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Creative Outlier Pro

Extrem laufstarke True Wireless In-Ears mit Hybrid ANC und Low-Latency-Modus

Kurz & knapp

Verbesserungswürdig sind die Zuverlässigkeit der Touch-Steuerung und das Grundrauschen im Umgebungsmodus, was durch ein Update zu beheben wäre. Ansonsten bieten die Creative Outlier Pro durch die individuellen Hörer- und Klangeinstellungsmöglichkeiten, den Low-Latency-Modus und die regelbare Geräuschkontrolle viel Funktionalität zu einem interessanten Preis. Zumal die wetterfesten True Wireless In-Ears mit einer immensen Laufzeit punkten.

Vorteile:
  • schweiß- und wasserbeständig gemäß IPX5
  • herausragende Akkulaufzeit
  • Bluetooth 5.2
  • App-Anbindung mit vielseitiger Klanganpassung
  • Case wahlweise per USB-C-Anschluss oder drahtlos via Qi aufladbar
  • Low-Latency-Modus
Nachteile:
  • keine Schnellladefunktion
  • Umgebungsmodus mit stärkerem Grundrauschen
  • unpräzise Touch-Steuerung (Firmware-Version 1.0.211210.1120)
  • keine Multipoint-Verbindungen
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Die Creative Outlier Pro bieten Akkuleistung satt, verfügen über eine fünfstufige Abschwächung und Verstärkung von Außengeräuschen sowie individuelle Hörer- und Klangeinstellungen per App. Für eine verbesserte Synchronität von Bild und Ton beim mobilen Gaming oder Filmeschauen sind die kabellosen In-Ears zudem mit einem Low-Latency-Modus ausgestattet.

Das Pro-Modell der Creative Outlier-Serie präsentiert sich in einem neuen, frischen Look, wobei die In-Ears mit einem Gewicht von siebeneinhalb Gramm pro Seite zwei Gramm mehr als die zuletzt getesteten Creative Outlier Air V3 (zum Test) auf die Waage bringen. Auch das recht massive Lade-Case fällt mit 74 Gramm neun Gramm schwerer aus, was unter anderem auf die erhöhten Akkukapazitäten von Hörern und Case zurückzuführen sein dürfte. Vorteile des etwas größeren Gehäuse-Designs, das die Ohrmuschel vollständig ausfüllt, bestehen in einer hohen Abschirmung gegenüber der Außenwelt und einem festen, stabilen Sitz. Dank der schweiß- und wasserbeständigen Verarbeitung gemäß IPX5 sind die Creative Outlier Pro insofern bestens für Outdoor-Einsätze und auch zum Sporttreiben gerüstet. Die Kompatibilität zu Mützen ist jedoch eingeschränkt, da die Gehäuse eindeutig über die Ohrmuscheln hinausstehen.

Akkulaufzeit

Herausragend ist die Laufzeit der Creative Outlier Pro von 18 Stunden und 40 Minuten pro Ladung bei gehobenerer Lautstärke im Grundmodus, während bei maximaler Geräuschunterdrückung immer noch eine Hördauer von 14 Stunden und 30 Minuten zur Verfügung steht. Darüber hinaus können die In-Ears im Case drei Mal vollständig aufgeladen werden bis eine externe Stromquelle benötigt wird, so dass die Gesamtlaufzeit im Standard-Betrieb bei mehr als 74 Stunden und im ANC-Modus bei bis zu 58 Stunden liegt. Insgesamt beeindruckende Ausdauerwerte, die viele Bluetooth-Over-Ears nicht erreichen.

Sind die Akkus der Hörer leer, benötigt ein Ladezyklus ziemlich exakt zwei Stunden, wobei auf eine Schnellladefunktion verzichtet wurde. Das Case kann hingegen wahlweise über den vorhandenen USB-C-Anschluss oder drahtlos via Qi mit Strom versorgt werden. Dabei ist die Akkureserve über das mitgelieferte USB-C auf USB-A-Ladekabel in knapp drei Stunden wieder hergestellt.

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Bedienung

Neben dem Bluetooth-Standard 5.2 unterstützen die Creative Outlier Pro eine einseitige Nutzung im Single-Betrieb, wohingegen Multipoint-Verbindungen mit zwei Geräten gleichzeitig nicht vorgesehen sind. Ein Koppeln der Hörer kann dabei mit der Entnahme aus dem Case erfolgen, wodurch das System eingeschaltet und in den Pairing-Modus versetzt wird. Das Zurücklegen in die Ladevorrichtung schaltet die In-Ears hingegen aus. Darüber hinaus ist ein manuelles Ein- und Ausschalten durch ein längeres Halten der berührungsempfindlichen Oberflächen möglich, was Vorteile bietet, da das Case nicht zwangsläufig mitgenommen werden muss. Zumal die Akkus der Hörer geschont werden, wenn nicht nach jeder Nutzung ein Nachladen erfolgt. Positiv aufgefallen ist zudem, dass die Funkverbindung innerhalb einer städtischen Bebauung eine überdurchschnittlich hohe Reichweite von 13 Metern besaß und mehrere Räume stabil überbrückt werden konnten.

