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Klipsch T5 II True Wireless Sport

True Wireless In-Ears für sportliche Aktivitäten

Kurz & knapp

Bei den Klipsch T5 II Wireless Sport ist der Name Programm, denn mit ihrem robusten Case und der wasser- und staubgeschützten Spezifikation sind sie ideale Begleiter im rauen Outdoor-Alltag vom Strand bis in die Berge. Die kleinen Ohrbegleiter unterstützen den Workout mit einem körperlichen und druckvollen Klang, der vielleicht nicht immer die letzte filigrane Feinheit aus der Musik herausarbeitet, aber dennoch Spaß macht. Entscheidend ist dabei allerdings, dass die In-Ears vom Lauschenden verbindlich im Gehörgang eingepfropft werden. Mit der inkludierten, umfassenden Auswahl an Ohrpassstücken und -haken sollte das kein Problem sein. Dennoch ist die Physiognomie des menschlichen Ohrs variantenreich und eine Garantie für perfekten Sitz gibt es entsprechend nicht. Aber gut – das ist ein allgemeines Betriebsrisiko bei der Benutzung von In-Ears. Wo Klipsch in Form eines Firmware-Update sicherlich noch nachbessern kann, ist in Bezug auf die Verbindungsstabilität beim Telefonieren, die – ganz im Gegensatz zur Musikwiedergabe – ein bisschen wackelig ist.

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Einen Vorteil hat die Dominanz von Apples AirPods ja ohne Frage: Sie zwingt andere Hersteller dazu, erfinderisch zu werden und alternative Konzepte auszuprobieren, um den omnipräsenten AirPods Paroli zu bieten. Genau so ein Fall sind die hier zum Test antretenden T5 II von Klipsch, die sich speziell an Wasser (und Staub) liebende Hifi-Freunde richten. Vollständig staub- und spritzwassergeschützt wollen diese True Wireless In-Ears bei all jenen Aktivitäten dabei sein, wo die schicken weißen Hörer von Apple fehl am Platze wären.

Entsprechend selbstbewusst, platzieren Klipsch dann auch den Hinweis auf die IP-Schutzklasse 67 (zum Vergleich: Apples AirPods 2 sind lediglich IP4X zertifiziert) auf die Verpackung ihrer T5 II Wireless Sport, was bedeutet, dass die Hörer staubdicht und gegen zeitweises Untertauchen geschützt sind. Freunde der Outdoor-Aktivitäten werden sich auch über die acht Stunden Akkulaufzeit und drei Ladezyklen (= 24 Stunden Laufzeit) freuen, die das Case mit Ladefunktion bereit hält. Überhaupt kommt dem Case eine spezielle Bedeutung zu, denn in seinem Inneren befindet sich ein Granulat, welches dafür sorgt, dass die in ihm verstauten In-Ears trocknen, beziehungsweise trocken gehalten werden. Die Wasseraufnahmefähigkeit lässt sich bei Bedarf durch einen zweiminütigen Aufenthalt des Silikat-Behälters in der Mikrowelle wieder herstellen. Ist die Regenerationsfähigkeit endgültig erschöpft, sollte es ersetzt werden. Die nötigen Ersatzkassetten waren zum Zeitpunkt des Tests allerdings noch nicht im Webshop des Herstellers erhältlich. Ohne Gewähr möchte ich spekulieren, dass sich als Notlösung hier wahrscheinlich auch ein kleines Standard-Silica-Pad verwenden lässt. Aber hier bin ich schon weit in der Praxis – erst mal müssen wir den In-Ear ja:

Auspacken

Der Klipsch T5 II True Wireless Sport wird in einem hübschen Kartonschuber geliefert, in dessen Deckel eine salbungsvolle Ansprache (Hifi, Tradition, Qualität, etc.) vom Hersteller an den stolzen Neubesitzer abgedruckt ist – ich persönlich mag das trotz einer gewissen Routine immer noch sehr gern. In dem kleinen Kistchen finden sich dann die Hörer, das Lade-Case, ein ca. 50 Zentimeter langes, optisch ansprechendes USB-C Textilkabel samt Adapter von USB-C auf -A. Ferner warten sechs Paar Ohrpassstücke in unterschiedlichen Größen von „Small“ bis „Large+“ und drei Paar Ear-Hooks auf die Anprobe durch den stolzen Neubesitzer.

