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Creative Sound Blaster X1

USB-DAC und Kopfhörerverstärker im Miniaturformat

Kurz & knapp

Auch wenn herstellerseitig noch nicht alle Hausaufgaben erledigt sind, bietet sich der Creative Sound Blaster X1 an, um die Audioausgabe am Rechner und Laptop oder der Playstation und Switch aufzuwerten. Am PC und Mac stehen mit der EQ-Sektion und Acoustic Engine zudem umfangreiche Möglichkeiten zur Klanganpassung durch die App bereit. Auch die Kommunikation per (Gaming-)Headset kann von den Funktionen des CrystalVoice-Moduls und SmartComms Kits profitieren. Schade ist allerdings, dass offiziell keine mobilen Android- und iOS-Geräte unterstützt werden, was den Einsatzbereich des portablen USB-DACs und Kopfhörerverstärkers deutlich vergrößern würde.

Vorteile:
  • leichtes, handliches Format
  • Aluminiumgehäuse
  • treibt Kopfhörer und Headsets mit Impedanzen von 16 bis 600 Ohm an
  • umfangreiche App-Anbindung (PC und Mac)
Nachteile:
  • keine offizielle Unterstützung von mobilen Geräten (Android und iOS)
  • kein USB-A-Adapter im Lieferumfang
  • (noch) instabiler Beta-Treiber unter macOS
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Der Multimedia-Hersteller aus Singapur hat mit dem Creative Sound Blaster X1 einen leistungsstarken Miniatur-DAC und Kopfhörerverstärker im Angebot, der Impedanzen zwischen 16 und 600 Ohm unterstützt. Über die App kann das Hörerlebnis am PC oder Mac zudem durch die sog. „Acoustic Engine“ und zahlreiche EQ-Einstellungen individuell angepasst werden, während das „SmartComms Kit“ und die CrystalVoice-Funktionen eine optimale Kommunikation per Headset ermöglichen sollen.

Äußerlich betrachtet wirkt der Creative Sound Blaster X1 wie eine Neuauflage des SXFI Amps (zum Test), den Creative vor einiger Zeit auf den Markt gebracht hat. Identisch sind das geringe Gewicht von 15 Gramm, die Tasteranordnung sowie die Anschlüsse mit einem USB-C-Eingang und einem 3,5-mm-Ausgang. Auch beim Aluminiumgehäuse mit seiner eloxierten, mattschwarzen Oberfläche lassen sich keine Unterschiede erkennen und bei der Signalwandlung kommt mit dem AKM 4377 ebenfalls Bewährtes zum Einsatz. Neu ist hingegen bis auf die Super X-FI Technologie das üppige Software-Paket per App und der Preis, welcher von ehemals 139,99 EUR beim SXFI Amp auf 69,99 EUR für den Sound Blaster X1 gesenkt wurde. Dafür beschränkt sich der Lieferumfang auf den kleinen Verstärker im Dongle-Format und ein USB-C-Kabel, das mit 70 Millimetern recht kurz ausfällt. Ein USB-A-Adapter wird hingegen nicht mitgeliefert.

Praxis

Primär vorgesehen ist der Einsatz des Creative Sound Blaster X1 am PC oder Mac in Kombination mit der App. Dabei stehen neben der Stereowiedergabe die Surround-Formate 5.1 und 7.1 mit einer Auflösung von bis zu 24Bit/96kHz zur Verfügung. Offiziell unterstützt werden darüber hinaus Playstation-Konsolen (PS4/PS5) und die Nintendo Switch. Mobile Android- und iOS-Geräte hingegen nicht, wobei der Kopfhörerverstärker mithilfe eines Apple Lightning to USB 3 Camera Adapters problemlos an einem iPad läuft. Abgesehen von der SXFI-Funktion muss zwar auf die Software-Optionen verzichtet werden, was auf den Spieleplattformen jedoch auch der Fall ist.

