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JLab Epic Air ANC

Komfortable In-Ears mit Noise Cancelling, Ambient Mode und App Support

Kurz & knapp

JLabs Epic Air ANC überzeugen mit einer beachtlichen Spielzeit, ihrem deftigen Sound, einer recht gut funktionierenden aktiven Rauschunterdrückung, IP55-Zertifizierung und einem kabellos ladbaren Case. Nicht nur mit den verschiedenen beigelegten Ohrstöpseln geht der Hersteller auf unterschiedliche Kundenbedürfnisse ein, sondern auch vom Sound, der Funktionsbelegung der Tasten und dem ANC, die sich dank App anpassen lassen. Da nimmt man auch Mankos des Sprachmikrofons und die reduzierte Auswahl an unterstützten Audiocodecs in Kauf. Entsprechend selbstbewusst scheut JLab auf ihrer Website keinen Vergleich mit Wettbewerbern wie Apple & Co, denen sie von der Ausstattung und vom Preis-Leistungs-Verhältnis durchaus gewachsen sind.

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In den Epic Air ANC bringt der amerikanische Hersteller JLabs etliche Eigenschaften unter, auf die der mobile Anwender schwört: lange Spielzeit, aktive Rauschunterdrückung, bequeme Musiksteuerung und Telefonie. Zudem gefällt sein homogener Klang mit selbstbewusstem Bass, der sich per einstellbaren grafischen EQ in vier Modi dem persönlichen Geschmack unterwirft.

Mit der Modellbezeichnung Epic Air ANC nimmt JLab den Mund nicht zu voll, zumindest in seiner Preisklasse. Schließlich verstecken sich in den kleinen schwarzen aus Hartplastik gefertigten In-Ears etliche technische Raffinessen, für einen Preis 119,99 Euro UVP eher untypisch. Ihre Optik definiert sich über einen langen Schaft, an deren Innenseite sich die Pins zum Laden im beigelegten Case und am Ende das Sprachmikrofon befinden. Der schmale Treiberkanal samt überstülpten Ohrpassstücken, von denen zwei verschiedene Formen aus Silikongel in unterschiedlichen Größen und dazu eine weitere aus Schaumstoff zum Lieferumfang gehören, mündet abgewinkelt in einem verbreiteten Korpus mit Tipptaste samt silbernem Logo. Beide Ohrhörer verfügen über drei Mikrofone und eine Indikator-LED.

Welche Kapsel für welches Ohr reserviert ist, erschließt sich lediglich aus ihrer Position im schicken, von Kunstleder überzogenen Lade-Etui, in deren Mulden die Earbuds ihren Saft tanken. Das Kästchen wird entweder per Kontakt mit einer kompatiblen Ladefläche oder über das kurze eingeklappte und damit fest, aber bei Kabelbruch leider nicht austauschbare an das Köfferchen verbundene USB-Kabel gepowert. Drei LEDs bestätigen den aktuellen Lade-Status der Box, als auch der Beschaller.

Tragekomfort und Funktionalität

Aufgrund ihrer sehr glatten Oberfläche rutschen die sieben Gramm leichten Hörer gern aus den Fingern, mit Hilfe des Schafts und dem breiten Korpus lassen sie sich aber ganz gut in den Gehörgang einführen. Dank der beigelegten verschiedenen Ohrpassstücke sorgen die Hörer für einen sicheren Sitz und halten ihre Position souverän, selbst bei schnelleren sportlichen Aktivitäten wie dem Joggen. Hier zahlt sich auch das IP55-Zertifikat mit ihrer Resistenz gegen Schweiß, Schmutz und Spritzwasser aus.

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Die Tipptasten reagieren sehr schnell auf leichtes Berühren. Allerdings kommt es mitunter vor, dass manche Berührung auch untergeht und man dadurch die falsche Aktion auslöst. So drängelte sich bei mir oft Siri auf, obwohl ich eigentlich in den EQ-Mode wechseln wollte. Auch durch das Antippen der Tasten überträgt sich ein klopfendes Geräusch. Eine Lösung der Taste am Schaft wie bei Apples AirPods Pro (zum Test) empfinde ich daher praktikabler. Dank je eines Infrarotsensors in den Ohrhörern wird zudem die Musik automatisch angehalten wenn sie aus den Ohren genommen werden und spielen weiter, wenn sie wieder eingesetzt werden.

Technische Eigenschaften

In den Epic Air ANC verbaut JLab acht Millimeter große dynamische Neodym-Treiber, die ein Frequenzspektrum zwischen 20 und 20.000 Hertz abdecken. Die Impedanz wird mit 32 Ohm beziffert, der Output mit 110 +/- 3 Dezibel.

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Durch die Bluetooth-Version 5 bricht die Verbindung nicht unter zehn Metern ab. Die imposante Spielzeit von mehr als 48 Stunden relativiert sich etwas, denn ohne Zwischenstopp in der Ladebox reicht der Akku für dennoch mindestens 12 Stunden, mit ANC acht. Die restlichen 36 Stunden bunkert das Case, wobei die Komplettladung laut Angaben des Herstellers drei Stunden in Anspruch nimmt, in meinem Test waren die leeren Akkus sogar nach weniger als zwei Stunden voll einsatzfähig. Für jede Spielstunde müssen die Hörer laut Hersteller fünfzehn Minuten im Case ruhen.