Äußerlichkeiten

Dass es der T5 II mit dem „Sport“ im Namen ernst meint, zeigt sich schon beim Blick auf die Ladeschale, die seitlich mit einem kräftigen Spannverschluss ausgestattet ist, der den Deckel verbindlich in eine umlaufende Gummilippe presst, so dass die Hörer im Case luftdicht geschützt sind. Ein kleines aber feines Detail: Das Case ist mit einer kleinen Trageschnur versehen, die mit dem gleichen Textilmuster wie das Ladekabel überzogen ist – hübsch.

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Handling

Die In-Ears rutschen in bestem Poka-Yoke (japanischer Terminus dafür, wenn Dinge auf eine einzige Art und Weise zusammenpassen) in das Lade-Case. Dass die Ladebuchse innerhalb der Box positioniert ist, ist zwar nicht besonders elegant, dürfte aber der Wasserfestigkeit geschuldet sein, denn wenn der Deckel geschlossen ist, kommt eben auch keine Feuchtigkeit an die Buchse, hat aber den Nachteil, dass das Case zum Laden eben immer geöffnet sein muss. Optional lässt sich der Box auch auf einer Induktionsladefläche Strom zuführen (der Test mit einem „Livboj“ Ladepad von Ikea verlief erfolgreich). Den Ladezustand signalisiert eine drei-segmentige LED-Kette im Case. Die Befindlichkeit der In-Ears (Ladevorgang, niedriger Batteriestatus, Bluetooth-Pairing, etc.) wird durch große LEDs an der Rückseite der Hörer signalisiert und zusätzlich durch die integrierte Sprachausgabe. Die englischsprachige Frauenstimme hat dabei einen für meinen Geschmack tollen Sternenkreuzer-Bordcomputer Duktus und man kann sich problemlos vorstellen, dass sie im gleichen ruhigen, aber verbindlichen Tonfall wie „Bluetooth connected“ auch „Self destruction sequence initialized, please proceed to emergency capsules“ sagt.

Die In-Ears verfügen über ein umfangreiches Kommando-Set (An/Aus, Transparenzmodus, Lautstärke, Mediensteuerung, Telefonat-Kontrolle), welches sich durch Drücken/Gedrückthalten der runden Tastflächen unterhalb des Klipsch-Logos auf den Rückseiten beider Hörer abrufen lässt. Klipsch setzen hier auf einen klassischen mechanischen Tastkontakt und nicht auf neuzeitlich berührungslose Kontaktflächen, was ich persönlich als sehr angenehm empfinde, da jeder Tastendruck mechanisch eindeutig fühlbar ist.

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Sorgfältig sollte man beim Ausprobieren der Ohrpassstücke und Hooks vorgehen, denn ohne dichten Abschluss des Gehörgangs klingen die T5 II miserabel, da das ganze klangliche Konzept auf dem Aufbau eines wirkungsvollen Staudrucks beruht. Entsprechend quittieren sie auch den kleinsten Versatz in der Dichtigkeit zwischen den Ohrseiten mit einem deutlich verschobenen Stereobild. Aber schon nach kurzer Zeit findet man den richtigen Griff, um die Hörer verbindlich einzusetzen. Bei mir hat sich das Einführen von schräg oben bewährt, gefolgt von einer leichten Drehung der In-Ears in der Mittelachse, bis die Ear-Hooks unter die Falte die Ohrwülste gleiten. Das klingt geschrieben deutlich unbequemer, als es in der Praxis ist. Tatsächlich verschwinden die Klipsch-In-Ears fast vollständig in der Ohrmuschel und werden von unten durch den Antitragus unterstützt. Ich konnte meine leichte Jogging-Runde jedenfalls ohne Herausfallen der gerade mal 12 Gramm wiegenden In-Ears absolvieren. Im Netz konnte ich auch Stimmen lesen, die den Sitz der Hörer kritisieren – aber die finden sich bei jedem In-Ear, denn jedes Ohr ist bekanntlich anders. Ich konnte am T5 II jedenfalls kein spezifisches Designmerkmal identifizieren, was so falsch konzipiert ist, dass man es explizit kritisieren müsste. Dass sich nach einiger Zeit ein deutliches Druckgefühl an den Kontaktstellen einstellen, liegt in der Natur der Sache – das ist einfach der Preis, den man für die intime Nahbeschallung durch In-Ears zu zahlen hat. Wer das nicht will, muss zu einer teuren Otoplastik, Over-Ears oder Knochenschall-Hörern greifen. Gleichwohl ich – ähnlich wie beim Einlaufen von Schuhen – die Erfahrung gemacht habe, dass In-Ears nach einigen Tagen des Tragens angenehmer sitzen, als zu Beginn. Eine im Forum gemachte Kritik kann ich dagegen bestätigen: Die Bluetooth-Verbindung der beiden In-Ears ist (aus unerfindlichen Gründen) beim Telefonieren (nicht beim Musikhören) getrennt voneinander instabil. Infolgedessen „wackelt“ das Signal zwischen beiden Ohren hin- und her, was entspannte Telefonate leider fast unmöglich macht.

