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Jabra Elite 8 Active

True Wireless In-Ears mit Noise Cancelling für sportliche Einsätze

Kurz & knapp

Die neuen Jabra Elite 8 Active wollen viel für einen Preis von knapp 200 Euro bieten: Egal, ob Robustheittests nach US-Militärstandard (810H), IP68-Zertifizierung der In-Ears, aktives Noise Cancelling, Transparenzmodus, fetter Sound oder eine App-Anbindung – in der Summe sind die Elite 8 Active gute Sportkopfhörer. Es gibt allerdings auch Einschränkungen …

Vorteile:
  • Dolby Audio
  • antreibender Klang
  • In-Ears nach IP68, Lade-Case nach IP54 zertifiziert
  • Tragekomfort
Nachteile:
  • Sidetone-Funktion könnte markanter arbeiten
  • keine hochauflösenden Bluetooth Codecs
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Jabra hat zur IFA 2023 nicht nur das Top-Modell Elite 10 (Test), sondern auch die Sport-Kopfhörer Elite 8 Active vorgestellt. Dabei betont der Hersteller die Robustheit der Kopfhörer, die alle erforderlichen Tests für den US-Militärstandard für robuste Elektronik (810H) bestanden haben sollen. Das heißt, sie sollen alles aushalten können, von Feuchtigkeit und hohen Temperaturen bis hin zu Regen und extreme Höhen. Sie sind daher absolut wasserdicht, wenn sie bis zu 1,5 m untergetaucht werden.

Das sind die Jabra Elite 8 Active – die Basics

Die Jabra Elite 8 Active sind in Schwarz, Navy Blau, Grau oder Caramel (exklusiv nur auf Jabra.de) erhältlich. Der Lieferumfang besteht aus den Ohrhörern selbst (je ca. 5 Gramm), dem 46,4 Gramm leichten Lade-Case, drei Paar Silikon-Ohrstöpsel (S, M, L) sowie einem kurzen USB-A auf C-Ladekabel (ca. 15 cm).

Die verbauten 6-mm-Treiber geben Frequenzen von 20 Hz bis 20 kHz wieder und unterstützen Bluetooth 5.3 sowie die Codecs SBC und AAC. Hochauflösende Codecs wie aptX oder LDAC fehlen, dafür bieten die Jabra Elite 8 Active Dolby Audio. Letzteres allerdings ohne Head Tracking, wie es beim Topmodell Jabra Elite 10 zu finden ist.

Das initiale Pairing geht auch bei diesem Modell schnell vonstatten: Entweder drei Sekunden lang beide Tasten der Ohrstöpsel drücken, oder dank Google Fast Pair auf Android Smartphones direkt über ein entsprechendes Pop-up die Funkstrecke herstellen. Multipoint unterstützen die Kopfhörer auch, genauso wie das nützliche Auto-Pause-Feature.

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Im Freifeld hörten wir erste Unterbrechungen der Funkstrecke ab ca. 30 Metern, in einer über 100 qm großen Wohnung erst, als wir uns im ersten Stock auf der gegenüberliegenden Seite des Zuspielers befanden – das sind sehr gute Werte.

So gut lassen sich die Jabra Elite 8 Active bedienen

Das hat Jabra gut gelöst: Da der Hersteller bei den Elite 8 Active auf touch-sensitive Flächen verzichtet und stattdessen auf klassische Tasten setzt, bleiben Fehleingaben aus. Allerdings drückt man unweigerlich die kleinen Ohrstöpsel immer etwas ins Ohr, was dank des guten Druckpunkts der Buttons nicht stark ausgeprägt ist.

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Unterm Strich ist die Bedienung mit Einfach-, Doppel- und Dreifach-Klicks durchaus brauchbar, wenn auch eingeschränkt. Eine Lautstärkeregelung gibts auch, per Drücken-Und-Halten des linken sowie rechten Buttons wird diese vermindert, bzw. erhöht.

Wer explizit nach Sportkopfhören sucht, die sich detailliert den eigenen Wünschen anpassen lassen, der sollte sich die LG TONE Free Fit DTF7Q einmal genauer anhören.

Auch könnt ihr die Jabra Elite 8 Active im Monomodus nutzen. Einfach einen Ohrstöpsel im Case parken und ohne Unterbrechung spielt der einzelne In-Ear weiter – allerdings nur, wenn Auto Pause in der Sound+ App deaktiviert ist. Die Steuerungsmöglichkeiten ändern sich dadurch aber nicht.

Praxis

Dank IP68-Zertifizierung sind die Jabra Elite 8 Active sehr gut geschützt bei Wind und Wetter und sitzen aufgrund der Bauform nahezu plan in den Ohren. Wir empfanden den Tragekomfort als bequem und trotz des Drucks auch nach Stunden beschwerdefrei. Ein Nachjustieren durch Verrutschen blieb glücklicherweise aus, Trittschall  und Windgeräusche drangen dagegen – leicht reduziert – an die Ohren. Aufgrund des Sitzes schließen die Ohrhörer dicht ab und bieten daher eine hohe passive Geräuschunterdrückung. Aus Sicherheitsgründen sollte daher immer (!) der HearThrough-Modus aktiviert bleiben, der bei uns in höchster Empfindlichkeitsstufe (siehe unten) bei allen Tests zum Einsatz kam.

