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the t.bone HD 815

Geschlossener Mix- und Recording-Kopfhörer für Gitarrenmusik

Kurz & knapp

Der the t.bone HD 815 weiß zu überzeugen. Beim Mixing ist er vor allem für Sound-Arbeit an verzerrten Gitarren in Rock und Metal geeignet. Beim Mix von Pop-Vocals ist dagegen Vorsicht geboten. Als Recording-Kopfhörer kann er mit seiner geschlossenen Bauweise punkten. Und einfaches Handling und komfortabler Sitz machen ihn zum Arbeitstier.

Vorteile:
  • gut geeignet für Gitarrenmusik
  • warmer Klang
  • gute Schallisolation nach außen
  • guter Tragekomfort
Nachteile:
  • Präsenzbereich von Vocals stark betont
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Der the t.bone HD 815 ist ein geschlossener, ohrumschließender Kopfhörer, der uns bei Recording und Mixing zur Seite stehen soll. Da die Ansprüche hierbei hoch und die Konkurrenz stark ist, dürfen wir gespannt sein, wie sich der Kandidat der Hausmarke des Musikhauses Thomann im Praxis-Check schlägt. So viel sei an dieser Stelle vorweggenommen: Dieser Kopfhörer ist eine handfeste Überraschung.

Lieferumfang des the t.bone HD 815

Der Blick in den Karton des the t.bone HD 815 zeigt einen übersichtlichen Lieferumfang. Neben dem Kopfhörer selbst liegen ein Wechselkabel mit Miniklinkensteckern samt Schraubadapter bei. Alle Stecker und der Adapter sind vergoldet und somit gut gegen Korrosion geschützt. Das gerade Kabel ist Stoff ummantelt und macht einen wertigen Eindruck. Großzügige Knickschutze an beiden Enden verhindern potentiellen Kabelbruch.

Aufbau, Material und Technik des the t.bone HD 815

Beim the t.bone HD 815 handelt es sich um ein Over-Ear-Modell, bei dem die Farbe Schwarz dominiert. Ein silber glänzender Metallring und eine gräulich-weiße Beschriftung sorgen für Akzente. Die Optik des Kopfhörers vermittelt das Bild eines professionellen Tools. Die metallenen Arme des Kopfbügels machen einen soliden Eindruck. Eine Kleinigkeit fällt mir bei den Ohrpolstern auf: ihr umlaufender Rand hat eine Naht, die am wenigsten sichtbar ist, wenn sie sich am unteren Ende der geschlossenen Hörschalen befindet. Im Auslieferungszustand sind sie allerdings auf beiden Seiten oben zu finden und deshalb gut sichtbar. Also drehe ich sie flugs herunter und bin sofort auch mit den Details der Optik zufrieden.

In seinem Inneren arbeiten dynamisch angetriebene 50-mm-Treiber. Sie produzieren Bässe bis in Frequenzbereich-Untiefen von 10 Hertz hinab. Im Bereich der Höhen liefern sie Sound bis 35 kHz. Damit übersteigt der Kopfhörer sowohl in den tiefen als auch in den hohen Frequenzen das typische menschliche Hörvermögen. In Sachen Schalldruck kann der the t.bone HD 815 bis zu 97,3 dB SPL erreichen. Das sollte für die allermeisten Recording- und Mixing-Situationen ausreichen. Damit er auch an Kopfhörerausgängen laut aufspielen kann, die nur eine eher geringe Ausgangsspannung liefern können, hat er eine geringe Impedanz. Sie beträgt im Mittel nur 34,8 Ohm. Damit ist er gewappnet für die Arbeit an Audio-Interfaces und Laptops.

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Das Handling des the t.bone HD 815

Der Miniklinkenstecker des Kabels wird per Locking-Mechanismus im the t.bone HD 815 verriegelt. Eine kleine Vierteldrehung sichert die Zuleitung so vor dem Herausrutschen. Optimal für den Recording- und Studioalltag ist die einseitige Kabelführung des Kopfhörers. Gerade Rechtshänder behalten durch sie viel Bewegungsfreiheit. Noch dazu bietet das Kabel mit seiner Länge von 3 m einen großen Arbeitsradius.

Beim Aufsetzen des Kopfhörers lässt sich die Größe seines Kopfbandes ohne große Mühe justieren. Dadurch, dass die Größenverstellung gerastert ist, merkt sich der Kopfhörer die letzte Einstellung. Das vereinfacht das Arbeiten bei häufigem Auf- und Absetzen. Dazu sind seine Ohrpolster großzügig bemessen und bieten auch größeren Ohren ausreichend Platz.

