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Marshall Mid A.N.C.

Rock ‘n’ Roll ohne Nebengeräusche

Kurz & knapp

Der Marshall Mid A.N.C. bietet ein tolles Design und einen soliden Material-Mix. Beim Zubehör sticht vor allem die faltbare Transport-Box ins Auge – innen purpurfarben, außen mit Rindsleder-Optik. Das Noise Cancelling des Mid A.N.C. funktioniert einwandfrei. Allerdings springt der Ausgangspegel des Kopfhörers beim Aktivieren/Deaktivieren des Features munter hin und her. In Sachen Alltagstauglichkeit sind diese Headphones durch ihre kleine Größe und ihren Faltmechanismus gut aufgestellt. Dagegen ist der Multifunktions-Bedienknopf des Marshall-Kopfhörers Segen und Fluch zugleich und wird erst nach längerer Einarbeitungsdauer ein praktischer Helfer. Zwar bringt er auf kleinster Fläche eine Vielzahl von Funktionssteuerungen mit. Ein zweites Knöpfchen hätte diesen Headphones aber sicher nicht geschadet. Klanglich setzt der Mid A.N.C. voll auf Mitten. Daher eignet er sich insbesondere für das Anhören von Sprachproduktionen, wie Audiobüchern, und überraschenderweise nicht so gut für Gitarren-lastige Genres, wie Rock und Metal. Bei der UVP haben Marshall zwar nicht zu hoch, aber doch hoch gegriffen, so dass das Preis/Leistungsverhältnis aufgrund der gebotenen Qualität gerade noch in Ordnung geht.

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In Marshalls Headphone-Serie schließt der ohraufliegende Mid A.N.C. die Lücke der Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung. Entsprechend steht das Kürzel A.N.C. für „Active Noise Cancelling“.

Lieferumfang, Design & Verarbeitung

Die Präsentation des Marshall Mid A.N.C. ist imposant. Das Travel-Case des Kopfhörers hat eine strapazierfähige Vinyl-Oberfläche in Rindsleder-Optik und ist mit dem bekannten Marshall-Schriftzug geprägt. Auf der Case-Innenseite ist purpurroter Velours vernäht. Auch im Inneren des Deckels findet sich eine Prägung: der Hinweis auf das Gründungsjahr der Firma Marshall. Ein abnehmbares Miniklinkenkabel und ein USB-Ladekabel sind im Lieferumfang enthalten, ein schick gestaltetes mehrsprachiges Nutzerhandbuch ist auch dabei.

Der ganz in Schwarz gehaltene Kopfhörer hat eine ohraufliegende, geschlossene Bauweise. Auf seinen Hörschalen prangt jeweils ein goldenes Marshall-Logo. Der Kopfbügel ist mit einem leicht gepolsterten Überzug versehen, bei dem zwei Materialien miteinander vernäht wurden. Auf der Außenseite ist das schwarzes Kunstleder mit Rindsleder-Prägung, auf der Innenseite ein ebenfalls schwarzes Synthetikmaterial, aber als Wildleder-Imitat. Auf Letzterem wurde ein weiteres Mal das Marshall-Logo angebracht. Allerdings macht es auf mich den Eindruck, dass die an einigen Buchstaben leicht abstehende Bedruckung nicht allzu lange auf der unebenen Fläche des Bezugs halten wird. Aber das ist an dieser Stelle lediglich eine aus der Praxiserfahrung gewachsene Vermutung …

Im Gegensatz dazu sind alle anderen Elemente des Kopfhörers absolut vorbildlich verarbeitet. Und auch die weitere Materialauswahl ist durchweg gelungen. Die Ear-Cans selber bestehen aus Plastikhartschalen mit Rindsleder-Optik in mattem Schwarz. Die Arme, mit denen die Hörschalen gehalten werden, sind samt Gelenk aus ebenfalls matt-schwarzem Gussmetall. Die Ansätze des im Kopfbügel verlegten Kabels sind als Spiralkabel ausgeführt. Dadurch ist es bei keiner Ausrichtung der Hörschalen je im Weg. Auch das beiliegende Miniklinkenkabel ist hochwertig gefertigt: Vergoldete Stecker verhindern Korrosion, der Knickschutz am Winkelstecker besteht nicht aus Plastik, sondern ganz stabil aus einer Metallspirale.

