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Fostex HP-A8 MK2

Audiophiles Schwergewicht

Kurz & knapp

Klar – der Fostex HP-A8 MK2 ist kein Schnäppchen. So manch einer besitzt eine HiFi-Anlage, die mitunter weniger als die Hälfte dessen kostet, was der Kopfhörerverstärker als Preis aufruft. Dafür liefert der Amp aber auch einen Klang, der sich hören lassen kann: Präzise. Direkt. Druckvoll. Freunde eines eher analytischen Grundklangs und Interessierte, die erste Schritte in Richtung audiophilen Klang gehen möchten, werden hier ihre helle Freude haben. Selbst reguläre MP3s profitieren hier noch von der hohen Qualität des Digital-Analog-Wandlers.

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Fostex – der Name erinnert eher an solide Studiotechnik denn an audiophile HiFi-Anwendungen. Dennoch hat sich das japanische Unternehmen in den letzten Jahren auch in diesem Bereich einen guten Namen gemacht und wusste beispielsweise durch den Vorgänger des HP-A8 oder Kopfhörer wie den TH-900 zu begeistern.

Die neue MK2-Version verfügt gegenüber dem Vorgängermodell nun über eine noch stabilere interne Clock sowie die Möglichkeit DSD-Dateien mit bis zu 11,2 MHz abzuspielen. Darüber hinaus kann der Nutzer nun zwischen fünf statt zwei unterschiedlichen digitalen Filtern am Ausgang wählen.

Optisch macht der HP-A8 einiges her

3,8 Kilogramm bringt er auf die Waage und zeigt, dass er sich eher in der Oberklasse zu Hause fühlt. Mattschwarze Seitenteile und die Frontplatte aus Glas wirken ebenfalls sehr edel. Die Anschlüsse sind selbstverständlich vergoldet ausgeführt. Der Lautstärkeregler ist leicht gerastert (in 0,5dB-Schritten) und angenehm leichtgängig, ohne billig zu wirken. Der kombinierte Digital-Analog-Wandler und Kopfhörerverstärker wartet mit einer großen Anzahl an Anschlüssen auf: Analog stehen Cinch-Ein- und -Ausgänge zur Verfügung, während die digitalen Ein- und Ausgänge sowohl optisch, als auch coaxial vorhanden sind. Dass die Audio-Eingänge zum einen nur unsymmetrisch sind und zum anderen das Signal lediglich durchschleifen, zeigt, dass sich der HP-A8 eher im HiFi-Bereich als im Studio zu Hause fühlt. Darüber hinaus verfügt er selbstverständlich über einen USB-2-Anschluss und ist in der Lage AES/EBU-Signale zu verarbeiten. Während er über die digitalen Eingänge Signale mit einer Sampling-Rate von bis zu 192 kHz abspielen kann, lassen sich über USB auch DSD-Dateien mit maximal 11,2 MHz abspielen. Leider ist auf Apple-Computern nur eine maximale Abtastfrequenz von 5,6 MHz bei DSD möglich. Andere Files abseits von DSD sind auf 192 kHz beschränkt. Der HP-A8 verfügt über bis zu vierfaches Over-Sampling und sorgt so für angenehmere Höhen und weniger Verzerrungen und Aliasing. Des Weiteren lässt sich der rückseitige SD-Karten-Slot für das Abspielen von Musik nutzen – eine angenehme Neuerung. Der HP-A8 ist zwar etwas wählerisch, was das Dateiformat angeht – nur .wav-, -aif- und dsd-Dateien (bis 2,8 MHz) lassen sich abspielen. Glücklicherweise ist es ja kein großes Problem Lossless-Formate problemlos in das gewünschte Zielformat umzuwandeln.

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Die Bedienung ist einfach

Über die Fernbedienung wählt man einen der bis zu 15 Ordner aus, in denen sich jeweils maximal 30 Tracks ablegen lassen. Leider lassen sich die Repeat-Einstellungen (ob pro Track oder pro Ordner auf der SD-Karte) nur in den Haupteinstellungen definieren. Das ist zwar etwas umständlich, lässt sich aber verschmerzen. Praktisch ist die Option, gleich zwei Kopfhörer an den HP-A8 anzuschließen. Sei es, um zu zweit zu hören oder zwei unterschiedliche Kopfhörer parallel zu betreiben. Da die Kopfhörerausgänge über eine Impedanz von 16 bis zu 600 Ohm verfügen, fühlen sich auch hochohmige HiFi-Kopfhörer am Gerät sehr wohl.

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Präziser und präsenter Klang

Klanglich zeichnet den HP-A8 ein rundes und durchsetzungsfähiges Bassfundament aus, das gleichzeitig sehr präzise und aufgeräumt wirkt. Die Mitten sind sowohl im unteren als auch oberen Bereich gut entzerrt und präsent. In den Höhen ist der Klang ebenfalls angenehm detailliert und stressfrei. Dennoch wirken gerade die unteren Höhen etwas hüftsteif und statisch. Das ist selbstverständlich Klagen auf sehr hohem Niveau. Denn man muss schon sehr genau hinhören, um zu merken, dass in den oberen Frequenzen ein wenig mehr Bewegung wünschenswert wäre. Andererseits spielen mit diesem Verstärker gerade Kopfhörer mit etwas präsenteren Höhen ihre Stärken aus.

Alles in allem verfügt der Fostex über einen eher analytischen Klang. Wer britischen Röhren-Sound sucht, wird hier vielleicht nicht ganz das finden, was er sich wünscht. Wer jedoch einen klassischen, präzisen japanischen Klang möchte, wird hier mehr als zufrieden sein. Das bedeutet nicht, dass der HP-A8 lediglich etwas für analytische Sauertopfgesichter mit kritischem Ohr ist. Ganz im Gegenteil – das Gerät macht ungemein Spaß und besitzt nichtsdestotrotz eine große Portion Lebendigkeit und Präsenz. Der Klang rückt gerade aufgrund seiner straffer und aufgeräumter Tiefen und Mitten weit nach vorne in den Raum. Deshalb macht der HP-A8 als Kopfhörerverstärker oder Ausgabequelle auch im Studio eine gute Figur. Hier muss sich allerdings auch die Frage stellen, ob man mit einem „studioaffineren“ Gerät nicht besser bedient wäre.

vor 7 Jahren von Nils Neuneier-Quak
  • Bewertung: 4.88
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 – 80.000 Hz
  • Impedanz16 – 600 Ohm
  • Gewicht ohne Kabel3.800 g

Lieferumfang

  • Fernbedienung
  • Kaltgerätestecker

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