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Creative Outlier Free+

Open-Ear-Kopfhörer mit Knochenschall-Technologie

Kurz & knapp

Das Knochenschallhörer-Debüt von Creative ist grundsätzlich als ziemlich gelungen zu bezeichnen: Denn die Outlier Free+ tragen sich gut, haben eine lange Akkulaufzeit und sind ziemlich robust konzipiert.

Nur am physikalischen Grundproblem der Knochenschallübertragung ändern auch sie nichts: Der Klang ist tendenziell eher mittenlastig. Wer allerdings ohnehin nur ein bisschen Hintergrundbeschallung beim Work-out sucht oder sich selbst bei Videokonferenzen oder Telefonaten möglichst natürlich im Raum hören will und sich ansonsten über ein ziemlich luftiges Tragegefühl freuen möchte, dürfte an den Creative Outlier Free+ durchaus Freude haben.

Vorteile:
  • hoher Tragekomfort
  • lange Laufzeit
  • verstellbare Ohrbügel
Nachteile:
  • mittenlastig
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Lange Zeit war die Firma Shokz ein ziemlich einsamer Platzhirsch im Bereich der Knochenschall-Kopfhörer. Zwar ist das Konzept dahinter schon alt, inzwischen aber im Alltag angekommen. Nun schickt sich der Multimedia-Ausstatter Creative an, dem Vorreiter Marktanteile abzuluchsen.

Die beiden Modelle heißen „Outlier Free+“ und „Outlier Free Pro+“ (Test), wobei der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Hörern darin besteht, dass die Pro-Version 8 GB Speicherplatz für einen integrierten Audioplayer bereit hält mit dem sich dann dank IPX8-Zertifizierung sogar im Wasser Musik hören lässt, während der hier getestete Outlier Free lediglich mit IPX5 gegen Staub und Spritzwasser geschützt ist.

Technik

Die Größe der Membran ließ sich leider nicht in Erfahrung bringen. Sie ist genau genommen auch irrelevant, denn entscheidend ist am Ende ja nur, welche Frequenzen über die Transducer (die Schallwandler am Ende des Bügels) am Knochen (genauer gesagt: am Schläfenbein) und schlussendlich am Ohr landen. Seitens des Herstellers wird für die Outliner Free+ jedenfalls der Hifi-typische Frequenzgang von 20 Hz – 20 kHz angegeben.

Die Verbindung zum Zuspieler erfolgt dann via Bluetooth 5.3. Als Bluetooth-Profile werden A2DP, AVRCP und HFP unterstützt und als Audio-Codecs kommen wahlweise AAC oder SBC zum Einsatz. Und damit man den Open-Ear-Hörer nie absetzen muss, beherrscht er auch die gleichzeitige Verbindung mit zwei Geräten (wobei die Signale nicht gemischt, also addiert werden, sondern immer der Zuspieler dran kommt, von dem zuletzt eine Audiowiedergabe gestartet wurde).

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Handling

Wie viele der Mitbewerber sind auch die Outlier Free als ein einziger Bügel aufgebaut, der um den Kopf herum gelegt wird und seinen Halt durch das Aufliegen auf den Ohren und den Andruck an die Schläfen findet. Das Laden erfolgt über ein verpolungssicheres, magnetisches USB-Kabel, das auf der Innenseite des rechten Hörers angedockt wird.

Ein voller Ladezyklus befüllt den Akku mit genug Reserve für zehn Stunden Spielzeit und dauert zwei Stunden. Zehn Minuten Ladezeit liefern immerhin genug Saft für ganze zwei Stunden.

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Hinter den Ohren sitzen dann jeweils die Akku- und Steuerungssektionen, vor dem Ohr die beiden Transducer, von denen die Schwingungsenergie ausgeht, die zunächst in die Wangenknochen und von da aus dann in das Gehör gelangt. Die vorderen Enden des Bügels sind bei den Outlier Free+ bewegbar, wodurch sich der Auflagepunkt auf den Schläfen optimieren lässt.

Auf der Unterseite des rechten Auslegers befinden sich drei kleine Gummi-Taster, mit denen die Bedienfunktionen ausgelöst werden. Darunter das Ein- und Ausschalten, das Aktivieren des Low-Latency-Modus, die Lautstärken-, Telefon- und Wiedergabe-Steuerung sowie das Aktivieren des Bluetooth-Pairings.