Wer den Sound Blaster X1 an einem Mac betreiben möchte, muss aktuell eine App-Version von der Hersteller-Homepage herunterladen. Die Creative App für macOS aus dem App Store unterstützt den Amp (noch) nicht. Der Sound Blaster X1 kann grundsätzlich zwar treiberlos genutzt werden und wird unter macOS sofort erkannt. Für die Nutzung der Acoustic Engine und weiterer App-Funktionen ist jedoch ein Treiber erforderlich, der momentan als Beta-Version vorliegt. Dass eine manuelle Treiber- und App-Installation vorgenommen werden muss, lässt sich aus dem mitgelieferten Quick Start Guide dabei leider nicht erschließen. Ein hilfreicher Leitfaden zur Installation ist aber auf der (Support-Seite) zu finden. Gefragt sind allerdings Ruhe und Geduld, da es durchaus etwas Zeit beanspruchen kann, bis die Software mit sämtlichen Modulen installiert ist. Zumal der Beta-Treiber (noch) nicht stabil läuft, wodurch Aussetzer, Abstürze oder Übersteuerungen auftreten können.

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Bedienung

Creatives Sound Blaster X1 verfügt auf der Oberseite über eine 3-Tasten-Remote zur Gerätesteuerung, wobei der mittlere Multifunktionstaster leicht hervorsteht, was eine intuitive Bedienung ermöglicht. Einfaches Drücken steuert dabei die Wiedergabe, während per Doppelklick zum nächsten Titel vor- und durch dreimaliges Drücken zurückgesprungen werden kann. Zudem soll sich bei der Nutzung eines (Gaming-)Headsets das Mikrofon auf Knopfdruck stummschalten und wieder aktivieren lassen, was unter macOS jedoch (noch) nicht funktioniert hat. Darüber hinaus lässt sich die Lautstärke direkt am Amp mithilfe der Plus- und Minustaster regeln, während zum (De-)Aktivieren des SXFI-Effekts ein weiterer separater Taster zur Verfügung steht. Eine kleine LED zeigt dabei grün leuchtend an, dass die Super X-FI Technologie aktiv ist.

App

Zur Klanganpassung verfügt die Creative App (Windows und macOS) über eine EQ-Sektion mit insgesamt 43 vorkonfigurierten Presets. Zur Auswahl stehen Settings für „Filme“, verschiedene Musikstile von „Hip-Hop“ bis zu „Jazz“, einzelne Spieleklassiker wie die „Call of Duty Serie“, „Fortnite“ oder „The Witcher 3: Wild Hunt“ und Einstellungen für Genres wie beispielsweise „Echtzeitstrategie“ oder „RPG“. Wer möchte, kann zudem eigene Presets erstellen und speichern, wozu ein EQ mit zehn Bändern zur Verfügung steht. Weitere klangrelevante Funktionen bietet die Acoustic Engine mit den Optionen „Surround“, „Crystalizer“, „Bass“, Smart Volume“ und „Dialog +“. Gut umgesetzt wurde hierbei, dass sämtliche Effekte sehr feingliedrig in einem Wertebereich von Null bis 100 regelbar und frei miteinander kombinierbar sind. Ist beispielsweise „Dialog +“ auf 30 und „Bass“ auf 35 eingestellt, kann bei actionreicher Spiele- und Filmkost die Verständlichkeit von Stimmen verbessert werden, ohne dass der Spaßfaktor zu kurz kommt.

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Neben der Klangregelung setzt die App des Creative Sound Blaster X1 einen Schwerpunkt auf die Kommunikation per Headset. Dabei steht beim SmartComms Kit eine gesteigerte Gesprächsqualität bei Videokonferenzen im Fokus, indem sich das Mikrofon während Redepausen automatisch stummschalten lässt und Hintergrundgeräusche reduziert werden können. Interessant ist, dass die Filterung nicht nur bei der eigenen Stimme (NoiseClean-out), sondern auch beim Gegenüber (NoiseClean-in) eingesetzt werden kann. Allerdings ist die Intensität der Abschwächung in beiden Fällen nicht sonderlich hoch. Ein spaßiges Feature hat zudem das CrystalVoice-Modul mit der Morph-Funktion zu bieten, welche die eigene Stimme teilweise drastisch manipuliert und mit „Dämon“, „Hamster“, „Großmutter“ etc. eine Reihe an durchaus amüsanten Presets beinhaltet. „Smart Volume“ passt hingegen auf Wunsch den Sprachpegel automatisch an, während der Mikrofon-Equalizer mit elf Einstellungen auf eine erhöhte Sprachverständlichkeit abzielt, die jedoch eher eine subtile Anpassung ermöglichen.

