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ESI eXtra 10

Kabelgebundener Over-Ear-Kopfhörer mit Linearisierungs-Software

Kurz & knapp

ESI gelingt mit dem eXtra 10 ein ansprechendes Arbeitsgerät, das die Anforderungen im Studio erfüllt. Der Kopfhörer bildet in Kombination mit der Realphones ESI Edition von dSoniq akustische Simulationen von verschiedenen Abhörsituationen im Tonstudio nach und liefert dabei ein fein auflösendes Klangbild mit einer im gesamten Klangspektrum ausgewogenen Tonwiedergabe. Des Weiteren bietet diese Kombination ein bequemes Wechseln zwischen verschiedenen virtuellen Abhörsituationen. Zudem ermöglicht die gute Dämpfung des halboffenen Systems nach außen auch den Einsatz bei Tonaufnahmen.

Gewünscht hätte ich mir noch eine Variante der Software für iOS und Android, um auch beim reinen Musikgenuss und unterwegs von dieser gelungenen Kombination zu profitieren. Die unverbindliche Preisempfehlung von 59 Euro ist absolut angemessen und verdient unsere Empfehlung als Preis-Leistungs-Tipp!

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Der deutsche Hersteller ESI offeriert unterschiedlichste Produkte für den Einsatz in Ton- und Heimstudios. Dabei adressiert man mit attraktiven Preisen und praxisnaher Ausstattung sowohl Einsteiger als auch eine Kundschaft im mittleren Preissegment. Mit dem Modell eXtra 10 debütiert der Hersteller nun im heiß umkämpften Kopfhörerbereich.

Für den Kaufpreis von 59 Euro erhält man ein leichtes kabelgebundenes Over-Ear-System mit halboffener Gehäusekonstruktion. Zum Lieferumfang gehört weiter eine kostenfreie Modeling-Software, die sowohl als Standalone-Version und auch als Plug-in für klangliche Anpassungen und binaurales Hören sorgt und in Kombination mit dem Testgerät in Hörbereiche vordringt, die sonst eher weitaus teureren Kopfhörern vorbehalten bleiben.

Der eXtra 10 ist für Musiker konzipiert, die ein Gerät für verschiedene Anwendungen wie Aufnahme- und Abhörsituationen aber auch zum Bearbeiten und Mischen im Studio benötigen. Das knapp drei Meter lange Anschlusskabel verfügt über einen abschraubbaren vergoldeten 6,3-mm-Stereoklinkenstecker, unter dem sich eine 3,5-mm-Miniklinke befindet, etwa für den Anschluss an Smartphones. Ausgeliefert wird der in Fernost gefertigte Kopfhörer in einer stabilen Pappverpackung, dessen Inlay passgenau für den Kopfhörer konstruiert wurde, so dass sich diese auch für den mehrfachen Transport anbietet.

Praxis

Beim eXtra 10 handelt sich um ein halboffenes System mit abnehmbaren runden Kunststoff-Polsterbacken. Das Design vom klassischen komplett in Schwarz gehaltenem Äußeren wird durch ein poppiges Orange der beiden Außenseiten der Hörmuscheln zum Blickfänger. Und nicht nur das Äußere überzeugt. Statt einer fest fixierten Höhenverstellung zur Anpassung an unterschiedliche Kopfformen, verwendet der Hersteller ein flexibles stufenloses verstellbares System, das sich durch einen ausgewogenen Zugmechanismus hervorragend in der Höhe anpasst. Ergänzend verfügen die Hörmuscheln über eine vertikal bewegliche Mechanik zur optimalen Anpassung an verschiedene Kopfformen. Sie bieten durch einen leicht bis mittelschweren Andruck einen Tragekomfort, der stundenlangen bequemen Musikgenuss ermöglicht. Unterstützt wird der Tragekomfort durch das geringe Gewicht.

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Die Konstruktion besteht aus Kunststoff, wobei die farbigen Außenteile, in denen die Mechanik zur vertikalen Bewegung der ohrumschließenden Hörmuscheln liegen, aus Aluminium ausgeführt sind. Die Gesamtkonstruktion ist flexibel aber nicht fragil und hinterlässt einen langlebigen Eindruck.