Da das Lade-Case ebenfalls eine (IP54-) Zertifizierung aufweist, darf es auch mal dreckig oder feucht werden. Dies findet man kaum bei den Mitbewerbern und soll hier lobend hervorgehoben werden. Ihr solltet lediglich darauf achten, dass die Kopfhörer nicht nass sind, wenn ihr sie wieder in das Case steckt.

Akku-Laufzeit

Jabra gibt eine Laufzeit von bis zu 14 Stunden (ohne ANC) mit einer Ladung an, das Case kann die Kopfhörer bis zu vier Mal vollständig aufladen, sodass wir auf 56 Stunden Gesamtlaufzeit kommen. Praktisch, dass der Hersteller auch an eine Schnellladefunktion gedacht hat: Eine Stunde zusätzliche Akkulaufzeit gibts bereits nach fünf Minuten Ladezeit im Case. Dieses kann dann per USB-C oder kabellos per Ladematte aufgetankt werden.

Entsprechende LEDs in und an der Ladeschatulle informieren über den Ladestatus. Um den Akku zu schonen, gehen die Kopfhörer automatisch in einen Ruhemodus, sobald sie für einen von euch definierten Zeitraum nicht aktiv waren.

Jabra Sound+ App

Jabra legt viel Wert auf eine vernünftige Verzahnung ihrer Produkte: Dazu bietet die modern gestaltete „Sound+ App“ eine Reihe von Tuning-Möglichkeiten.

Die kostenlose App für iOS und Android sollte daher auf keinem Endgerät fehlen, erlaubt sie doch u.a. die Änderung des linken Doppeldrucks zwischen Spotify und Alexa/Sprachassistenz oder das De/Aktivieren der Audio-Wiedergabe während der Nutzung des HearThrough-Modus. Zusätzlich könnt ihr Dolby Audio einschalten, zwischen sechs EQ-Presets wählen, ein manuelles Verändern und Speichern des 5-Band-EQs ist hier ebenso möglich.

Sidetone, also das Hören der eigenen Stimme während eines Telefonats, ist standardmäßig aktiviert und kann hier ebenso ein-/ausgeschaltet und in fünf Stufen eingestellt werden. Wer seine Kopfhörer verlegt hat, findet via „Find My Jabra“ besagte Stöpsel per Map und Hinweistönen wieder. Die Möglichkeit, Firmware-Updates aufzuspielen, den Akkustand abzulesen oder via Kurzanleitung die Grundfunktionen der Hörer kennenzulernen, runden den Funktionsumfang ab.

Und wie bei den Jabra Elite 10 finden sich hier unter „Soundscape“ eine Menge Naturgeräusche (Vogelgezwitscher, Rauschen, etc.), die uns beruhigen sollen. Auch hier hakelt es wie beim Topmodell Elite 10: die Auswahlliste der Geräusche bleibt in der iOS-App sporadisch leer, was erst eine (erneute) Anmeldung der Kopfhörer unter Android oder unter iOS, bzw. ein Neustart der App löst. Zudem fällt auf, dass die Sound+ App, nachdem die Kopfhörer aus dem Stand-by geholt werden, diese nicht immer zuverlässig findet, bzw. nicht auf mehr Befehle reagiert. Auch hier hilft nur ein Neustart selbiger.

So gut ist die Geräuschunterdrückung der Jabra Elite 8 Active

Das Noise Cancelling (ANC) der Jabra Elite 8 Active arbeitet nicht mehrstufig. Bei unseren Testbedingungen erzielte es aber ein für uns zufriedenstellendes Ergebnis.

An eine Effektivität, wie sie die Apple AirPods Pro oder Bose QuietComfort Earbuds II bieten, reicht das ANC der Jabra Elite 8 Active freilich nicht heran, tieffrequentes Rumpeln wird dennoch gut unterdrückt, genauso wie Mittenlastiges, wogegen der Hochtonbereich weit weniger abgesenkt wird. Alles in allem eine solide Leistung, wer mehr braucht, muss sich bei den Mitbewerbern umsehen.

HearThrough-Modus

Auch der verbaute Transparenzmodus arbeitet solide und bietet mit Jabras App eine fünfstufige Anpassung der Außengeräuschwahrnehmung. Das Grundrauschen wird dabei aber hörbar angehoben – bei leisen Passagen könnte das als störend empfunden werden. Auch die Jabra Elite 8 Active erreichen hier nicht die Natürlichkeit eines Apple AirPods Pro. Für unseren Geschmack dürfte der Modus ruhig noch effektiver arbeiten, denn die eigene Stimme hört man recht deutlich.

