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Shure Aonic Free

Personalisierbare True Wireless In-Ears mit neutralem Grundklang

Kurz & knapp

Shures Aonic Free bereichern den Konsumentenmarkt um True Wireless In-Ears mit einem präzisen, ausgewogenen Grundklang und punkten durch umfangreiche Personalisierungsmöglichkeiten per App. Hervorzuheben ist hierbei eine gelungene EQ-Sektion, die eine flexible, individuelle Klanganpassung ermöglicht. Zudem bietet der Umgebungsmodus eine effektive und feinstufig regelbare Verstärkung an Außengeräuschen, auch wenn das vorhandene Grundrauschen ein gewisses Manko darstellt. Etwas unpraktisch erscheint das recht große Lade-Case, welches sich nicht für den Transport in gewöhnlichen Hosentaschen eignet. Ansonsten überzeugen die kabelbefreiten, In-Ears jedoch mit hoher Funktionalität und tadellosen Allrounder-Qualitäten.

Vorteile:
  • stabiler Sitz
  • Schnellladefunktion
  • App-Anbindung mit umfangreichen (Klang-)Anpassungsmöglichkeiten
  • unterstützen aptX und AAC
Nachteile:
  • kein LDAC
  • recht großes Lade-Case
  • Umgebungsmodus mit wahrnehmbarem Grundrauschen
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Die kabelbefreiten In-Ears Shure Aonic Free zeichnen sich durch eine vielseitige Funktionalität aus und können per App-Anbindung flexibel an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Das gilt sowohl für den Klang als auch für die Bedienung sowie die Verstärkung von Außengeräuschen im Umgebungsmodus.

Der amerikanische Traditionshersteller von professioneller Audiotechnik liefert die Shure Aonic Free mit Schaumstoff-Ohrpassstücken von Comply in drei Größen aus, wodurch ein stabiler Sitz besteht. Die hauseigene Sound-Isolation-Technologie soll darüber hinaus für eine hohe passive Abschirmung sorgen. Bestätigt werden kann, dass die Aonic Free sehr wenig Schall nach Außen abgeben und eine für In-Ear-Systeme typische, deutliche Abschwächung von Außengeräuschen erfolgt. Außergewöhnlich hohe Isolationseigenschaften konnten hingegen nicht festgestellt werden.

Obwohl die Hörer mit siebeneinhalb Gramm pro Seite keine Ultraleichtgewichte darstellen und das futuristisch anmutende Design nicht unbedingt filigran erscheint, ist der Tragekomfort ausgesprochen langzeittauglich. Die Gehäuse stehen zwar über die Ohrmuscheln hinaus, sind allerdings sehr flach, was in der kalten Jahreszeit ermöglicht, dass die In-Ears unter einer locker sitzenden Mütze getragen werden können.

Akkulaufzeit

Mit einer Laufzeit von siebeneinhalb Stunden bei gehobener Lautstärke erwiesen sich die Aonic Free im Akkutest als durchaus ausdauernd. Insgesamt wurde eine Hördauer von knapp 24 Stunden erreicht, da die In-Ears im Lade-Case zwei Mal vollständig und ein weiteres Mal mit einer Restkapazität von 25 Prozent aufgeladen werden können. Ein Ladezyklus der Hörer nimmt dabei gute zweieinhalb Stunden in Anspruch. Bei spontaneren Einsätzen kann jedoch von der Schnellladefunktion Gebrauch gemacht werden, die nach einer fünfzehnminütigen Stromzufuhr eine Hörzeit von einer Stunde ermöglicht. Die Akkureserve vom Lade-Case ist über den vorhandenen USB-C-Anschluss hingegen in weniger als 60 Minuten wiederhergestellt, wozu ein USB-C auf USB-A-Ladekabel mitgeliefert wird. In Kauf genommen werden muss allerdings, dass das Case im Vergleich zu den Mitbewerbern ziemlich groß erscheint und mit Maßen von 89 x 53 x 32 Millimetern kein hosentaschenfreundliches Format besitzt.

