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Huawei FreeBuds 5i

True Wireless In-Ears mit ANC und Hi-Res-Audio für unter 100 Euro

Kurz & knapp

Die Huawei Freebuds 5i spielen in der Preisklasse um die 100 Euro ganz vorne mit, denn hier gibt es nicht allzu viele True Wireless In-Ears, die mit hochauflösendem Codec, einem guten Noise Cancelling, Multipoint sowie einem latenzreduzierten Gaming Mode daherkommen. Auch bieten der Tragekomfort, die Akkulaufzeit sowie der Awareness-Modus keinen Anlass zur Kritik. Punktabzüge für die klanglich unauffälligen Hörer gibt es aber für den sich verändernden Sound bei deaktiviertem ANC sowie für die ungenügende Implementation des Equalizers.

Die Huawei FreeBuds 5i sind eine gelungene Weiterentwicklung der Freebuds 4i, und wer ein Huawei Device besitzt, darf sich auch über exklusive Features wie die praktische Fotofunktion freuen.

Vorteile:
  • LDAC-Codec
  • Noise Cancelling
  • Multipoint
Nachteile:
  • Klangveränderung bei deaktiviertem ANC und bei aktiviertem Transparenzmodus
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Das neue Top-Modell des Smartphone-Riesen Huawei hört auf den Namen „FreeBuds 5i“ und bietet euch ein effektives aktives Noise Cancelling mit bis zu 42 dB, Multipoint und eine Zertifizierung nach IP54. Dank LDAC funken die Huawei FreeBuds 5i zudem mit bis zu 24 Bit und 96 kHz. Wie und ob das klingt, checken wir für euch in diesem Test.

Bereits im Juni 2022 wurden die in drei Farben (Schwarz, Weiß und Blau) erhältlichen Huawei Freebuds 5i in China veröffentlicht, ab sofort darf sich auch der Rest der Welt die ca. fünf Gramm leichten In-Ears in die Ohren stecken. Mit dabei im kleinen Karton: das Lade-Case, drei Paar Ohrpassstücke aus Silikon, ein USB-C- auf USB-A-Ladekabel sowie die üblichen mehrsprachigen Schriftstücke.

Huawei Freebuds 5i vs. Huawei Freebuds 4i – die Unterschiede

Gegenüber den Vorgängern bieten die Freebuds 5i eine Reihe von Verbesserungen: So ist das aktuelle Modell rund 18 Prozent leichter, bietet eine aufgemotzte Akkukapazität und zusätzlich den Premium Bluetooth Codec LDAC. Das ANC soll zudem um 42 dB absenken, während es bei den 4i nur 22 dB sind. Ebenfalls neu: Die Huawei Freebuds 5i können klanglich per Equalizer (eingeschränkt – s.u.) den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Und alle Zocker und YouTube Junkies wird es freuen, dass dank Low Latency Gaming Mode der zeitliche Versatz von Bild und Ton so gering wird, dass kaum eine Latenz feststellbar ist.

Die Huawei Freebuds 5i in der Praxis

Das griffige und wertig wirkende Gehäuse des Lade-Case unseres schwarz/grauen Testgeräts erinnert uns an einen Kieselstein – ein Glück, dass es das nur augenscheinlich tut, denn mit einem Gewicht von rund 34 Gramm ist es deutlich leichter als sein echtes Pendant. Die Rückseite ist übrigens flach, sodass das Etui plan auf eine ebene Fläche gelegt werden kann. An der Seite des Ladeetuis befindet sich die Pairing-Taste, eine Status-LED auf der Vorderseite informiert über den Ladestand.

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Die In-Ears rasten satt und sicher in den Lademulden ein und können trotz Miniaturbauweise auch mit dickeren Fingern sicher aus dem Case gezogen werden. Was allerdings auffällt: Nimmt man die In-Ears aus dem Case, um sie in die Ohren zustecken, müssen sie erst gedreht werden – das gilt natürlich auch anders herum, also von in den Ohren in das Case zurück. Ganz so easy und schnell wie das Apple bei den AirPods Pro (Test) oder Bose bei ihren QuietComfort Earbuds II (Test) gelöst haben, geht es hier also nicht.

Die In-Ears selbst kommen im bekannten „Stäbchen“-Design daher und wirken durch ihre glatt-glänzende Oberfläche durchaus stylisch. Lediglich 4,9 Gramm bringen sie jeweils auf die Waage und stehen nur leicht hervor, sodass Mützenträger keine bis kaum Probleme haben sollten. Dank IP54 sind sie zudem gegen allseitiges Spritzwasser geschützt.