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Funktionen & Technik

Über die Funktion der Geräuschunterdrückung hinaus hat der Kopfhörer auch Bluetooth aptX mit an Bord. Um an einem Smartphone auch als Sprecheinheit betrieben werden zu können, sind gleich zwei Mikrofone in den Mid A.N.C. eingebaut. Zusätzlich zur Bluetooth-Übertragung ist der Anschluss des beiliegenden Audiokabels per Miniklinkenstecker möglich. Das Kabel ist zum Teil als Spiralkabel ausgelegt und hat eine integrierte Fernbedienung für Smartphones. Auch ein USB-Kabel liegt bei, um den Akku der Bluetooth-Einheit aufladen zu können.

Marshall haben dem Mid A.N.C. speziell abgestimmte 40 mm-Treiber gegönnt, die klangliche Klarheit und substanzielle Bassanteile liefern sollen. Ihr Übertragungsbereich reicht von 20 bis 20.000 Hz und deckt damit den typischen menschlichen Hörbereich ab. Mit seiner mittleren Impedanz von kaum mehr als 34 Ohm ist der Kopfhörer hervorragend auf mobile Geräte, wie Smartphones, Laptops und Media-Player abgestimmt. Wenn man bedenkt, dass es sich hier um einen geschlossenen Kopfhörer mit Rauschunterdrückung handelt, ist sein maximaler Schalldruckpegel von 97 dB SPL ein praxisnaher Wert.

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Technisch gesehen ist für mich der Multifunktionsknopf des Kopfhörers sein auffälligstes Element. Er lässt sich in vier Richtungen kippen und kurz wie lang drücken. Dadurch lassen sich mit ihm insgesamt elf Funktionen steuern, die vom Ein-/Ausschalten des Kopfhörers über Trackauswahl, Vor- und Zurückspulen sowie das Anpassen der Lautstärke bis hin zum Annehmen und Abweisen von Telefonaten und sogar das Aktivieren/Stummschalten des eingebauten Mikrofons reichen. Und das alles mit nur einem einzigen kleinen Knöpfchen(!).

Handling

Der Kopfhörer ist auf ein kleines Packmaß faltbar, da sich seine nicht allzu großen Hörschalen nach innen klappen lassen. Eine tolle Sache ist auch, dass das Travel-Case sich ebenfalls auf ein kleineres Packmaß zusammenfalten lässt, wenn es nicht gerade dazu benutzt wird, den Mid A.N.C. zu schützen.

Der Kopfhörer ist mit 210 g geradezu ein Leichtgewicht und auch sein Kabel trägt gewichtstechnisch nicht einmal 30 g zusätzlich auf. Der Anpressdruck ist im Vergleich zu anderen Kopfhörern im mittleren Bereich unterwegs. Das erstaunt mich zunächst, da es sich ja um ein ohraufliegendes und nicht um ein ohrumschließendes Modell handelt. In der Praxis zeigt sich der Anpressdruck aber als optimal eingestellt, so dass der Kopfhörer weder drückt, noch allzu viele Außengeräusche zulässt. Die Hörschalen liegen mit ihrem kunstlederbezogenen Polster angenehm auf. Gut gewählt ist auch die Kabellänge von 120 cm. Sie lässt ein einfaches Verstauen unter der Kleidung zu. Dass der „obere“ Teil des Audiokabels als Spiralkabel ausgeführt ist, verschafft eine zusätzliche Längenreserve und Bewegungsfreiheit.

Das Einrichten der Bluetooth-Verbindung ist gewohnt kinderleicht, der übertragene Sound frei von Artefakten. Einzig der schon angesprochene Multifunktions-Knopf, der sich unterhalb der rechten Hörschale befindet, ist derart multifunktionell, dass es einer regelrechten Anlernphase bedarf, bis man als Anwender die Vielzahl seiner Funktionen verinnerlicht hat. Gut gefällt mir die Info-LED, die sich an derselben Hörschale befindet. Sie gibt nicht nur Auskunft über den Batteriezustand, sondern weist auch auf eine pausierte Wiedergabe hin und zeigt den Bluetooth-Status an. Das ist toll, weil sehr praktisch und übersichtlich gelöst.