Super X-FI Technologie

Unabhängig von der App lässt sich Creatives Audio-Holografie für Kopfhörer nutzen, so dass die Acoustic Engine keine Auswirkungen auf den Klang hat, wenn der Effekt eingeschaltet ist. Von Vorteil ist jedoch, dass die Funktion, welche ein räumliches Hören wie mit einem Mehrfachlautsprechersystem ermöglichen soll, auch an der Switch oder Playstation zur Verfügung steht. Zudem kann ein individuelles SXFI-Profil generiert werden, das auf der Grundlage von Fotos berechnet wird, die vom Gesicht und beiden Ohren gemacht werden. Allerdings ist die Umsetzung recht umständlich, da das Hörprofil nicht am PC oder Mac erstellt werden kann, sondern ein Smartphone mit entsprechender App benötigt wird. Anschließend wird das SXFI-Profil übertragen und auf den Sound Blaster X1 geladen, was jedoch einen SXFI-Account voraussetzt. Einsetzbar ist der Klangeffekt aber auch ohne Account und eigenes Profil.

Die besten Ergebnisse lassen sich mit der SXFI-Technologie dabei im Film- und Gaming-Bereich erzielen. Auch sphärische Klanglandschaften können von der räumlichen Darstellung profitieren, wobei die virtuelle Bühne vom Kopf weg in den Raum hinein verlagert wird. Für moderne Musikstile eignet sich der Effekt hingegen größtenteils nicht, da die Basswiedergabe deutlich an Substanz verliert, was eigenartig und befremdlich klingt.

Sound

Im Vergleich zu den gängigen Audiolösungen von Rechnern, Laptops oder Konsolen bietet der Creative Sound Blaster X1 eine geräumigere Darstellung, der es besser gelingt, Details frei zu legen. Indem eine präzisere Separation erfolgt und mehr Raum zwischen den einzelnen Signalen besteht, wird die Ortung vereinfacht, was zum bewussteren Musikhören einlädt und bei vielen Videospielen Vorteile bietet. Vor allem bassbetonte Kopfhörer und (Gaming-)Headsets mit einer satten, gehaltvollen Wiedergabe klaren am Amp förmlich auf, da das Klangbild geöffnet, merklich heller und frischer wirkt. Auch neutraler abgestimmte Modelle klingen knackiger und bilden mit mehr Weitläufigkeit ab. Bei höhenlastigen Hörern ist hingegen aufgefallen, dass beispielsweise Zischlaute noch prägnanter erscheinen können. Der Sound Blaster X1 wirkt sich jedoch nicht nur auf das klangliche Darstellungsvermögen aus, sondern bietet darüber hinaus einen leistungsstärkeren Output als herkömmliche Kopfhörerausgänge. Das macht sich sowohl bei niederohmigen Hörern und Headsets als auch bei hochohmigeren Modellen bemerkbar, indem höhere Lautstärkereserven zur Verfügung stehen. Insofern ermöglicht es der Amp, auch etwas anspruchsvollere HiFi- oder Studiokopfhörer anzutreiben.

vor 2 Jahren von Maike Paeßens
  • Bewertung: 4
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformVerstärker
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 20.000 Hz
  • Impedanz16 - 600 Ohm
  • Gewicht mit Kabel22 g
  • Gewicht ohne Kabel15 g
  • Kabellänge8 cm

Lieferumfang

  • USB-C-Verbindungskabel

Besonderheiten

  • Wiedergabeauflösung: PCM 16-bit, 44.1, 48.0, 96.0 kHz, PCM 24-bit, 44.1, 48.0, 96.0 kHz

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