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Libratone Track+

Stylischer Bluetooth-In-Ear mit Noise Cancelling

Kurz & knapp

Die Track+ von Libratone schmeicheln durch Material, Anmutung und einer gewissen Schwere dem taktilen Empfinden seines Trägers. Soll heißen: Toll gebaut, schön zum Gucken und sehr wertig. Der Klang könnte meines Erachtens nach etwas erwachsener sein: Ein wenig mehr Bassfundament hier, etwas klarer in den Höhen dort und das Ganze auf einer etwas breiteren Bühne. Die adaptive Geräuschunterdrückung ist gut, wenn auch nicht total abschottend – ein Interkontinentalflug wird nicht ganz ausgeblendet, aber das kann wahrscheinlich auch nur ein Over-Ear leisten. Die Track+ von Libratone sind eigenwillig, auf ihre Weise schön, wohldurchdacht und genau richtig reduziert in ihrem Auftritt. Wer das Besondere in einem grauen In-Ear-Alltag sucht, wird bei den Track+ ganz sicher fündig.

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Libratone mit ihren hippen, stylishen Lautsprechern im charakteristischen Stoffmäntelchen, zeigten mit ihrer Q-Adapt-Serie (zu den Tests), dass auch Noise-Cancelling-Kopfhörer stolz vorzeigbare Lifestyle-Gadgets sein dürfen. Jetzt legen die dänischen Designer nach, und schicken die Track+ hinaus in die Welt. Und vorab sei gesagt: Das gelingt, sieht gut aus und klingt auch noch ordentlich!

Packung und Haltung

Schon der Karton, in dem die Track+ nebst Zubehör eingebettet sind, stellt klar, dass wir hier die In-Ear-Holzklasse verlassen haben, dieses selbstverständlich auch wissen, dennoch frei von Dünkel bleiben, nur weil wir es formvollendet und eine Spur exzentrisch mögen. Zu einem etwas höheren Preis, selbstverständlich.

Wie so oft bei dänischem Design, fehlt es an Ecken und Kanten und so gefällig die Libratone Track+ daherkommen, wollen sie eins gerade nicht sein: unauffällig.

Der lange Schlauch mit den zwei Metallelementen links und rechts schmiegt sich wie ein Nackenbügelkopfhörer bar jeden Reibens aber trotzdem ausgesprochen verrutschfrei um einen herum, wobei zwei lange, elegante Schlaufen zu den Ohren führen, an deren Ende sich die Treiber mit Passstücken und Ohrhaken sanft in die Gehörgänge schmeicheln, um nichts als Sound in Selbige zu übermitteln, entkoppelt vom Rest der Welt dank vierstufig schaltbarer Geräuschunterdrückung oder sogar bewegungsabhängig ganz automatisch.

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Kein unangenehmer Plastikgeruch stört, keine schlecht sitzende Plastikabdeckung unterbricht die Linie – Anmutung und Material sind ohne Fehl und Tadel und noch dazu schweiß- und spritzwassergeschützt nach IPX4. Das Zubehör präsentiert sich mit drei Paar Ohrpassstücken (S, M, L), einem Paar Ohrhaken, Ladekabel und Dokumentation eher übersichtlich, oder wie es auch heißen könnte: in schlichter Einfachheit. Zusätzlich meldet eine App beim ersten Koppeln der Track+ mit dem iPhone 8 Installationsbedarf an, mit der die Fähigkeiten der Track+ zur vollen Entfaltung gebracht werden können bzw. innerhalb eines (natürlich) minimalistisch gestalteten Benutzerinterfaces visualisiert und besser steuerbar gemacht werden. Im Prinzip ginge es auch ohne App, nur dann halt nicht so stylish.

Klang und Krach

Out of the box verbreiten die Track+ einen schönen Klang, den man in der App mit drei Equalizer-Presets eher dezent als brachial verändern kann. Insgesamt sind die Track+ eher unauffällig austariert – da übertreiben kein gehypter Bassbereich oder kreischende Höhen, was aber auch dazu führt, dass sich die Bühne in meinem Kopf nicht so recht entfalten will. Der Klang ist gut aber es fehlt ihm an Strahlkraft. Shawn Mendes‘ „In my blood“, mit seinem schönen Dynamikwechsel zwischen Strophe und Refrain, kommt recht ordentlich, ich vermisse aber ein paar Nuancen an Detailreichtum und Drama. „Solo“ von Clean Bandit treibt es da schon doller, hier jedoch finde ich die Staffelung nicht tief genug, der Bass ist nicht klar abgesetzt von den Mitten und die Höhen spannen sich darüber nicht weit genug auf – ich rede hier von wenig, das fehlt. Aber es fehlt halt.