Nach kurzer Eingewöhnung finden die Finger die drei Taster einigermaßen sicher – frei von Fehlbedienungen ist dieses Prinzip des „Blind-hinters-Ohr“-Greifens allerdings nicht.

Klang

Knochenschall-Übertragung reicht erfahrungsgemäß nicht an die klangliche Qualität von klassischen dynamischen Membrantreibern heran und die Creative Outlier Free+ ändern daran (leider) auch nichts. Prinzipbedingt wird das Klangbild beim Weg über den Knochen leiser und spektral deutlich beschnitten, sodass man es am Ende mit einem eher dünnen und mittenlastigen Klang zu tun hat.

Eine deutliche Umkehr erfährt der Sound allerdings, wenn man die mitgelieferten Ohrstöpsel einsetzt – wobei es egal ist, ob man nun die Stöpsel vom Hersteller nutzt oder ein Paar x-beliebiger Ohrpfropfen. Denn sobald man die Lauscher verschlossen hat, wir der Sound deutlich basslastiger und muskulöser. Das geht allerdings dann mit einem merklichen Verlust an Höhen einher.

Ohnehin steht das Tragen von Ohrpfropfen prinzipiell diametral zu dem eigentlichen Vorteil den Open-Ear-Hörer bieten: nämlich einem sehr luftigen und offenen Tragegefühl. Womit der Knochenschall-Over-Ear dann entsprechend punkten kann, ist beim Telefonieren und allen anderen Anwendungsfällen, wo das Audiomaterial eher im Mittenbereich spielt – so auch beispielsweise bei Hörbüchern und bei eher akustischer Musik.

Wenn man also den spannenden Roman oder das unverschiebbare Telefonat mit auf die Jogging-Runde nehmen möchte, geht das mit den Outlier Free+ ausgesprochen gut. Allerdings eher auf der der sportelnden Seite, denn die Sprachqualität die auf der Empfängerseite ankommt, ist nicht unbedingt dazu geeignet eine ausufernde Unterhaltung führen zu wollen. Eine Gefahr von zu hohen Hörlautstärken besteht hier glücklicherweise nicht, denn ab einem gewissen Punkt beginnt die Eigenresonanz der Hörer und sie kitzeln einem bei jeder Bassdrum an den Schläfen bis man lachen muss. Und spätestens an dem Punkt werden auch die Kollegys im Büro oder Menschen im Nahverkehr auf einen aufmerksam, denn ein kleines bisschen Schall dringt durch die Vibration der Transducer schon an die Außenwelt.

Fazit

Mit ihrer neuen Outlier-Free-Serie wagen sich Creative in das spannende Feld der Knochenschall-Hörer vor. Und das Debüt ist im Prinzip gut gelungen, denn der handliche Ear-Free-Bügel ist robust und in Bezug auf die Bedienung auf der Höhe der Zeit.

Nur physikalisch können auch Creative keine Wunder vollbringen und so leiden auch die Outlier Free+ klanglich unter der prinzipbedingt eher mittenlastigen und leisen Wiedergabequalität. Man darf hier ja nicht vergessen, dass das Prinzip ursprünglich aus der Militärtechnik kommt und vornehmlich für den Sprechfunk in sehr lauten Umgebungen gedacht ist. Immersiver Hörspaß kommt damit nicht wirklich auf. Was nicht bedeutet, dass man sich mit den Outlier Free+ nicht auch mal gut ein Hörbuch oder ein bisschen Hintergrundmusik auf die Joggingrunde mitnehmen kann. Wirklich toll sind Videokonferenzen mit den Creative Outlier Free+, denn zum einen tragen sie sich fast unmerklich und zum anderen hat man ein wirklich freies Gefühl in den Ohren und entsprechend eine gute Kontrolle der eigenen Stimme im Raum.

vor 8 Monaten von Numinos
  • Bewertung: 3.63
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformOpen-Ear
  • WandlerprinzipKnochenschall
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Gewicht ohne Kabel32 g
  • Kabellänge60 cm

Lieferumfang

  • 1 Paar Silikon-Ohrstöpsel
  • Magnetisches Clip-on-Ladekabel

Besonderheiten

  • in Matte Black und Lime Green erhältlich
  • BT-Codecs: SBC, AAC
  • BT-Version: 5.3
  • BT-Profile: A2DP, AVRCP, HFP

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