Die Galaxy Buds finden in Android-Produkten ihren idealen Partner. Die Kopfhörer sind leicht, praktisch und damit eine gute Wahl für den täglichen mobilen Einsatz. Auch die Touchfunktion ist durchaus praktisch. Die Klangqualität ist für das Einsatzgebiet recht ansprechend, verfolgt aber keine audiophilen Ansprüche. Allerdings hätte ich mir an dieser Stelle durchaus eine Unterstützung von Codecs wie aptX gewünscht, ebenso wie eine iOS-Unterstützung per App. Preislich, aber auch qualitativ sowie klanglich kann Samsung mit dem Klassenprimus Apple bequem mithalten.
Mit den Galaxy Buds hat Samsung die passenden True-Wireless In-Ears zu ihren weit verbreiteten Smartphones im Angebot.
Die Hörer sind in vier Farbvarianten verfügbar, gut verarbeitet und gleichzeitig angenehm leicht. Zum Lieferumfang gehört ein kompaktes Case, das auch als Akkupack fungiert und dort auch den Ladestand per LED visualisiert. Es verfügt über einen USB-C-Ladeanschluss, kann aber auch über ein induktives Ladegerät betankt werden. Die Hörer selbst werden über je drei mitgelieferte Ohrpassstücke und sogenannte Stabilisatoren aus Silikon an das Ohr des Trägers angepasst. Nennenswert ist weiterhin eine praktische Touchfunktion an den Außenseiten der Hörer.
Tragekomfort der Samsung Galaxy Buds
Der Tragekomfort der federleichten Galaxy Buds (je 6 g) ist dauerhaft gut, die passive Geräuschdämmung ebenfalls ansprechend. Die Hörer selbst werden automatisch mit Entnehmen aus dem Transportcase ein- und umgekehrt beim Entfernen aus den Ohren einzeln abgeschaltet. Entsprechend ist auch eine Nutzung mit nur einem Hörer möglich, etwa für Telefonate.
So lassen sich die Samsung Galaxy Buds bedienen
Gelungen ist die Touchfunktion, die über die Außenseiten beider In-Ear-Einheiten verfügbar ist. Per Einfachklick startet und stoppt man die Musikwiedergabe. Doppel- und Dreifachklicken ermöglichen Titelsprünge sowie ein Management von Anrufen, während ein längeres Halten den Sprachassistent im Smartphone aufruft. Das funktioniert in der Praxis gut, auch wenn man im täglichen Betrieb immer wieder versehentlich Funktionen auslöst. Die Lautstärke wird hingegen über das Smartphone gesteuert.
Erst mit App volle Funktionalität
Der Test der Galaxy Buds fand u.a. mit einem iPhone 8 statt, wobei das Pairing problemlos über die System-Einstellungen erfolgte. Allerdings spielen die Galaxy Buds erst in Kombination mit Android-Telefonen ihre volle Funktionalität über die Wearable App aus. Das sollte man wissen, aber dem Hersteller nicht unbedingt ankreiden.
Hier zeigt die App beispielsweise den Ladestand und es gibt die Möglichkeit, die Touchfunktionen bei Bedarf zu deaktivieren oder partiell anders konfigurieren. Ebenfalls gibt es einen Equalizer sowie die Möglichkeit, Umgebungsgeräusche pegelbar der Musik hinzumischen, um damit weniger von der Außenwelt abgeschirmt zu sein. Und schließlich lassen sich über die App sogar verlegte Ohrstücke durch Auslösen eines Signaltons wiederfinden.
Akkulaufzeit der Samsung Galaxy Buds
Die Laufzeit gibt der Hersteller mit realistischen durchschnittlichen sechs Stunden pro Ladung an. Durch die zusätzliche Kapazität des Ladeetuis kommt man in der Praxis aber auf etwa den doppelten Wert. Abzüge gibt es jedoch bei der Reichweite der Übertragung, die nicht meiner Erwartungshaltung an ein Bluetooth-5-System entspricht, sondern nur über relativ kurze Distanzen störungsfrei möglich war.
Der Klang der Samsung Galaxy Buds
Die Treiber entstammen einer Zusammenarbeit mit AKG. Tatsächlich ist der Klang grundsätzlich gefällig und ausgewogen, dazu bei Bedarf auch laut genug für druckvolle Klangerlebnisse, die glücklicherweise den Sitznachbar nicht daran teilhaben lassen.
Im Bassbereich geben sich die Galaxy Buds recht füllig und druckvoll, aber nicht vordergründig. So werden auch flachere Mischungen (Kraftwerk: The Robots) entsprechend reproduziert. Die Wiedergabe reicht hinab bis in den Tiefbass und ist trotz einer warmen Abstimmung nie dröhnend. Eine Tonalität und Dynamik ist in diesem Frequenzbereich nachvollziehbar, aber nicht besonders ausgeprägt. Das Mittenspektrum ist ebenfalls stimmig. Es klingt aufgeräumt, mit guter Sprachverständlichkeit und ansprechender Reproduktion rein akustischer Instrumentenaufnahmen, etwa eines Flügels. Auch dynamische Aspekte einer Orchesteraufnahme sind gut nachvollziehbar, insbesondere natürlich in ruhigen Hörumgebungen. Umgekehrt liefern auch Rockmischungen die gewünschte Fülle. Dennoch habe ich den subjektiven Eindruck, dass die Tiefmitten minimal zurückgenommen agieren.
Im Höhenbereich verdienen sich die Galaxy Buds eine noch gute Bewertung, bezogen auf ihre Preisklasse und die Konstruktion. Sie liefern feine Details und klingen nie zu hart. Eine breite Stereobühne mit ausgeprägtem Nachzeichnen von Bewegungen ist das Resultat. Die Qualität teurerer und insbesondere kabelgebundener Lösungen wird jedoch nicht erreicht. Audiophile Ambitionen würde man hier allerdings auch nicht vermuten: Die Galaxy Buds sind für den täglichen Mobileinsatz konzipiert.
Überzeugend ist schließlich die Sprachqualität bei Telefonaten.
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Gewicht ohne Kabel12 g
Lieferumfang
- 3 Ohrpassstücke und Stabilisatoren
- USB-Ladekabel
- Lade- und Tragegehäuse
Besonderheiten
- BT-Codecs: SBC, AAC, Scalable (Samsung proprietär)
- BT-Version: 5
- BT-Profile: A2DP, AVRCP, HFP