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Sendy Audio Peacock

Luxuriöser magnetostatischer, offener Over-Ear-Kopfhörer der Oberklasse

Kurz & knapp

Der Sendy Audio Peacock bietet neben erstklassiger Verarbeitung ein luxuriöses Erscheinungsbild. Der Hersteller zeigt, dass die Ausführung nicht nur Mittel zum Zweck, sondern auch wesentliches Stilelement sein kann – das Auge isst bekanntlich mit. Auf der technischen Seite überzeugt das Modell mit symmetrischem Aufbau und hohem Tragekomfort, trotz des recht hohen Gewichts.

Höhepunkt ist aber der Klang, der über jeden Zweifel erhaben ist – sehr ausgewogen, schnell ansprechend, dynamisch druckvoll und räumlich. Mit diesem überragenden Ergebnis ist der Peacock ein echter Traum für den audiophilen Musikgenießer. Er ist zudem durchaus für den professionellen Einsatz im Studiobereich zum Mischen und Mastering geeignet. Für die gebotenen Superlative ist der Preis von etwa 1.600 Euro völlig angebracht und erhält von uns eine uneingeschränkte Empfehlung!

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Der Sendy Audio Peacock ist ein äußerst musikalisch aufspielender Kopfhörer der High-End-Klasse mit phänomenaler Raumprojektion, einem hochauflösenden Klangbild und luxuriösen Erscheinungsbild. Der magnetostatische, offene Over-Ear strotzt nicht nur vor Superlativen, sondern macht das Hören zu einem hochemotionalen Erlebnis.

Der in Dongguan, China beheimatete Hersteller Dongguan SIVGA Electronic Technology Co., Ltd. wurde 2016 von Jian Zhou und Rongchun Pan gegründet. Unter der Marke Sendy Audio produzieren sie seither hochwertige magnetostatische Kopfhörer. Vor der Firmengründung war Jian Zhou nahezu 20 Jahre in der Kopfhörerentwicklung tätig und bringt als technischer Ingenieur Erfahrungen aus Forschung, Entwicklung und Design mit. Es ist also kaum verwunderlich, dass die Firma einen hohen Anspruch an die Fertigungsqualität legt. Weitere Kennzeichen sind der Einsatz hochwertiger Materialien und ein exklusives individuelles Design gepaart mit audiophiler Klangqualität. Der in Schwarz und Gold erhältliche Peacock ist das Top-Modell unter den Over-Ear-Kopfhörern des Herstellers.

Der Magnetostat

Das magnetostatische Funktionsprinzip basiert auf einer sehr dünnen Folie, die zwischen Permanentmagnetstäbchen schwingt. Auf diese Folienmembran ist schneckenförmig ein hauchdünner Draht aufgedampft, über den der Klang in Form von Strom einfließt. Der Draht wird nun von den umliegenden Magneten entsprechend der Impulsspannungen angezogen oder abgestoßen und versetzt so die Membran in Schwingung.

Kennzeichen dieses Systems ist die feine Auflösung der hohen Frequenzen, eine ungefärbte Musikwiedergabe sowie eine differenzierte Dynamikdarstellung. Dazu setzt das System aufgrund des geringen Membrangewichtes Impulse und Transienten schnell und akkurat um.

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Technik und Treiber

Sendy Audio setzt in seinem Peacock eine Technik ein, die der Hersteller „Quad-Former-Technology“ nennt. Der sonst bei Magnetostaten häufig vorzufindende Aufbau einer Lage Leiterbahnen auf einer Seite der Hörer, wird hier durch eine zweite Lage ergänzt. Beide Lagen sind übereinander angeordnet und befinden sich auf jeder Seite des Kopfhörers. Hieraus ergibt sich die vierfache Menge an transportiertem Strom. Zusätzlich wird ein zweiter Satz Magneten ergänzt, wodurch sich die Antriebsenergie vergrößert. Dieser symmetrische Aufbau mit doppelseitigen Magneten und eine neu entwickelte Kompositmembran mit einem Durchmesser von 88 mm ermöglicht dem System, eine obere Grenzfrequenz von 40 kHz zu erreichen. Zudem sorgt dieses System laut Hersteller für geringe Verzerrungen und eine verbesserte Musikwiedergabe.