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Bedienung

Das Koppeln der Aonic Free, die den Bluetooth-Standard 5.0 und eine einseitige Nutzung im Single-Betrieb unterstützen, kann mit der Entnahme aus dem Case erfolgen. Hierdurch wird das System eingeschaltet und automatisch in den Pairing-Modus versetzt, während ein Zurücklegen in die Ladevorrichtung die In-Ears ausschaltet. Die Hörer können jedoch auch unabhängig des Lade-Cases durch ein Gedrückthalten der Multifunktionstaster, die sich an der oberen Gehäusefläche befinden, manuell ein- und ausgeschaltet werden, wodurch sich die Lebenserwartung der Akkus erhöhen lässt. Aufgefallen ist jedoch, dass die aktuelle Firmware (Version 1.3.10.0) kein Koppeln mit verschiedenen Geräten ermöglicht. Wer beispielsweise eine Bluetooth-Verbindung zum Laptop oder einem Tablet herstellen möchte, nachdem bereits das Smartphone gekoppelt war, muss zunächst einen Reset durchführen. Momentan kann ein anderes Gerät nur verbunden werden, wenn beide Taster sieben Sekunden lang gedrückt wurden, während sich die In-Ears im Case befinden, was sich durch ein Update jedoch beheben lässt.

Sehr praktisch ist, dass die Tasterbelegung der Aonic Free per App individuell angepasst werden kann. In der Werkseinstellung steuert einfaches Drücken die Wiedergabe und dient zum Annehmen sowie beenden von Telefonaten. Der Umgebungsmodus lässt sich zudem durch zweimaliges Drücken (de-)aktivieren, während dreifaches Betätigen Sprachassistenten aufruft. Eine Lautstärkeregelung kann hingegen per Drücken und einem darauffolgenden Halten erfolgen, was den Wiedergabepegel linksseitig reduziert und über den rechten Hörer erhöht. Wer hierbei eine Titelnavigation vermisst, kann diese Funktion jederzeit über die App zum Beispiel anstelle des Sprachassistenten auswählen. Sogar die bevorzugte EQ-Einstellung lässt sich auf Wunsch per Taster ein- und ausschalten, was clever gemacht ist. Einen positiven Eindruck hat auch die Stabilität der Funkverbindung vermittelt, da problemlos mehrere Räume überbrückt werden konnten und innerhalb einer städtischen Bebauung eine Reichweite von guten zehn Metern bestand.

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ShurePlus Play App

Die App-Anbindung der Aonic Free (Android und iOS) lässt insgesamt kaum Wünsche offen und bietet neben Firmware-Aktualisierungen und einer individuellen Tasterbelegung zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten. Zu diesen zählt eine automatische Abschaltfunktion per Timer sowie die Option das akustische Feedback der Hörer für einzelne Ereignisse festzulegen, indem multilinguale Sprachansagen oder Töne zur Verfügung stehen, deren Lautstärke anpassbar ist. Auch die Intensität der Verstärkung von Außengeräuschen im Umgebungsmodus ist durch zehn Stufen justierbar. Dank der übersichtlichen Strukturierung und intuitiven Handhabung der App überfordert die Vielzahl an Funktionen dabei nicht.

Musikplayer und EQ-Sektion

Ergänzend zu den hörerbezogenen Einstellungen der Aonic Free stellt die App einen vollwertigen Musikplayer zur Verfügung, der das Erstellen von Wiedergabelisten sowie die Auflistung nach Künstlern, Alben, Titeln, Genres oder Wiedergabelisten ermöglicht. Eine Klanganpassung kann zudem unabhängig des Players mithilfe eines parametrischen 4-Band-Equalizers erfolgen, der sowohl eine Nah- als auch eine numerische Parameter-Ansicht bietet, was hervorragend umgesetzt ist und zum Experimentieren einlädt. Neben eigenen Einstellungen, die als Presets gespeichert werden können, stehen auch sieben vorkonfigurierte EQ-Settings zur Auswahl, die Orientierung bieten und als Ausgangsbasis für eigene Anpassungen nutzbar sind. Vorbildlich!

