrpassstücke (S, M, L)
  • USB-C-Kabel
  • Adapterkabel 3,5 mm auf USB C (für Flugzeugmodus)
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • in Schwarz und Weiß erhältlich
  • BT- Codecs: SBC, AAC, aptX Adaptive
  • BT-Version: 5.3

7 Antworten auf “LG TONE Free DT90Q”

  1. Johannes sagt:

    Danke für den Bericht!

    Ich würde gerne den max. Schalldruckpegel (SPL = Sound Pressure Level) der Tone Free DT90Q benötigen.

    Auf der offiziellen LG Seite finde ich keinen Hinweis, jedoch bietet LG auch die Tone Free T90 an mit Schalldruck ca. 130dB. Sind T90 und DT90Q dieselben?

    • Redaktion sagt:

      Nein, die T90 S sind quasi die Nachfolger der DT90Q. Wir selbst haben ebenfalls noch keine Info bzgl. SPL. Sobald hier Infos vorliegen, geben wir sie selbstverständlich an euch weiter.

  2. Jonas sagt:

    vielen Dank für die Tests! habt ihr Mal getestet, ob die DT90Q Apt-x Adaptive können? Laut Amazon und einigen Forenbeiträgen ist das der Fall, sie sind lediglich nicht abwärtskompatibel.

  3. Robert Raab sagt:

    Wird mehrkanalton (Dolby Atmos) tatsächlich über Bluetooth übertragen?

    • Redaktion sagt:

      Nein, denn hier gibt es keine multiplen Lautsprecher, den jeder Dolby-Kanal ja bräuchte. Hier wird getrickst, dank HRTF (Head-Related Transfer Function) und virtuell nachgeahmt.

      • Robert Raab sagt:

        Vielen Dank für Ihre Antwort.

        Was ich mich noch frage, wie kann die von Ihnen erwähnte „Head-Related Transfer Function“ wissen wie sie tricksen soll, wenn die Informationen über die räumliche Position eines Signals nicht an die Kopfhörer übermitteln wird? Welchen Sinn machen dann mit Dolby Atmos erstellte Sound-Dateien?

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