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Der Kopfhörer bringt ohne Kabel gerade einmal 313 Gramm auf die Waage. Und inklusive Kabel wiegt er gerade einmal 52 Gramm mehr. Dadurch ist der auf dem Kopf nicht nur herrlich leicht zu tragen; er benötigt deshalb auch entsprechend wenig Anpressdruck, um sicher zu sitzen. Aber Halt! Messen wir den Anpressdruck, befindet er sich im unteren Mittelfeld. Doch die Polsterungen von Hörschalen und Kopfband sind vorbildlich. Sie federn den Bügeldruck so gut ab, dass der Kopfhörer auch bei langen Hörsessions keine Kopfschmerzen verursacht. Ihr Kunstleder kann bei längerem Gebrauch allerdings zu schwitzenden Ohren führen. Das Handling des Kopfhörers macht auf mich einen durchweg guten, weil alltagstauglichen Eindruck.

Der Klang des the t.bone HD 815

Auch wenn es sich wie ein Widerspruch anhört, dass der HD 815 für mich trotz scharfer Höhen „warm“ klingt – sein zurückhaltender Superhochtonbereich machts möglich. Hier spielt hinein, dass er den Frequenzbereich um 300 Hz herum stark auslegt. Für seine klangliche Wärme spielt außerdem die zurückhaltende Transientenwiedergabe des Kopfhörers eine Rolle. Eine große Überraschung ist die Mittenauflösung des Kopfhörers, insbesondere wenn es um Rock und Metal geht. Nicht viele Kopfhörer spielen dem Mix von Gitarren in die Hände. Gerade vor dem Hintergrund, dass wir es hier nicht mit einem Highend-Modell zu tun haben, leistet er hier hervorragende Arbeit!

Kommen beim HD 815 obere Mitten und Höhen ins Spiel, wirken sie bei Popmusik schnell vergleichsweise laut und vordergründig. Wer mit diesem Kopfhörer Dance, Pop oder Hip Hop abmischt, dürfte deshalb ohne lange Eingewöhnungszeit Mixes abliefern, in denen Vocals eher dezent aufgestellt sind. Um das zu vermeiden, heißt es mit dem HD 815 dann kontra-intuitiv arbeiten. Wer Erfahrung mitbringt, der weiß aber, dass sich diese Eigenschaft beim Mixen auch nutzen lässt. Denn klingen obere Mitten und Höhen mit dem HD 815 nicht zu scharf, dürfte der Mix-Engineer das richtige Maß für sie getroffen haben.

Gerade beim Recording möchte mancher Musiker eine hohe Lautstärke auf dem Kopfhörer, um die Energie der Musik zu spüren. Das ist mit dem HD 815 kein Problem. Er lässt sich herrlich laut verzerrungsfrei anspielen. Dabei kommt ihm in Aufnahmesituationen seine gute akustische Isolation nach außen zugute. Übersprechungen sollten bei Mikrofonaufnahmen also keine großen Schwierigkeiten machen.

In Sachen subjektiver Signalauflösung, klanglicher Tiefenstaffelung und Stereoeindruck bietet der Kopfhörer ein unaufgeregtes Mittelmaß. Das heißt, dass hier absolut nichts zu beanstanden ist.

Fazit

Der geschlossene the t.bone HD 815 ist ein Kopfhörer, der Recording und Mixing vereinfachen kann. Dazu sollte man aber unbedingt wissen, was er leisten kann und was nicht. Wer einen äußerst günstigen Recording-Kopfhörer sucht, findet hier ein gutes, weil einfaches Handling, angenehmen Sitz bei längeren Sessions und ein warmes Klangbild. Klanglich ist er besonders gut geeignet für den Mix von Rock und Metal. Für die Mix-Arbeit mit Pop-Vocals ist aufgrund einer schnell erreichten Schärfe Vorsicht geboten. Beim Recording kann er mit seiner Kombination aus hoher Lautstärke und guter Isolation nach außen eine große Hilfe sein.

vor 10 Monaten von Carsten Kaiser
  • Bewertung: 4.25
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 35.000 Hz
  • Impedanz34,8 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)97,3 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf639 g
  • Gewicht mit Kabel365 g
  • Gewicht ohne Kabel313 g
  • Kabellänge300 cm

Lieferumfang

  • Wechselkabel
  • Schraubadapter

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