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Warum klingen Bluetooth-Kopfhörer nicht so gut wie kabelgebundene?

Musik via Funk: Bluetooth verändert das Originalsignal.

Von Redaktion vor 9 Jahren
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Es gibt mehrere Gründe, warum Bluetooth-Kopfhörer nicht so gut klingen wie kabelgebundene Kopfhörer.

Komprimierung

Bluetooth-Kopfhörer verwenden einen Komprimierungsalgorithmus für die drahtlose Audioübertragung. Diese Komprimierung kann zu einem Verlust an Audioqualität führen, insbesondere bei minderwertigen Codecs wie SBC. Hochwertigere Codecs wie AAC und aptX adressieren zwar dieses Problem, werden aber nicht immer von allen Geräten unterstützt.

Je nach Codec-Qualität kann man also im direkten Vergleich mit einem Kopfhörer mit Kabel Unterschiede hören.

Latenz

Bluetooth weist systembedingt eine Latenz (zeitliche Verzögerung) auf, da die Kodierung und Dekodierung von Audiosignalen Zeit in Anspruch nimmt. Diese Latenz kann zu Problemen bei der Synchronisierung mit Videoinhalten führen und auch die allgemeine Klangqualität beeinträchtigen.

Bandbreite

Bluetooth hat im Vergleich zu kabelgebundenen Verbindungen eine begrenzte Bandbreite. Das bedeutet, dass die Datenmenge, die drahtlos übertragen werden kann, begrenzt ist, was zu einem Verlust an Details und Auflösung im Audiosignal führen kann.

Interferenzen

Bluetooth-Kopfhörer können durch Störungen von anderen drahtlosen Geräten oder Umgebungsfaktoren wie Wänden oder Metallgegenständen beeinträchtigt werden. Diese Störungen können zu einem Verlust der Signalstärke und der allgemeinen Klangqualität führen.

Klingen Kopfhörer mit Kabel also immer besser als Bluetooth-Kopfhörer?

Vor etlichen Jahren hätte man noch bei der Frage nach einem Qualitätsunterschied mit einem klaren „Ja“ geantwortet. Dies ist mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen schwieriger zu beurteilen. Wer zum Beispiel konsequent auf den aptX Lossless Codec setzt, wird keine bis kaum Unterschiede feststellen. In einem Blindtest war es uns daher nicht möglich auszumachen, welcher Kopfhörer denn nun mit und ohne Kabel war.

Wer allerdings die bestmögliche Übertragsqualität sucht, sollte auf Kopfhörer mit Kabel setzen: Bei kabelgebundenen Kopfhörern muss nichts verkleinert werden, vereinfacht gesagt kann es hier also zu keiner Klangverschlechterung kommen.

Hochwertige Codecs – darauf solltet ihr beim Kauf achten

Achtet bei Bluetooth-Kopfhörern also darauf, dass sie (und natürlich auch euer Smartphone, Tablet, etc.) hochwertige Codecs unterstützen. Warum? Je hochwertiger der Codec ist, desto höher ist auch seine Bitrate. So kann der Qualcomm aptX Lossless Codec auf eine verlustfreie CD-Audioqualität – je nach Qualität der Bluetooth-Verbindung – hochskalieren, der Nutzer kann zwischen verlustfreiem CD-Audio (44,1 kHz) und verlustbehaftetem 24-Bit-Audio (96 kHz) wählen. Aber auch Sony hat mit dem LDAC-Codec eine Technologie entwickelt, die mit einer maximalen Übertragungsrate von 990 kBit/s High-Res-Audio-Inhalte übertragen kann. Eine Tiefe von 24 Bit und eine Sampling-Rate von 96 kHz reizt aktuell das technisch Machbare aus, leider findet sich dieser Codec aktuell nur in wenigen Produkten. So unterstützen u.a. die Sony WH-1000XM5, die Huawei FreeBuds 5i oder die Soundcore Space A40 by Anker als eine der wenigen diesen Übertragungs-Codec.