Klang

Ein Frequenzgang von 15 Hz bis 29 kHz kann durchaus als erweitert bezeichnet werden. Derartiger Tonumfang findet sich sonst eher bei hochpreisigen Geräten. Gerade bei der Tonbearbeitung und der Klangmischung ist ein Gerät mit hochauflösendem Frequenzspektrum von Vorteil. Nur so lässt sich die Tonquelle eindeutig analysieren und beurteilen, um schon bei der Vorproduktion wichtige Bearbeitungsschritte treffen zu können.

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Im Idealfall wird hier ein Gerät mit ausgewogenem, idealerweise linearem Frequenzgang benötigt. In der Praxis zeigt sich jedoch häufig, dass jedes Modell seine Eigenheiten mit sich bringt. Im Falle des eXtra 10 bestätigte ein längerer Hörtest mit unterschiedlichem Tonmaterial eine Überbetonung im Bassbereich. Ohne Zweifel bietet sich der Kopfhörer damit bestens für das Hören von Genres wie Hip-Hop und Elektro, aber auch für den Einsatz im Studio sowie zum privaten Vergnügen an.

In einer professionellen Umgebung, bei der eine klangneutrale Beurteilung des Tonmaterials notwendig ist, empfiehlt sich die Kombination mit der mitgelieferten Software dSoniq Realphones ESI Edition (Test der Vollversion hier). Auf der Basis einer speziell auf das vorliegende Kopfhörermodell abgestimmten Entzerrungskurve werden hier unterschiedliche Klangeinstellungen von neutral bis basslastig, aber auch Emulationen verschiedener Abhörsysteme geboten. Und tatsächlich verschwand in der neutralen Einstellungen die Überbetonung im Bass. Das Resultat war ein Klangbild, der den Vergleich mit weitaus teureren Kopfhörern nicht scheuen musste. Der Bassbereich gab sich nun aufgeräumt, die Mitten differenziert und in den Details klar. Auch die Höhen überzeugten durch ein offenes Klangbild.

Gleichzeitig ist zu betonen, dass die genannte Kombination von ESI eXtra 10 und dSoniq eine Fundgrube von Lösungen bereithält, die konventionelle Kopfhörer bei weitem hinter sich lässt – sowohl klanglich als auch hinsichtlich der Funktionalität.

Die Empfindlichkeit von 94 dB SPL (1 mW) liegt im mittleren bis lauteren Bereich. Insbesondere bei Tonaufnahmen werden Kopfhörer benötigt, die imstande sind höhere Pegel zu produzieren, abhängig von der Lautstärke des einzuspielenden Instruments.

An dieser Stelle wären wir bei dem wichtigen Aspekt der Dämpfung angelangt: Wird ein Kopfhörer während einer Aufnahme mit gleichzeitigem Abhören eingesetzt, bedarf es einer hinreichenden Abschirmung, damit das Monitorsignal möglichst nicht nach außen dringt und vom aufzeichnenden Mikrofon ungewollt erfasst wird. In der Praxis zeigte sich, dass bei Einsatz und Aufnahme von multiplen Instrumenten mit unterschiedlich großer Eigenlautstärke, der eXtra 10 trotz seiner halboffenen Bauweise eine gute Isolierung bot, selbst bei großen Lautstärken. Das abgehörte Signal wird also effektiv abgeschirmt. Somit eignet sich das Gerät also auch für Aufnahmen im Tonstudio mit unterschiedlichen Instrumenten.

Allerdings trifft in diesem wie auch im oben erwähnten Fall zu, dass bei direktem Anschluss ohne Einbindung der dSoniq Software keine klangliche Korrektur vorgenommen wird und der Grundklang von einer Überbetonung im Bassbereich geprägt ist.

vor 3 Jahren von Michael Schillings
  • Bewertung: 4.5
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisehalboffen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)15 - 29.000 Hz
  • Impedanz35,45 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)93,9 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf528 g
  • Gewicht mit Kabel304 g
  • Gewicht ohne Kabel250 g
  • Kabellänge295 cm

Lieferumfang

  • Adapter auf 6,35 mm

Besonderheiten

  • Realphones ESI Edition – unterstützte Formate: VST2/3, AU, AAX native
  • Realphones ESI Edition – Systemvoraussetzung: ab Win7, ab Mac OS X 10.9, Internetverbindung

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