Ist eine Bluetooth-Verbindung hergestellt, steuert ein zweifaches Antippen der rechten Touch-Oberfläche die Wiedergabe, während über den linken Hörer zwischen Grund-, Umgebungs- und ANC-Modus umgeschaltet werden kann. Das Annehmen und Beenden von Telefonaten ist hingegen beidseitig durch zweimaliges Tippen möglich. Durch ein dreifaches Antippen des rechten In-Ears erfolgt zudem ein Vorspringen zum nächsten Titel, was linksseitig den Sprachassistenten aktiviert. Die Lautstärke kann darüber hinaus durch ein kurzes Halten geregelt werden, indem sich diese per linkem Hörer reduzieren und mithilfe der rechten Seite erhöhen lässt. Gut umgesetzt ist hierbei, dass die Belegung der Touch-Steuerung über die Creative App angepasst werden kann, so dass auch Funktionen wie ein Zurückspringen bei der Titelauswahl nutzbar sind. Allerdings benötigt die Remote unter der Firmware-Version 1.0.211210.1120 viel Fingerspitzengefühl und reagiert nicht immer zuverlässig. Ein Problem, das von den bisherigen Outlier-Modellen nicht bekannt ist, weshalb davon auszugehen ist, dass ein Update Abhilfe schaffen sollte. Gleiches gilt für die Akkustandsanzeige der App, die sich momentan nicht aktualisiert und die inaktive Ladestandsanzeige der Hörer vom Case. Insofern wirkt das System zum Release-Zeitpunkt an mehreren Stellen noch nicht vollständig ausgereift, was jedoch behebbar ist. Zumal Eigenschaften betroffen sind, die bei den vorherigen Generationen einwandfrei funktioniert haben.

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Creative App

Ergänzend zur Belegung der Touch-Steuerung lässt sich per App (Android und iOS) die Geräuschkontrolle der Creative Outlier Pro einstellen, indem das Noise Cancelling und der Umgebungsmodus in fünf Stufen an die Umgebung angepasst werden können. Zudem erfolgt das Aktivieren des Low-Latency-Modus über die App, der dem Hersteller zufolge den Versatz zwischen Bild und Ton halbiert. Bei der Verwendung des Bluetooth-Codes SBC ist bei Filmen und Spielen auch eine deutliche Verbesserung der Synchronität erkennbar. Allerdings verringert sich die Reichweite der Funkverbindung ebenfalls merklich, weshalb sich der Low-Latency-Modus nicht für den Alltagsgebrauch empfiehlt.

Darüber hinaus stehen ein grafischer EQ mit zehn Bändern und insgesamt 43 vorgefertigten EQ-Settings für die Klanganpassung zur Verfügung, die sowohl Musikstile wie „Hip-Hop“, „Pop“ oder „Rock“ als auch spezifische Einstellungen für einzelne Computer- und Videospiele wie „League of Legends“, „Fortnite“ oder die Serie „Call of Duty“ umfassen. Verschiedene Genres wie „RPG“ oder „Fahrsimulation“ werden ebenfalls abgedeckt. Zudem sind eigene Einstellungen als Presets speicherbar, wobei die enthaltenen EQ-Settings als Grundlage für eigene Anpassungen genutzt werden können, was clever gemacht ist.

Sprachqualität beim Telefonieren

Die Creative Outlier Pro verfügen über sechs Mikrofone (drei pro Seite), die für eine klare Gesprächsqualität und eine Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen sorgen sollen. Im Standard-Betrieb ist auch eine effektive Filterung feststellbar, so dass selbst bei einer lauteren Kulisse eine gute Sprachverständlichkeit besteht. Jedoch werden beide Gesprächsseiten als etwas dumpf und abgehackt wahrgenommen, was die Darstellung trübt. Dies ist im ANC- und Umgebungsmodus nicht der Fall, die an sich eine bessere Sprachqualität bieten, was sich jedoch auf ein ruhiges Umfeld beschränkt, da Umgebungsgeräusche übertragen werden.