Funktionalität

Das Gerät wird in einer schlichten aber stabilen Kartonage ausgeliefert, in der sich ein edles Leder-Hardcase befindet. Dieses speziell für das Modell geformte Transport-Case enthält den Kopfhörer sowie das abnehmbare zwei Meter lange Anschlusskabel aus geflochtenem 6N-OCC-Kupfer. Es ist symmetrisch ausgeführt, getrennt für den linken und rechten Kanal, farblich an den Hörer angepasst und angenehm flexibel. Es bietet an der Kopfhörerseite Bajonettverschlüsse mit vierpoligem Stecker und am Geräteanschluss eine fünfpolige 4,4-mm-Pentaconn-Klinke. Adapter auf das gängige 6,3-mm-Klinkenformat und einen vierpoligen XLR-Stecker liegen bei. Sämtliche Verbindungen bieten gute Kontaktsicherheit bei gleichzeitig hoher Übertragungsgüte.

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Der Kopfhörer selbst ist geschmackvoll gestaltet. Die Außenschalen der offenen Konstruktion sind aus massivem Zebranoholz gefertigt und seidenmatt lackiert. Die perfekt wirkende Verarbeitung kommt nicht von ungefähr: Die aus einem Stück Holz gefertigten Außenschalen werden maschinell per CNC-Verfahren auf den Millimeter genau gefräst und sorgen so für eine vibrationsfreie Arbeitsumgebung der Membranen und Spulen.

Zum äußeren kunstvoll gestalteten Schutzgitter hinführend, ist das Holz abgerundet und enthält dezent eingraviert den Namenszug des Designers und der eingesetzten Quad-Former-Technologie. Das schwarze beziehungsweise goldenperforierte Gitter besteht aus kleinen ovalen Aussparungen, die, von der Mitte ausgehend, wie die Federkrone eines Pfaus wirken, aus der sich wohl der Name ableitet.

An der Kopfseite liegen zwei üppig dimensionierte, ergonomisch geformte Ohrpolster aus feinem Ziegenleder mit einer Füllung aus Memory-Schaum an, die sich mühelos an jede Kopfform anpassen. Die Innenseiten der Hörmuscheln sind dabei vorbildlich mit Großbuchstaben zur Seitenorientierung gekennzeichnet.

Das Kopfband ist aus Leder gefertigt und verfügt ebenfalls über aufwendig gesteppte Polster. Sowohl die Ränder des Kopfbandes als auch des darüber liegenden Bügels sind mit feinem goldenen Garn umnäht und untermalen so das geschmackvolle Design.

Neben den beiden massiv wirkenden Elementen aus Holz und Polster, kommt das aus Aluminium gefertigte Gestell leicht, filigran aber stabil daher. Es verfügt über einen Drehgelenkmechanismus, der eine individuelle Anpassung an die Kopfform ermöglicht.

Aus dieser individuellen und wertigen Materialmischung sowie der Textur des Holzes erhält der Kopfhörer ein hohes Maß an Individualität. Der Gesamteindruck versprüht Klasse, Stil und Charakter. Mir selbst kommt die Assoziation zu einem englischen Privatclub, mit Interieur aus schwerem Edelholz und teuren Leder. Das Äußere des Peacock ist durchaus Geschmackssache, aber ich empfinde den Kopfhörer schlicht und ergreifend schön.

Praxis

Mit seinen 580 Gramm ist der Sendy Audio Peacock kein Leichtgewicht. Doch die rundherum großzügige Polsterung, der leichtgängige Schiebemechanismus für das Kopfband und das fein reagierende Drehgelenk sorgen für eine gute mechanische Anpassung. Resultierend daraus ergeben sich ein äußerst komfortables Tragegefühl und ein angenehm stabiler Sitz des Kopfhörers, der sich auch mehrere Stunden mühelos tragen lässt.

Die Anschlussbuchsen in den Kopfhörermuscheln sind, etwas ungewöhnlich, nach vorne herausgeführt. Nach mehrmaligem Tragen lernte ich den Sinn und Zweck allerdings schätzen: Das Anschlusskabel wird bei dieser Konstruktion von den Schultern weggeführt und Kontaktgeräusche mit dem Kabel somit reduziert.

Klang

Als Ausspielgeräte dienten der Funk-MTX-Monitor mit integriertem Kopfhörerverstärker, ein Cambridge Audio CXN V2, ein CD-Player (NAD 512), ein Smartphone (Samsung Galaxy S7) und ein iBasso DX240 Referenz DAP (zum Test). Als Vergleichskopfhörer kamen Modelle von Stax, HiFiman Edition XS (zum Test), Focal Spirit Pro (zum Test) und Sennheiser HD 25 MKII (zum Test) zum Einsatz. Zeitgleich stand mir ein dedizierter Kopfhörervorverstärker von Burson (Soloist 3X Grand Tourer – Model R-120X) zur Verfügung, sodass eine Testreihe mit einem adäquaten Klangpartner auf Augenhöhe möglich war.