Klang

Zunächst einmal gilt es festzuhalten, dass sich die In-Ears im Test mit meinem Samsung-Handy ohne weiteres Zutun auf aptX als Codec einigen (ebenfalls vorhanden: SBC und AAC) – sehr gut.

Nachdem die T5 II True Wireless Sport möglichst luftdicht im Gehörgang Platz genommen haben, kann der Hörtest beginnen. Schon nach den ersten paar Takten, greife ich zur Lautstärkeregelung des linken Hörers, denn bereits in der Default-Lautstärke sind die In-Ears ausgesprochen kraftvoll. Mit dem gleichen Schalter aktiviert man bei Bedarf auch den sogenannten „Transparency-Modus“. Ist er aktiv, wird das Signal der insgesamt vier integrierten Mikrofone (die beim Telefonieren übrigens für eine ausgezeichnete Sprachverständlichkeit auf der Gegenseite sorgen) wieder in die Hörer gespielt, damit man die Umgebung wahrnehmen kann. Über die zugehörige App „Klipsch Connect“ lässt sich der Anteil noch individuell regeln. Ich empfand diese Außengeräusch-Rückführung allerdings als etwas künstlich, denn gerade bei relativ konstanten Geräuschen (Wind, Regen, Motorenlärm) kommt es immer wieder zu Differenzen zwischen linkem und rechtem Kanal, was für leichte Irritation im wahrgenommenen Klangumfeld sorgt.

Aber zurück zum Sound der T5 II Sport, der von Anfang an klar macht, dass er ebenso kraftvoll und agil klingen möchte, wie seine sportive Zielgruppe. Tatsächlich gehen die In-Ears ausgesprochen muskulös ans Werk: Über den gesamten Hörbereich spielen sie kompakt und druckvoll auf. Es ist Klipsch hier gelungen, einen homogenen Gesamtklang zu komponieren. Der muss einem vielleicht nicht gefallen, aber er ist in der Summe eben sehr harmonisch und stimmig. Besonders überzeugend ist hier das Bassfundament, welches schön voluminös gegen das Trommelfell federt ohne dabei überzogen oder effekthascherisch zu wirken. Das Mittelfeld kommt schlagkräftig und präsent und leistet die Hauptarbeit beim Lautheitsgeschehen. Darüber stehen gut abgestimmte Höhen, die dem Gesamtklang Brillanz verleihen, ohne dabei angestrengt zu wirken. Besonders in den Mitten wirkt der Klang allerdings ein Stück weit angeraut und „unter Dampf“, was viel zum Gesamt-Klangeindruck beiträgt, der weniger fein gezeichnet und filigran, sondern eher robust und komprimiert erscheint – sehr feinsinnige Musikfreunde könnten sich von dieser forschen „Rüpelhaftigkeit“ ein bisschen angerempelt fühlen, Freunde eines handfesten Klangerlebnisses dürften daran dagegen ihren Spaß haben.

Ein wenig klangliche Feinabstimmung lässt sich am Ende noch mit der App und dem darin vorhandenen 5-Band Equalizer (60, 250, 1.000, 4.000, 10.000 Hz) applizieren. Meinem Gehör nach ist die Beschriftung mit +/- sechs Dezibel Pegelhub in den jeweiligen Bändern allerdings ein bisschen übertrieben, realistisch hört man hier eher drei Dezibel Frequenzanpassung.

vor 3 Jahren von Numinos
  • Bewertung: 3.88
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 19.000 Hz
  • Gewicht ohne Kabel12,3 g; inkl. Case: 93 g
  • Kabellänge50 cm

Lieferumfang

  • 5 Paar Ohrpassstücke (unterschiedliche Größen)
  • 3 Paar Earhooks (unterschiedliche Größen)
  • USB-C-Kabel
  • USB-C- auf -A-Adapter
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • in Schwarz, Weiß und Grün erhältlich
  • BT-Codecs: aptX, AAC, SBC
  • BT-Version: 5.0
  • BT-Profile: A2DP 1.3, AVRCP 1.6, HSP 1.2, HFP 1.7

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