Geräuschunterdrückung (ANC) und Umgebungsmodus

Das hybride Noise Cancelling der Creative Outlier Pro schwächt vor allem statische, tieffrequente Störgeräusche beim Pendeln oder Reisen merklich ab und arbeitet ohne vernehmbares Grundrauschen. Auch bei hochfrequenten Außengeräuschen erfolgt eine Reduzierung, wobei diese gerne wirkungsvoller ausfallen dürfte. Stimmen oder komplexe Quellen wie Straßenlärm sind hingegen weiterhin wahrnehmbar und rücken lediglich in der Maximaleinstellung leicht abgeschwächt in den Hintergrund. Gepaart mit den hohen passiven Isolationseigenschaften der Hörer ist jedoch während der Wiedergabe insgesamt eine deutliche Abschirmung vorhanden.

Bei der Verstärkung von Außengeräuschen ist im Gegensatz zur Geräuschunterdrückung ab der dritten Stufe ein Grundrauschen vorhanden, dessen Intensität sich steigert, so dass die Wiedergabe in der höchsten Stufe negativ beeinflusst werden kann. Abgesehen von diesem Manko sind Stimmen jedoch gut verständlich, so dass bei pausierender Wiedergabe kommuniziert werden kann. Auch Durchsagen auf einem Bahnsteig sind zu verstehen. Während der Wiedergabe ermöglicht die Maximaleinstellung hingegen eine Ansprechbarkeit bis zu mittleren Lautstärkepegeln.

SXFI-Technologie

Indem die Creative Outlier Pro auch an die SXFI App angebunden sind, besteht für Interessierte die Option, die sogenannte Audio-Holografie für Kopfhörer auszuprobieren. Die hauseigene Technologie soll ein räumliches Hören wie mit einem Mehrfachlautsprechersystem ermöglichen, was jedoch ausschließlich auf lokale Musikdateien anwendbar ist, indem diese über den Player der App wiedergegeben werden. Ist der Klangeffekt eingeschaltet, verschiebt sich die virtuelle Bühne der Hörer in den Raum hinein, was jedoch zur Folge hat, dass die Basswiedergabe deutlich an Substanz verliert. Insofern erscheint der musikalische Nutzen außer bei sphärischen Klanglandschaften recht gering. Das Hauptmetier der SXFI-Technologie liegt eindeutig im Film- und Gaming-Bereich. Mit den True-Wireless-Hörern besteht jedoch keine Möglichkeit diese bei gestreamten Inhalten via Netflix und Co. zu nutzen.

Sound

Die Creative Outlier Pro unterstützen neben dem Bluetooth-Standard SBC den hochwertigeren AAC-Codec und sorgen mit einer spaßorientierten Abstimmung für eine volle, warme Wiedergabe, die ein eher erdiges als helles Klangbild besitzt. Dabei reicht die gehaltvolle Basswiedergabe weit hinab und wirkt auch in den unteren Lagen keineswegs schlank, sondern füllig und mächtig. Hierdurch kann der Tiefbass, wenn er bei modernen Musikstilen gefordert wird, jedoch ins Schwimmen geraten. Bei einem bassaffinen Musikgeschmack ist daher zu empfehlen, den Unterbau mit dem EQ etwas abzusenken, was deutlich kontrollierter und druckvoller klingt.

Es folgt ein sauberer, harmonischer Mittenbereich, der Stimmen gefällig und gut verständlich herausarbeitet, wovon Vocals, gesprochene Inhalte und Filme gleichermaßen profitieren. Als gutmütig lässt sich zudem die Höhenwiedergabe charakterisieren, wobei Zischlaute unaufdringlich abgebildet werden und auch bei höheren Lautstärkepegeln keine Neigung zu Härte oder Schärfe besteht. Allerdings flacht die Darstellung in den oberen Gefilden ab, was sich mithilfe der EQ-Sektion aber problemlos beheben lässt und den Klang vorteilhaft öffnet. Vor allem bei moderateren Lautstärkeeinstellungen kann die Wiedergabe ansonsten durchaus etwas matt und diffus erscheinen, da die Höhen bei niedrigeren Pegeln ziemlich zurückhaltend wirken und erst mit steigender Lautstärke an Präsenz gewinnen. Komplexeren Arrangements kommt eine Anhebung des Hochtonbereichs ebenfalls zugute, die aufklaren, so dass mehr Details zum Vorschein treten.

vor 2 Jahren von Maike Paeßens
  • Bewertung: 4
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Gewicht ohne Kabelje 7,5 g, Case 74 g
  • Kabellänge30 cm

Lieferumfang

  • Eartips in drei Größen (S/M/L)
  • USB-C auf USB-A-Ladekabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • BT-Codecs: SBC, AAC
  • BT-Version: 5.2

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