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Creative Outlier Free Pro+

Wasserdichte Knochenschall-Kopfhörer mit Audioplayer

Kurz & knapp

Dank IPX8 eignen sich die Creative Outlier Free Pro+ perfekt zum Schwimmen. Aufgrund der Knochenschalltechnologie setzt aber auch hier die Physik dem Frequenzspektrum, das letztlich ans Ohr gelangt, unvermeidlich recht enge Grenzen. Fast keine Grenzen kennt dagegen der Tragekomfort, denn die Open-Ear-Kopfhörer tragen sich fast unmerklich, wobei besonders das Gefühl, die Ohren „frei“ zu haben, ziemlich außergewöhnlich ist. Und wer einmal eine Schwimmrunde mit Musik gemacht hat, dürfte trotz aller klanglichen Einschränkungen von diesem Hörer begeistert sein.

Vorteile:
  • hoher Tragekomfort
  • lange Laufzeit
  • verstellbare Ohrbügel
  • wasserdicht nach IPX8
  • integrierter 8-GB-Audioplayer
Nachteile:
  • mittenlastig
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Creative wagt sich mit seinen beiden Outlier-Free-Modellen in den Bereich der Knochenschall-Kopfhörer vor. Die hier getesteten Outlier Free Pro+ können gegenüber der einfachen Variante mit einem integrierten Audioplayer und Wasserdichtigkeit aufwarten. Während die kleinen Outlier Free+ lediglich mit IPX5 gegen Staub und Spritzwasser geschützt sind, geht es für den Outlier Free Pro+ dank IPX8 direkt ins kühle Nass.

Knochenschall – die Technik dahinter

Knochenschall-Übertragung (engl. bone conduction) ist im Prinzip ideal für den Einsatz in und unter Wasser. Denn dadurch, dass keine Luft bewegt wird, sondern ein so genannter „Transducer“ den Schall vibrierend an das Schläfenbein überträgt, von wo aus er dann schlussendlich am Hörknochen landet, braucht es keine Membran. Der prinzipbedingte Nachteil liegt zum einen darin, dass die mögliche Lautstärke recht gering ist, zum anderen, dass der übertragene Frequenzbereich – besonders in den Bässen und Höhen – eher eng ist.

Dennoch geben Creative den möglichen Frequenzgang mit den Hifi-typischen 20 Hz – 20 kHz an. Wählt man nicht den integrierten Audioplayer, sondern einen externen Bluetooth-Zuspieler, erfolgt die Verbindung via Bluetooth 5.3. Als Bluetooth-Profile werden A2DP, AVRCP und HFP unterstützt und als Audio-Codecs kommen wahlweise AAC oder SBC zum Einsatz. Und damit man den Open-Ear-Hörer nie absetzen muss, beherrscht er auch die gleichzeitige Verbindung mit zwei Geräten (Multipoint).

Das Handling der Creative Outlier Free Pro+

Wie viele der Mitbewerber sind auch die Creative Outlier Free Pro+ als ein einziger Bügel aufgebaut, der um den Kopf herum gelegt wird und seinen Halt durch das Aufliegen auf den Ohren und den Andruck an die Schläfen findet.

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Das Laden erfolgt über ein verpolungssicheres, magnetisches USB-Kabel, das auf der Innenseite des rechten Hörers angedockt wird. Ein voller Ladezyklus befüllt den Akku mit genug Reserve für zehn Stunden Spielzeit und dauert zwei Stunden. Zehn Minuten Ladezeit liefern immerhin genug Strom für ganze zwei Stunden. Hinter den Ohren sitzen dann jeweils die Akku- und Steuerungs-Sektionen, vor dem Ohr die beiden Transducer, von denen die Schwingungsenergie ausgeht, die zunächst in die Wangenknochen und von da aus dann in das Gehör gelangt.

Die vorderen Enden des Bügels sind bei den Creative Outlier Free Pro+ nach vorne und zurück bewegbar, wodurch sich der Auflagepunkt auf den Schläfen optimieren lässt. Auf der Unterseite des rechten Auslegers befinden sich drei kleine Gummi-Taster, mit denen die Bedienfunktionen ausgelöst werden. Darunter das Ein- und Ausschalten, Wechsel zwischen Bluetooth und internem Audioplayer, das Aktivieren des Low-Latency-Modus, die Lautstärken-, Telefon- und Wiedergabe-Steuerung sowie das Aktivieren des Bluetooth-Pairings. Nach kurzer Eingewöhnung finden die Finger die drei Taster einigermaßen sicher – frei von Fehlbedienungen ist dieses Prinzip des „blind hinters Ohr“-Greifens allerdings nicht.

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Mit der mittleren Taste wechselt man zwischen MP3-Player- und Bluetooth-Modus. Die acht zur Verfügung stehenden Gigabyte (MP3, FLAC, WAV und APE) an internem Speicher lassen sich unproblematisch über das USB-Ladekabel von einem Rechner aus befüllen, wo die Creative Outlier Free Pro+ als reguläres Speichermedium angezeigt werden. Der Transfer erfolgt allerdings schnarchend langsam, weshalb ich hier auf einen Standard unterhalb von USB 2.0 tippe. Aber gut – das Übertragen des Lieblingsalbums kann man ja schon anschieben, während man die Sachen fürs Schwimmtraining packt.

Mit den Creative Outlier Free Pro+ im Wasser

Vor dem Einsatz des Hörers im Wasser gilt es, die Mikrofon-Öffnung mit einem winzig kleinen Pin, der auf der rechten Seite an einer Lasche baumelt, zu verschließen, damit die Creative Outlier Free Pro+ dem feuchten Element auch wirklich standhält.