Ein Punkt, der mir nicht ganz so gut gefällt ist, dass die Ohrpolster des Mid A.N.C. nicht austauschbar sind. Dafür gibt es wiederum positiv zu verzeichnen, dass sich mithilfe der verbauten Mikrofone auch Voice-Nachrichten mit dem Kopfhörer aufzeichnen lassen. Und da sich Bluetooth und Kopfhörerbuchse zeitgleich nutzen lassen, kann die freie Miniklinkenbuchse bei Bluetooth-Betrieb auch zum Teilen des Sounds mit einem weiteren Kopfhörer eingesetzt werden. Super Sache.

Die angegebene Betriebsdauer von 20 Stunden ermöglicht den Einsatz des Mid A.N.C. mit Geräuschunterdrückung und Bluetooth nicht nur im Alltag, sondern problemlos auch auf Kurztrips und langen Flügen. Ohne das Noise Cancelling zu aktivieren kann die Bluetooth-Übertragung sogar bis zu 30 Stunden lang genutzt werden. Das Aufladen gelingt innerhalb von knapp drei Stunden.

Klangcharakter & Einsatzgebiete

Die Geräuschunterdrückung des Marshall Mid A.N.C. arbeitet tadellos. Allerdings gibt es einen ordentlichen Lautstärkeschub, sobald die Funktion aktiviert wird. Das erschreckt mich im Test zunächst und gefällt mir auch weiterhin nicht so gut. Aus diesem Grund ist auch der Klang der beiden Modi des Kopfhörers nur schwer zu beschreiben. Generell ist er aber im Bassbereich bis hinunter in den Tiefbass satt aufgestellt, ohne diesen dabei zu stark zu betonen. In den Mitten ist der Mid A.N.C. für meine Ohren dafür recht harsch unterwegs. Das führt zwar bei einigen Pop-Produktionen zu einer guten Differenzierung der Vocals und einer hohen Sprachverständlichkeit. Gerade aber bei Rockmusik zersägen mir durch den Mid A.N.C. abgehörte Gitarrensounds regelrecht das Gehör. Das Top-End ist mit diesen Kopfhörern seidig weich und steht im Gegensatz zu seiner scharfen Mittenbetonung. Aufgrund des Frequenzbilds leiden auch Stereobild und Tiefenstaffelung. Hier müsste für meinen Geschmack dringend nachgebessert werden. Das alles ist selbstverständlich eine subjektive Einschätzung. Denn wer auf Pop statt Rock und eher auf Hörbuch als auf Metal steht, sollte mit dem Klangbild des Mid A.N.C. mehr als zufrieden sein. Kopfhörer und Audiofreund müssen eben einfach zueinander passen.

vor 6 Jahren von Carsten Kaiser
  • Bewertung: 3.63
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Impedanz34,45 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)97 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf570,5 g
  • Gewicht mit Kabel238 g
  • Gewicht ohne Kabel210 g
  • Kabellänge120 cm

Lieferumfang

  • Miniklinken-Kabel
  • USB-Ladekabel
  • Transporttasche

Besonderheiten

  • Bluetooth-Codec: aptX

Eine Antwort zu “Marshall Mid A.N.C.”

  1. Mark-Ingo Thielgen sagt:

    „Ein Punkt, der mir nicht ganz so gut gefällt ist, dass die Ohrpolster des Mid A.N.C. nicht austauschbar sind.“

    Das ist m.W. falsch. Die Ohrpolster sind, wie bei den meisten Kopfhörern von Marshall, austauschbar.

    Ersatzteile gibt’s z.B. hier: https://www.amazon.de/Ohrpolster-Marshall-Bluetooth-Kopfh%C3%B6rer-Schwarz/dp/B07NCZBQJ4/ref=pd_lpo_sbs_23_t_1?_encoding=UTF8&psc=1&refRID=3QE70TSZFE2S9FNVDEAD

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