Mit einer Impedanz von 50 Ohm und einem Wirkungsgrad von 103 dB lässt sich der Peacock alltagstauglich selbst von den schwachen Ausgängen des Galaxy S7 Smartphones antreiben. Leise Musikpassagen können durchaus so laut verstärkt werden, dass die Gesamt-Performance nicht durch schwindende Dynamik leidet. Ein Problem, das bei Magnetostaten mit niedrig gewählter Impedanz durchaus auftreten kann. Der Peacock hingegen kam mit jedem der genannten Kopfhörerverstärker bestens zurecht.

Er liefert ein hervorragend ausgewogenes Klangbild mit druckvoll tiefen Bässen, einer vorbildlichen hochauflösenden Feinzeichnung in den Mitten sowie präzisen, warmen und gleichzeitig nach oben offenen Höhen. Seine schnelle Transientenwiedergabe und die differenzierte Dynamik führen in Kombination mit einer riesigen, aber keinesfalls überdehnten virtuellen Bühne mit phänomenaler Raumprojektion, zu einem schlichtweg mitreißenden und musikalischen Gesamtklang.

Zum Einstieg spielte ich meine gern genutzte Referenz „Celestial Echo“ von Boris Blank und Malia (Convergence, 2014). Das Stück zeichnet sich durch ein breites Frequenzband mit massiven Tiefen, differenzierten Mitten als auch fein auflösenden Höhen aus. Des Weiteren enthält die Musik verschiedene Hallräume mit unterschiedlicher Tiefenstaffelung. Unser Testmodell überzeugte dabei mit einer präzisen Wiedergabe der abgrundtiefen Bässe, ohne dabei jemals schwammig zu klingen. Stattdessen legt der Peacock ein straffes aber warmes Fundament tiefer Frequenzen.

Bei einem direkten Vergleich mit dem günstigeren Magnetostaten Hifiman Edition XS offenbart der Peacock voluminöseren Druck gepaart mit einer klareren Basswiedergabe. Erstaunlich, dass es auch nach unten noch Raum für Erweiterung geben kann. Die Stimme von Malia liegt eingebettet und freischwebend im Mittenspektrum. Losgelöst von den umgebenden Instrumenten zeichnet sich die Wiedergabe durch eine klare Artikulation und Nähe aus, die der Hifiman Edition XS im Vergleich nicht bieten kann. Die Stimme wirkte plastischer und dreidimensionaler.

Im Unterschied dazu wirkt die Produktion von Donald Fagen „Miss Marlene“ (Sunken Condos, Reprise Records, 2012) beim ersten Höreindruck flach und trocken wie Staub. Dank der differenzierten Darstellung des Peacock eröffnet sich nicht nur die feine Auflösung der Instrumente, sondern auch die natürliche Raumgestaltung der Mischung von Elliot Scheiner. Die soulige Stimme von Donald Fagen wird unmittelbar vor den Zuhörer projiziert und geht von dort direkt unter die Haut. Die knackig aufspielende Rhythmussektion lässt das Tanzbein förmlich schwingen.

Impulsstarke Signale werden blitzschnell und dynamisch differenziert wiedergegeben, sodass die ganze lebendige Vielfalt der spielenden Musiker spürbar wird. Der Funke springt über und erfasst einen am ganzen Körper. Die Musik wird lebendig und zeigen das Meisterwerk dieser Mischung, bei dem sich sämtliche Instrumente auf der großen virtuellen Bühne weit vor einem auffächern und sich als eine homogen zusammenspielende Musikgruppe präsentieren. Kurz: Das Hören mit dem Peacock ist ein hochemotionales Ereignis.

vor 2 Jahren von Michael Schillings
  • Bewertung: 4.75
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweiseoffen
  • Wandlerprinzipmagnetostatisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 40.000 Hz
  • Impedanz49,3 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)97,14 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf865 g
  • Gewicht mit Kabel700 g
  • Gewicht ohne Kabel583 g
  • Kabellänge220 cm

Lieferumfang

  • Kabel mit 4,4-mm-Pentaconn-Stecker
  • Pentaconn-Buchse auf 4-Pin-XLR-Adapter
  • Pentaconn-Buchse auf 6,3-mm-Adapter
  • Stoffsäckchen
  • Ledercase

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