Bluetooth-Betrieb

Nimmt man die Epic Air aus dem Case, bestätigt die anschließend blau-weiß blinkende LED automatisch den Kopplungsmodus und im Smartphone erscheinen die In-Ears sodann unter den Bluetooth-Geräten. Mit dem Handy verbunden, lässt sich über die Tipptasten gestreamte Musik starten, pausieren, skippen und in der Lautstärke anpassen. Damit man bei dieser Fülle von Optionen nicht durcheinanderkommt, sind diese zum Teil auf beide Tipptasten der Kapseln separat verteilt. Zudem bestätigen unterschiedliche akustische Signale den jeweiligen Modus.

Telefonate können per Tipptaste angenommen, beendet oder abgelehnt werden. JLab setzt auf die C3-Calling-Technologie. Dafür verstecken sich in jedem In-Ear ein omnidirektionales Mikrofon zum Erkennen von Störgeräuschen und deren Unterdrückung sowie ein zweites für die Sprachaufnahme unmittelbar am Mund. Zudem ist die Konversation auf beiden Kapseln zu hören. Als Empfänger verstehe ich den Gesprächspartner wirklich gut, dagegen klang meine Stimme etwas künstlich und komprimiert, durch einen hörbaren Phasing-Effekt mitunter sogar undeutlich.

Dank den verbauten Mikrofonen empfangen die Kopfhörer auch Sprachbefehle per Siri und Google.

Wem die Presets missfallen, der lädt und installiert die entsprechende App, die die Intensität der zwei Modi der aktiven Rauschunterdrückung modifiziert und vier weitere EQ-Modi bietet, die individuell anhand eines 10-Band-Equalizers angepasst werden können. Welche von acht möglichen Funktionen letztlich die Tipptasten belegen, entscheide ich ebenfalls über die App unter dem Reiter „Customize Controls“.

Klang

Die Epic Air ANC unterstützen keinen aptX-Audiocodec, lediglich AAC und SBC. Die Ohrhörer bieten vier Modi („JLab Signature“, „Balanced“, „Bass Boost“ und „Beep“), wobei letzterer in der App durch einen weiteren von vier per Equalizer individuell den Hörgepflogenheiten angepasst und ersetzt werden kann. Beim Anspielen diverser Songs unter „JLab Signature“, der Standardeinstellung, beschallt mich ein sehr erwachsener und satter Sound, der vor allem durch seinen resoluten, aber nicht abdunkelnden und einschüchternden Bass überzeugt, aber dennoch klar abgrenzenden, sauber abgebildeten Höhen recht viel Raum zur Entfaltung bietet. Mitunter kühl anmutenden MP3s haucht er mit seinem nicht zu dick auftragenden, selbst bei maximal ausgefahrenen Pegel nicht ausfransenden Bassteppich Wärme ein. „Balanced“ steht für eine lineare Klangeinstellung, im tiefen Frequenzsegment nüchterner, aber mit auffälligeren Mitten und mitunter bei Zischlauten überspitzten Höhen, das mir vor allem bei elektronischer Musik auffällt. Hingegen organischer Musik, wie Jazz, steht dieser Sound, zudem profitiert sie von einer höheren Transparenz. Vom „Bass Boost“ bin ich kein Freund, es wummert deftig auf Kosten anderer Frequenzbänder, die untergehen. Wer unter diesen Voreinstellungen nicht seinen gewünschten Sound findet, der öffnet die App und regelt die Frequenzen zwischen 200 und 16.000 Hertz nach seinem Gehör.

Noise Cancelling

Das aktive Noise Cancelling arbeitet dreistufig. Eingeschaltet kapseln die Hörer von der Umgebung gut ab, so dass Störgeräusche der Umgebung, wie in meinem Fall zu Testzwecken das Staubsaugen, ausgeblendet werden und die Lautstärke auf einem moderaten Level eingestellt bleiben kann. Der Modus „Be Aware“ mischt durch die zugeschalteten Mikrofone das Ambiente hinzu, was vor allem unterwegs im Straßenverkehr für notwendige Sicherheit und Achtsamkeit sorgt. Die Umgebungsgeräusche als auch die eigens wahrgenommene Stimme klingt wie beim Telefonieren etwas künstlich und komprimiert, aber auffällig, worauf es letztlich ankommt. Für Sportler sei erwähnt, dass sie beim Joggen den Trittschall nicht auffällig übertragen, lediglich im Transparenzmodus stören hörbare Windgeräusche. Mit dem ANC von Apples AirPods Pro können die Epic Air ANC nicht mithalten, aber dafür muss man auch für sie locker das Doppelte berappen.

Hält man beide Tipptasten drei Sekunden gedrückt, wechseln die Earbuds in den Movie Mode, der dank einer geringen Latenz unterhalb von 100 Millisekunden zwischen Bildschirm und Hörern eine überzeugende Lippensynchronität erzielt. Wobei auch gesagt werden muss, dass ohne Movie Mode kaum bis gar keine Unterschiede festzustellen sind.

vor 3 Jahren von Dirk Duske
  • Bewertung: 3.63
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ears
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Impedanz32 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)+/- 3dB @ 1kHz: 110 dB
  • Gewicht ohne Kabelje 7 g, Case 57 g

Lieferumfang

  • 3 Paar Silikongel-Tips
  • 2 Paar extra lange Tips
  • 1 Paar Cloud Foam Eartips
  • Lade-Case mit integriertem USB-Ladekabel
  • 3 Monate Gratis-Abo für TIDAL

Besonderheiten

  • BT-Codecs: AAC, SBC
  • BT-Version: 5.0

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