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Sind die Huawei Freebuds 5i gekoppelt, funken sie mit dem aktuellen Bluetooth-Standard 5.2 und verwenden wahlweise SBC, AAC oder den Hi-Res-Audio-Codec LDAC, der mit bis zu 990 kBit/s sowie 24 Bit/96kHz Auflösung aufwarten kann. Zudem erweitert der von Sony lizenzierte Codec den Frequenzgang auf 40 kHz. Bluetooth LE Audio fehlt hier leider, auch wenn die In-Ears dies theoretisch leisten könnten – es bleibt also bei dem (schlechteren) SBC- statt dem (höherwertigen) LC3-Codec. Dafür beherrschen die Huawei Freebuds 5i Multipoint, sodass zwei Geräte, wie z.B. ein Android Tablet und iPhone, gleichzeitig miteinanderverbunden werden können. So kann das Android Tablet zum Binge Watching genutzt werden, während das iPhone Anrufe annimmt.

So lange halten die Huawei Freebuds 5i durch

Der Hersteller beziffert die Laufzeit der Freebuds 5i auf sechs Stunden mit ANC und 7,5 Stunden ohne Geräuschunterdrückung. Diese theoretischen Werte erreichten wir im Praxis-Check nicht ganz: Bei ca. 60 Prozent Lautstärke und unterschiedlichstem Klangmaterial kamen wir auf ungefähr 5 Stunden und 45 Minuten, während ohne ANC bei uns nach 7 Stunden und 20 Minuten Schluss war. Inklusive Case liefern die Kopfhörer rund 28 Stunden Gesamtspielzeit (ohne ANC), bzw. 18,5 Stunden ohne.

Dank Schnellladeoption hat man nach 15 Minuten wieder Spaß für vier Stunden, während das Case selbst über USB-C (drahtloses Laden wird nicht unterstützt) ca. zwei Stunden für eine vollständige Ladung benötigt.

So gut lassen sich die Huawei Freebuds 5i bedienen

Die beiden Stäbchen der Huawei Freebuds 5i setzen ausschließlich auf Touch-Befehle. Im Auslieferungszustand sind beide Seiten gleich belegt und bieten folgende Steuerungsmöglichkeiten:

  • Play/Pause; Anruf annehmen/beenden (2x Tippen)
  • ANC, Aus und Transparenzmodus (Gedrückt halten)
  • Lautstärke ändern (nach oben/unten wischen)

Mehr wird von Haus aus nicht geboten. Einfach-Tabs werden nicht unterstützt, um Fehleingaben zu vermeiden. Per AI Life App für Android und iOS kann die Standardbelegung – wenn auch nur limitiert – zwischen Links und Rechts gesplittet werden, sodass auch eine Titelnavigation oder das Aufrufen des Sprachassistenten möglich wird.

Dank weiblicher Ansage werden wir darüber informiert, welcher Modus per Gedrückthalten aktiviert wird.

Natürlich unterstützen die Huawei Freebuds 5i auch Auto Pause sowie den Single-Modus. Beides werkelt sehr zuverlässig, wobei beim Single-Mode beachtet werden muss, dass bei einem Wechsel von zwei auf einen Hörer die Wiedergabe manuell angeschubst werden muss, während sie anders herum (also Mono auf Stereo) nahtlos fortgesetzt wird.

Huawei AI Life App – für Android und iOS

Wie oben bereits erwähnt erlaubt Huaweis AI Life App die Anpassung der Steuerung. Aber auch ein Passtest für die Ohrhörer, die Möglichkeit der Deaktivierung des Auto-Pausen-Features (Trageerkennung), eine Kopfhörer-Finden-Funktion oder Firmware Updates können hier angepasst werden. Hier hat man außerdem Zugriff auf das mehrstufige Noise Cancelling, das zwischen „Gering“, „Ausgeglichen“ und „Ultra“ umgeschaltet werden kann. Auch findet sich hier der Gaming Mode, der den Versatz zwischen Bild und Ton ausgleicht.

Leider spiegelt die App in der derzeitigen Software-Version nicht wider, welcher Codec gerade genutzt wird, denn unter „Tonqualität“ steht stets „SQ“ für „Standard Quality“. Wer LDAC nutzt, muss das in den Entwicklereinstellungen seines Androiden checken, Apple-User können darauf leider keinen Einfluss nehmen, und LDAC stünde hier nur mit einem zusätzlichen DAC zur Verfügung.

Schließlich stellt uns Huawei in der App noch einen Equalizer bereit. Der ist allerdings stark limitiert und enttäuscht uns auf ganzer Linie: Lediglich zwei Presets stehen hier zur Verfügung – wenn man die Neutralstellung „Standard“ wegnimmt. Was bleibt, ist eine Bass- oder wahlweise Höhenverstärkung. Das ist uns zu wenig, daher besser auf Neutralstellung lassen und – sofern möglich – auf die Mehrband-EQs eurer Streaming Apps setzen.