Sprachqualität beim Telefonieren

Wird in einer ruhigen Umgebung telefoniert, sind beide Seiten ausgesprochen gut zu verstehen. Vorteilhaft ist zudem, dass über den Umgebungsmodus der Aonic Free regelbar ist, inwiefern Außengeräusche und die eigene Stimme zugemischt werden sollen, wodurch trotz der Abschirmung eine natürliche Gesprächssituation herstellbar ist. Laute Hintergrundstimmen oder Straßenlärm können sich jedoch negativ auf die eigene Verständlichkeit auswirken, da diese nicht merklich abgeschwächt werden.

Sound

Die ausgewogene Abstimmung der Aonic Free besitzt ein sauberes, reines Klangbild, das jedoch keineswegs steril oder kalt, sondern zugänglich wirkt und über eine dezente, abrundende Wärme verfügt. Auffällig ist ein vergleichsweise kräftiger Output mit stattlichen Reserven, so dass laut aufgedreht werden kann. Die präzise Darstellung setzt jedoch keine hohe Wiedergabelautstärke voraus und vermittelt pegelunabhängig einen homogenen, unverfälschten Klangeindruck ohne Schönfärbung oder Effekthascherei. Zugleich wird ein bewusstes Zuhören gefördert, da selbst bei komplexeren Arrangements Raum zwischen den einzelnen Signalen besteht, was die Ortung vereinfacht.

Bei der trockenen und straffen Basswiedergabe der Aonic Free wurde auf voluminöse Fülle verzichtet, was ebenfalls auf den schlanken Tiefbass zutrifft. Akzente werden nicht durch Masse, sondern einen schnellen, direkten Antritt mit knackiger Durchschlagskraft gesetzt. Es folgt eine reine, feinzeichnende Mittendarstellung, die viele Details wie Greifgeräusche, aber auch Ecken und Kanten offenlegt. Dabei werden Stimmen präsent und raumeinnehmend abgebildet, die authentisch klingen, was genreübergreifend sowie bei Filmen oder Podcasts eine hervorragende Verständlichkeit begünstigt. Als unaufdringlich und nüchtern lässt sich darüber hinaus die Höhenabbildung charakterisieren, was selbst bei höheren Lautstärkepegeln zutrifft, da keine Neigung zu unangenehmer Härte wahrzunehmen ist. Auch die Abbildung des Hochtonbereichs erfolgt akkurat und setzt dabei nicht auf Glanzpunkte, sondern unaufgeregte Sachlichkeit. Wer hingegen Pep oder mehr Strahlkraft in den oberen Lagen vermisst, kann dies mithilfe der EQ-Sektion jederzeit beheben. An Audiocodecs unterstützen die In-Ears neben dem Bluetooth-Standard SBC auch das hochwertigere AAC-Format und aptX. Hochauflösende Premium-Varianten wie LDAC stehen allerdings nicht zur Auswahl.

Umgebungsmodus

Außengeräusche werden im Umgebungsmodus der Aonic Free effektiv und in der Maximaleinstellung zudem ziemlich lautstark verstärkt, so dass Lautsprecherdurchsagen selbst über mehrere Meter hinweg gut verständlich sind. Wenn gewünscht, kann somit auch während der Wiedergabe auf Mitmenschen im näheren Umfeld reagiert und kommuniziert werden, zumal sich die Intensität innerhalb der zehn Stufen spezifisch an die jeweilige Umgebung anpassen lässt. Ein Schwachpunkt stellt allerdings das vorhandene Grundrauschen dar, welches sich ebenfalls kontinuierlich steigert und bei höherer Intensität auch die Wiedergabe beeinträchtigt. Bei einer moderaten Einstellung kann sich der Umgebungsmodus hingegen positiv auf das Hörerlebnis auswirken, da vor allem Live-Aufnahmen räumlicher erscheinen und an Natürlichkeit gewinnen.

vor 2 Jahren von Maike Paeßens
  • Bewertung: 4.25
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)21 - 17.500 Hz
  • Impedanz@1kHz: 20 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)@1kHz: 107 dB
  • Gewicht ohne Kabelje 7,5 g, Case 71 g

Lieferumfang

  • Comply Schaumstoff-Ohrpasstücke in drei Größen (S/ M/ L)
  • USB-C auf USB-A-Ladekabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • in Grau und Rot erhältlich
  • BT-Codecs: aptX, AAC, SBC
  • BT-Version: 5.0

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