Klang der Jabra Elite 8 Active

Wir starten zunächst wieder im Frequenzkeller: Die Jabra Elite 8 Active geben tieffrequentes Material präsent wieder und strahlen bei besonders energiereichen Bässen in die unteren Mitten ein. Trotz dieser Anhebung lassen sich Tonalitäten noch zufriedenstellend erfassen, auch wenn einige Bassdrums leicht verwaschen klingen.

Extremen Tiefbassgewittern fehlt es daher nicht an Wumms, was gerade bei Trainingseinheiten für die richtige Motivation sorgen kann. Verzerrungen bei höchster Lautstärke treten nicht auf, und der Mittenbereich bildet zusammen mit dem Hochton ein gelungenes Gesamtbild, das nicht vorlaut agiert; fies ins Ohr sägende E-Gitarren oder Lead-Synths sind hier Fehlanzeige. Auch spitzgemischte Songs wirken gezähmt, sodass ein stundenlanges, ermüdungsfreies Hören möglich ist. Allerdings vermissen wir diese gewisse Luftigkeit und Verspieltheit der Treiber; feine, leise Details in überladenen Musikstücken gehören nicht zu den Stärken dieses Jabra-Modells.

Man darf aber nicht vergessen, dass diese Kopfhörer vornehmlich für sportliche Aktivitäten gedacht sind, und in diesem Arbeitsumfeld kann man die Tuning-Maßnahmen des Herstellers durchaus nachvollziehen: Der Bass ist präsent und treibt einen an, während die Mitten und Höhen weder nerven noch ermüden.

In Sachen Stereobreite und -tiefe darf man keine audiophilen Wunder erwarten, dennoch lassen sich Pannings und andere „Klangfahrten“ auf der virtuellen Bühne im Kopf deutlich nachvollziehen.

Die Unterstützung von Dolby Atmos zählt sicherlich zu einem der Highlights der Jabra Elite 8 Active. Hier fehlt allerdings das Head Tracking Feature, welches dem Top-Modell Jabra Elite 10 vorbehalten ist.

Und was bei den Jabra Elite 10 gilt, gilt auch hier: Dolby-Atmos-Inhalte zeigen eine erweiterte Räumlichkeit, was nicht bei allen Inhalten gleich gut funktioniert, manchmal wirkt der Bassbereich leicht verwaschen. Dennoch lassen sich Details erhöhen, die vorher nicht aufgefallen sind. Vorausgesetzt, die Inhalte wurde entsprechend aufbereitet. Bei Filmen mit Dolby-Atmos-Tonspur hätten wir uns allerdings noch mehr Räumlichkeit erhofft – hier war unsere Erwartungshaltung vielleicht etwas zu hoch.

Telefonie

Bei den Elite 8 Active verbaut Jabra sechs Mikrofone, die für einen kristallklaren Klang mit wenig Hintergrundgeräuschen sorgen sollen. Unsere Stimme blieb stets verständlich und recht natürlich. Beim Telefonieren lässt sich die eigene Stimme dank Sidetone einblenden, was ein viel natürlicheres Reden erlaubt. Wobei wir uns hier eine effektivere Wirkung gewünscht hätten, denn während des Sprechens hatten wir selbst bei höchster Stufe das Gefühl, dass die eigene Stimme etwas zu sonor im Kopf mitklingt.

Fazit

Die Jabra Elite 8 Active haben uns während sportlicher Aktivitäten überzeugt: Die äußerst robuste Bauweise samt gehobener Zertifizierung sowie der Sitz dieser True Wireless In-Ears bieten keinen Anlass zur Kritik. Das trifft auch auf die Einbindung durch die Sound+ App zu, die modern wirkt, allerdings an einigen Ecken und Enden Einschränkungen sowie noch einige Bugs besitzt.

Wer präsenten Bass sucht, der einen selbst bei Starkregen bis ans eigene Limit pusht und gleichzeitig auf das beste Noise Cancelling verzichten kann, der liegt hier goldrichtig. Denn in Sachen Robustheit und Tragekomfort macht den Jabra Elite 8 Active keiner etwas vor.

vor 7 Monaten von Pete Schloßnagel
  • Bewertung: 4.13
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Gewicht ohne Kabelje 5 g, Case 46,4 g
  • Kabellänge15 cm

Lieferumfang

  • 3 Paar Ohrpassstücke (S, M, L)
  • USB-Ladekabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • in Schwarz, Grau, Blau und Karamell erhältlich
  • BT-Version: 5.3
  • BT-Codecs: SBC, AAC
  • BT-Profile: A2DP v1.3, AVRCP v1.6, HFP v1.8, PBP V1.0, TMAP V 1.0

2 Antworten auf “Jabra Elite 8 Active”

  1. Stefan sagt:

    Hallo und vielen Dank für den ausführlichen Test!

    Laut Jabra sowie der Bedienungsanleitung kann die Lautstärke durch ein gedrückt halten der Tasten der Kopfhörer eingestellt werden.
    Kann es sein, dass diese Funktion nicht getestet wurde, da die fehlende Lautstärkenregelung als Nachteil aufgeführt wird?
    Ich selbst habe die Kopfhörer nicht, sodass ich diese Möglichkeit nicht eigenständig überprüfen kann.

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