Noch mehr Funktionen nur mit Huawei Devices

Während immer mehr Tech-Konzerne ihre Kopfhörer mit ihren eigenen Endgeräten verschmelzen und somit Insellösungen schaffen, zeigt sich Huawei erfreulich offen: Multipoint klappt plattformübergreifend, genauso wie der Gaming Mode, der bei den Huawei FreeBuds 4 (Test) noch passende Hardware aus eigenem Hause voraussetzte. Auch gibt es keinen Account-Zwang, um die App und somit auch die In-Ears nutzen zu können.

Dennoch gibt es auch hier einige (wenige) Features, die Huawei-Smartphone-Besitzern vorbehalten sind: Die Geste „Titel identifizieren“, die per Gedrückthalten der Touch-Oberfläche aktiviert wird, oder die Möglichkeit, per Doppel-Tab ein Foto mit seinem Handy knipsen zu können.

So gut klingen die Huawei Freebuds 5i

Wir waren fast ein wenig überrascht, als wir die Huawei Freebuds 5i das erste Mal hörten, denn auf eine bassbetonte Abstimmung verzichtet der Hersteller. Der Bassbereich klingt daher recht definiert und streckenweise untergeordnet. Wir hatten keinerlei Probleme die Tonalität von Bassläufen oder Kick Drums zu erfassen. Allerdings gehen die Bässe unter, wenn leise Musik gehört wird.

Die Mitten setzen das Understatement der Tieffrequenz fort: Stimmen und Lead-Instrumente klingen nie überspitzt oder angestrengt, E-Gitarren schneiden nicht in den Ohren – auch bei höheren Lautstärken. Und selbst der Höhenbereich wirkt unspektakulär – hier sticht nichts ins Gehör, und höhenlastiges Material lässt sich über einen längeren Zeitraum ermüdungsfrei hören.

Während wir nur recht geringe Unterschiede zwischen AAC und LDAC ausmachen konnten (LDAC klang hier in unseren Ohren eine Spur offener, lebendiger und agiler), gibt es diese deutlich beim Schalten des ANC: Nur mit aktiviertem Noise Cancelling klingt es ausgeglichen, während beim Transparenz- und neutralem Modus die Tiefen fast verschwinden und es muffiger, enger und unausgewogen wird.

So gut sind das Noise Cancelling und der Transparenzmodus

Das aktive Noise Cancelling der Huawei Freebuds 5i arbeitet dreistufig, und es muss auf eine adaptive (automatische) Anpassung, wie es die Apple AirPods Pro bieten, verzichtet werden. So werkelt das ANC der Freebuds zwar breitbandig, löscht aber unterschiedlich stark aus. Unsere Tests mit Weißem Rauschen zeigen, dass überwiegend tiefe Frequenzen geschluckt werden. Auch auf seiner stärksten Stufe „Ultra“ dringen noch Gespräche ans Ohr, wirken aber stark zurückgenommen. Weniger beherzt greifen da die Modi „Ausgeglichen“ und „Gemütlich“ zu, hier dringt ein breiteres Frequenzband durch. Das Rauschen hält sich dabei angenehm zurück, und selbst im Ultra-Modus stört es einem spätestens dann nicht mehr, wenn Musik abgespielt wird.

In der Preisklasse um 100 Euro macht das ANC von Huawei also einen äußerst guten Job. Wer nach dem besten Noise Cancelling sucht, muss sich bei den deutlich teureren Mitbewerbern Apple, Bose oder Bowers & Wilkins umsehen.

Der Transparenzmodus weiß nicht nur aufgrund seiner Natürlichkeit zu gefallen, auch hält sich hier das verstärkte Grundrauschen angenehm zurück. Allerdings arbeitet auch diese Funktion weder adaptiv noch verstärkt es Umgebungsgeräusche. Man muss also damit rechnen, dass selbst Bahndurchsagen mit aktiviertem Awareness-Modus nur schwer zu verstehen sind. Hier hilft nur die Reduzierung der Lautstärke, ein Pausieren der Musik oder gar das Ziehen eines Stöpsels aus dem Ohr.

vor 1 Jahr von Pete Schloßnagel
  • Bewertung: 3.88
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 40.000 Hz
  • Gewicht ohne Kabelje 4,9, Case 33,9 g

Lieferumfang

  • 3 Paar Ohrpassstücke aus Silikon (S, M, L)
  • USB-C-Ladekabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • in Schwarz, Blau und Weiß erhältlich
  • BT-Codecs: SBC, AAC, LDAC
  • BT-Version: 5.2

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