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Das Noise Cancelling

Apropos fehlen. Die Außengeräuschunterdrückung, die vier Stufen der Dämpfung anbietet, macht einen sehr guten Job. Bei höchster Stufe nehme ich die Außengeräusche von der Straße bei offenem Fenster nicht mehr wahr, das Klackern der Tastatur vor mir dringt bei leiseren Passagen allerdings noch durch, was ich persönlich gar nicht schlecht finde, weil ich eine totale Abschottung wie unter einer Taucherglocke nicht so schätze. Ich regele die Unterdrückung sogar lieber etwas runter, damit ich noch ein wenig von dort draußen mitbekomme – beim Radfahren im fließenden Verkehr ist das nicht unklug. Ein Schalter in der App ermöglicht es der Technik, auch abhängig von meinem Bewegungsverhalten – also ob ich sitze oder laufe – die Unterdrückung dynamisch zu regulieren, was „Citymix Smart“ genannt wird, und sogar erstaunlich gut funktioniert.

Bedienung und Feeling

Die beiden Metallboxen links und rechts beherbergen Elektronik und Akku, wobei die drei Steuertasten im rechten Kabel unverfehlbar groß und genügend erhaben auf Eingaben warten – die großen Symbole lassen sich wunderbar ertasten und es funktioniert alles klaglos – typisch für von Apple zertifiziertes „Made for iOS“-Zubehör. Am linken „Metallkästchen“ ist dagegen nur ein einzelner Knopf angebracht, der als Hauptschalter und für das Durchsteppen der vier Modi zur Geräuschunterdrückung fungiert. Eine für jeden Modus unterschiedliche Klickmeldung im Ohr macht es leicht, auch ohne Blick auf die App, genau zu wissen, welche Dämpfung gerade werkelt. Sehr gut.

Ruf doch mal an

Die eingebauten Mikros der Track+ sollen laut Libratone durch Noise Cancelling besonders der Sprachverständlichkeit beim Telefonieren nur Positives bescheren, was mir die angerufene Gegenstelle auch prompt versichert, allerdings wird eine gewisse „Abgeschnittenheit“ der Stimme bemerkt, die sicherlich von der reingrätschenden Elektronik herrührt, wenn eine Bahn an mir vorbei rollt und dieses Geräusch dringend minimiert werden muss. Auf jeden Fall funktioniert es und man wird auch in lauter Umgebung gut verstanden.

vor 6 Jahren von Sven Opitz
  • Bewertung: 4.13
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Schalldruckpegel (SPL)105 dB
  • Gewicht mit Kabel28 g

Lieferumfang

  • 3 Paar Ohrpassstücke
  • 1 Paar Ohrhaken
  • Mikro-USB-Ladekabel

Besonderheiten

  • in Schwarz und Weiß erhältlich
  • BT-Version: 4.1
  • BT-Codec: aptX
  • Akkulaufzeit: ca. 8 Std.
  • Ladezeit: ca. 1 Std.
  • CityMix Smart, vierstufig einstellbare Geräuschunterdrückung
  • schweiß- und spritzwassergeschützt
  • App für iOS und Adroid
  • Bewegungssensor für automatische An- und Ausschaltung beim Absetzen

2 Antworten auf “Libratone Track+”

  1. Andreas sagt:

    Nach etwas mehr als 1 Jahr war der linke Kanal ohne ersichtliche Ursachen tot, obwohl kaum benutzut – das dürfte bei einem als hochwetig vermarktetem Headset nicht passieren. Für 1 Jahr kann ich dann doch besser Billigkram kaufen!

  2. Jürgen sagt:

    Hallo, ich besitze ein iPhone X und bin auf der Suche nach einem Bluetooth InEar auf den LIBRATONE TRACK+ gestoßen. Da Apple aptX nicht unterstützt, sondern auf seinen eigenen Codec AAC zur Übertragung setzt, wäre meine Frage, ob der TRACK+ in der Lage ist AAC zu nutzen?
    Das der Track+ damit funktioniert, ist klar.
    Aber es geht um die Übertragung/Nutzung höher aufgelöster Musikdaten des iPhone. Also nicht nur furchtbare MP3.
    Danke und beste Grüße

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