Wer es noch genauer wissen will, der sollte in unseren Ratgeber „SBC, aptX und AAC: Bluetooth-Standards einfach erklärt“ reinschauen. Hier erklären wir, was Bluetooth eigentlich ist und welche Codecs hochwertig sind.

Ihr sucht nach den besten Bluetooth-Kopfhörern?

Dann seid ihr hier an der richtigen Stelle.

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11 Antworten auf “Warum klingen Bluetooth-Kopfhörer nicht so gut wie kabelgebundene?”

  1. Wieder was dazu gelernt 😀
    Super Artikel die ihr hier postet, Daumen hoch von mir!
    Weiter so und beste Grüße

  2. ec2011 sagt:

    345kb/s? das ist aber ein alter Bluetooth standard, der neue Bluetooth 5.0 Standard erlaubt mehrere mb/s. Außerdem ist das für mich eh mittlerweile egal, weil meine musik nur 345 kb/s hat und du hörst das echt fast garnicht im Vergleich zu einer unkomprimierten wma mit Kabelkopfhörer. Weil die fehlenden Datenstücke einfach dazugerechnet werden. Also wer Spotify free SoundCloud free oder YouTube hört wird da sowieso keinen Unterschied hören können, wenn man den identischen köpfhörer einmal mit Bluetooth und einmal mit kabel hört weil die eh komprimiert sind und zwar alle unter den benannten 320 kb/s was übrigens Bluetooth 1.2! standard ist. und fast JEDER Kopfhörer aus den vergangenen 2 Jahren hat mindestens Bluetooth 4.0

  3. Frage: wenn man einen bluetooth kopfhörer mit einem kabel am handy verbindet ist dann die audioqualität immer noch schlechter?

    • Redaktion sagt:

      Das kann man so pauschal leider nicht beantworten. Bei vielen Kopfhörern ist dies der Fall, wir hatten aber auch schon Kopfhörer im Test, die nach Anschluss mit Kabel leider noch schlechter klangen!

  4. pazu sagt:

    Falls die Musik tatsächlich mit 345 kBit/s übertragen wird, sollte praktisch kein Unterschied zur Originalmusik zu hören sein. Das lässt nur den Schluss zu, dass das eigentliche Problem der Bluetooth-Kopfhörer die DA-Wandler sind, die das komprimierte digitale Signal, das über Bluetooth übertragen wird, wieder in ein analoges Signal übersetzen, mit dem die Kopfhörermembranen angetrieben werden. Es ist kein Wunder, dass hochwertige Player ihren Preis haben, denn die darin enthaltenen DA-Wandler und die stabilisierte Ausgangselektronik sind teuer. In einen gut klingenden Bluetooth-Kopfhörer müsste mindestens die Elektronik eines guten Players verbaut werden, was alleine mehrere hundert Euro kosten würde, zusätzlich zur Qualität der Schallwandler. Daher denke ich, dass ein wirklich gut klingender Bluetooth-Kopfhörer kaum unter 1000 € zu realisieren wäre. Aber wer würde das bezahlen?

  5. benu sagt:

    „War dieser Beitrag hilfreich?“ und es gibt nur einen JA Button…
    Das ist doch mal multiple choice vereinfacht XD

  6. Schafft BlueTooth nicht 24Mbit?
    Das sollte doch sogar für HD-Ton ausreichen.
    Und jetzt wird man sogar VR-Inhalte mit 2x 1080×1200 bei 90Hz UND Ton kabellos unkomprimiert übertragen.
    Die ersten Prototypen funktionieren schon tadellos.
    Die senden aber auch mit 60Ghz.

    Für die guten reinen Kabelkopfhörer sollte man eine kleine Box anbieten, die einen Klinkenausgang hat, und Ton per BlueTooth empfängt. Mit einem Klettband befestigt man das Teil dann an jedem Kopfhörer am Kopfbügel.
    Bei Kopfhörern mit Wechselkabel und Klinkeneingang muss man nicht mal das lange Kabel nutzen.
    Falls noch wer eine Idee für Kickstarter sucht… Freue mich dann über ein Muster 🙂 .

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