Danach gilt es die Entscheidung zu treffen, ob man die mitgelieferten Ear-Plugs tragen will oder nicht. Diese haben nämlich einen ganz entscheidenden Einfluss auf den Klang. Verschließt man den Gehörgang mit ihnen, entsteht nämlich der gleiche akustisch vorteilhafte Effekt wie beim Tragen von In-Ears: Man hat ein geschlossenes System in dem die Bässe deutlich druckvoller hörbar sind.

Entscheidet man sich gegen die Ear-Plugs, hat man beim Kraulen und damit dem wechselseitigen Eintauchen der Ohren im Wasser dann den lustigen, nach einiger Zeit allerdings eher nervigen Effekt, dass die Bässe beim Untertauchen des jeweiligen Ohrs einen merklichen Boost erfahren. Ich jedenfalls pfropfte mir nach zwei Bahnen die Ear-Plugs ins Ohr, um ungestört der Musik zu lauschen. Und mehr noch: Durch die Ear-Plugs werden natürlich auch die normalen Schwimm- und Wassergeräusche deutlich reduziert, wodurch man plötzlich relativ ungestört mit sich, der Musik und dem Wasser ist, was ich tatsächlich als ziemlich beeindruckend empfand.

So klingen die Creative Outlier Free Pro+

Eine Knochenschall-Übertragung reicht erfahrungsgemäß nicht an die klangliche Qualität von klassischen dynamischen Membrantreibern heran und die Creative Outlier Free Pro+ ändern daran (leider) auch nichts. Prinzipbedingt wird das Klangbild beim Weg über den Knochen leiser und spektral deutlich beschnitten, sodass man es am Ende mit einem eher dünnen und mittenlastigen Klang zu tun hat.

Wie oben bereits erwähnt erfährt der Sounds allerdings eine deutliche Umkehr, wenn man die mitgelieferten Ohrstöpsel einsetzt – wobei es egal ist, ob man nun die Stöpsel vom Hersteller nutzt oder ein Paar x-beliebiger Ohrpfropfen. Denn sobald man die Lauscher verschlossen hat, wir der Sound deutlich basslastiger und muskulöser. Das geht allerdings dann mit einem merklichen Verlust an Höhen einher.

Ohnehin steht das Tragen von Ohrpfropfen prinzipiell diametral zu dem eigentlichen Vorteil den Open-Ear-Hörer bieten: nämlich einem sehr luftigen und offenen Tragegefühl. Womit der Knochenschall-Over-Ear dann entsprechend punkten kann, ist beim Telefonieren und allen anderen Anwendungsfällen, wo das Audiomaterial eher im Mittenbereich spielt – so auch beispielsweise bei Hörbüchern und bei eher akustischer Musik.

Wenn man also den spannenden Roman oder das unverschiebbare Telefonat mit auf die Jogging-Runde nehmen möchte, geht das mit den Creative Outlier Free Pro+ ausgesprochen gut. Allerdings eher auf der der sportelnden Seite, denn die Sprachqualität die auf der Empfängerseite ankommt, ist nicht unbedingt dazu geeignet eine ausufernde Unterhaltung führen zu wollen. Eine Gefahr von zu hohen Hörlautstärken besteht hier glücklicherweise nicht, denn ab einem gewissen Punkt beginnt die Eigenresonanz der Hörer und sie kitzeln einem bei jeder Bassdrum an den Schläfen bis man lachen muss. Und spätestens an dem Punkt werden auch die Kollegys im Büro oder Menschen im Nahverkehr auf einen aufmerksam, denn ein kleines bisschen Schall dringt durch die Vibration der Transducer schon an die Außenwelt.

Fazit

Die Outlier Free Pro+ von Creative machen es einem nicht leicht, ein abschließendes Fazit zu ziehen. Auf der einen Seite sind sie technisch ziemlich gelungene Open-Ear-Kopfhörer, die mit einer robusten Konstruktion, langer Akku-Laufzeit und einem wirklich außergewöhnlich luftigen Tragegefühl punkten. Auf der anderen Seite ist da die prinzipbedingt eher mittenlastige Frequenzwiedergabe, die irgendwo im Bereich eines Küchenradios spielt und damit eher zur Hintergrundbeschallung geeignet ist und nicht für mitreißende Musikerlebnisse.

Wenn man aber genau das will, nämlich eine unaufdringliche Berieselung in Verbindung mit einem luftigen Tragegefühl, dann machen die Creative Outlier Free Pro+ am Ende doch durchaus Spaß. Und richtig außergewöhnlich wird es, wenn man mit ihnen ins Wasser geht, denn der Effekt, im nassen Element plötzlich Musik zu hören, ist wirklich toll. Gerade ambitioniert Schwimmende, die Bahn um Bahn durchpflügen, könnten das als extrem lohnenswerte Bereicherung ihres Trainings schätzen.

vor 7 Monaten von Numinos
  • Bewertung: 3.75
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformOpen-Ear
  • WandlerprinzipKnochenschall
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Gewicht ohne Kabel32 g
  • Kabellänge60 cm

Lieferumfang

  • 1 Paar Silikon-Ohrstöpsel
  • Magnetisches Clip-on-Lade- und Datenübertragungskabel
  • 3 x Mikrofonstecker

Besonderheiten

  • in Midnight Blue und Matte Black, Midnight Blue mit Fiery Orange erhältlich
  • BT-Codecs: SBC, AAC
  • BT-Version: 5.3
  • BT-Profile: A2DP, AVRCP, HFP

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