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Teufel Mute

Bassbetonter Reisekopfhörer mit guter aktiver Geräuschunterdrückung

Kurz & knapp

Mit dem Mute ist Teufel ein guter Noise-Cancelling-Kopfhörer gelungen. Wer einen robusten Reisebegleiter mit langer Akkulaufzeit sucht, auf eine effektive Geräuschunterdrückung aus ist und sich dabei einen kräftigen Bassbereich wünscht, der liegt hier goldrichtig.

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Endlich hat Teufel auch einen Kopfhörer im Programm, der dank aktivem Noise Cancelling auf Reisen für angenehme Ruhe sorgen soll. Und bei einem Preis von rund 150 Euro klingt das ganz nach Technikschnäppchen!

Von außen…

Die Verpackung macht etwas her. Hier beweist Teufel schonmal Geschmack: Eine schwarz/rote Kartonage wird nach oben aufgeklappt und gibt ein schlankes und stabiles Transport-Case frei. Zippen, öffnen, freuen – der Inhalt besteht aus dem Mute Hörer und einem per Klettverschluss „angepapptes“ Neopren-Säckchen, das dem stoffummantelten Miniklinkenkabel, dem Flugzeugadapter und der unverzichtbaren AAA-Batterie ein schnuckelig warmes Zuhause bietet.

Eine kleine vierseitige Anleitung (in Deutsch und Englisch) verrät uns dann, wie wir die Batterie einlegen sollen: Abdeckung der rechten Muschel runterziehen und abnehmen. Das geht easy und ist funktionell, auch wenn ich schon elegantere und wertigere Lösungen gesehen habe.

… gibt’s Plastic fantastic

Der Mute besteht fast ausschließlich aus Plastik, macht aber nichts. Teufel hat den Mute insgesamt sauber verarbeitet, es gibt also keine Auffälligkeiten an unserem Testgerät. Die Ohrpolster sowie das Polster des Kopfbügels bestehen dagegen aus Kunstleder, das sich angenehm anfühlt und keinen Grund zur Klage liefert. Einzig sichtbares Metall sind die (gerasterten) Schienen, die den Mute in der Größe verstellen lassen, was bei unserem Testmodell so schwergängig ist, dass ich ihn nur verstellen kann, wenn ich ihn absetze und beide Hände benutze.
Es lässt sich natürlich trefflich darüber streiten, ob Teufels Mute mit all dem Plastik billig wirkt oder nicht. Für diesen Preis hatten wir bereits Wertigeres auf dem Kopf, und ins Museum of Modern Art wird er es vermutlich auch niemals schaffen, aber dennoch wehrt er als robuster Wegbegleiter Kratzer und schwitzige Finger erfolgreich ab. Und auch ohne schützendes Case wird er einen satten Wurf ins Reiserucksackerl ohne Murren verzeihen.

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Seine klappbaren Ohrmuscheln bilden zusammen mit dem Anpressdruck eine sehr gute passive Dämpfung, und ich konnte den Mute trotz druckempfindlicher Ohren über eine Stunde tragen, ohne ihn vom Kopf reißen zu müssen – nicht schlecht! Da ich meinen Ohren gerne nach einiger Zeit eine kleine Pause gönne, kann ich ihn also einfach auflassen und profitiere weiterhin von seinen Dämpfungseigenschaften. Was mich dann allerdings stört, ist das Rascheln des stoffummantelten Kabels an der Kleidung. Was während des Hörens von Musik kein Problem ist, kann bei sehr leisen Passagen oder bei Hörspielen schon mal nerven. Hier hätte Teufel noch einen kleinen Clip dazulegen sollen, der am Kragen befestigt wird und somit das Problem löst. Ein Kugelschreiber mit Klammer tut’s übrigens auch, auch wenn’s nicht so schön ist.

Und innen klingt’s sportlich, kräftig, jung

Das Verlangen nach einem kräftigen Bassbereich weiß auch Teufel zu befriedigen. Überzogen klingt es hier glücklicherweise nicht, eher weich, und den Übergang in die Mitten bekommt der Mute gut hin. Die Berliner binden auch den Hochtonbereich sauber mit ein, dieser wirkt kein bisschen aufdringlich, lässt aber ein wenig Brillanz vermissen. Was nicht schlimm ist, da ihm sämtliche Musikgenres liegen, er neigt aber dazu, Klassikstücke eher unaufgeregt abzubilden. Die Stereobreite finde ich ganz okay, könnte für meinen Geschmack etwas breiter ausfallen, Instrumente lassen sich aber sauber orten. Meine Spotify-Playlisten, die von 80s-Pop-Perlen über Mittenbrett-Metal bis hin zu ekstatischer Electronica eigentlich alles abdecken, spielt der Mute ohne negative akustische Auffälligkeiten ab. Klar, bei extremen Tiefbass-Stücken habe ich manchmal das Bedürfnis den EQ zu bemühen, da er mir zu sehr schiebt, aber als 80er Kind habe ich eben auch noch andere Basshörgewohnheiten.

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Feine aktive Geräuschunterdrückung

Ein Noise-Cancelling-Kopfhörer ist immer nur so gut wie sein Noise Cancelling. Und auch hier kann Teufel überzeugen! Knöpfchen drücken und Stille? Naja, bauartbedingt natürlich nicht ganz, aber tieffrequentes Rumpeln oder Rauschen, wie im Zug, löscht er sehr schön aus. Bei Stille hält sich sein Eigenrauschen in Grenzen, nur wenn außerhalb wirklich nichts zu hören ist, fällt es auf. Die Geräuschkulisse von Außen dringt gedämpft nach innen, hochfrequente Schallereignisse hört man noch recht deutlich.
Ein weiterer Druck aufs Knöpfchen schaltet den Mute stumm, das Noise Cancelling bleibt weiterhin aktiv, die Musik spielt aber weiter. Was die Frage aufwirft, warum Teufel bei einem Reisekopfhörer keine Fernbedienung ins Kabel integriert hat. Lauter, leiser, Pause, Play, Track vor und zurück – das alles erfordert hier einen Druck auf das Smartphone.
Apropos: Drückt man den Knopf an der linken Ohrmuschel drei Sekunden lang, wird die aktive Geräuschunterdrückung ausgeschaltet. Klanglich ändert sich das Bild nun, wenn auch nur marginal: Die Stereobreite öffnet sich ein wenig und die Bassbetonung wird eine Idee zurückgefahren, beziehungsweise klingt nicht ganz so komprimiert. Bleibt also festzuhalten: Im Gegensatz zu manch anderen Kopfhörern mit aktiver Schaltung tönt es angenehm rund aus einem „nackerten“ Mute.

vor 8 Jahren von Pete Schloßnagel
  • Bewertung: 4.13
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Impedanz48,45 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)100,38 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf597 g
  • Gewicht mit Kabel258 g
  • Gewicht ohne Kabel249 g
  • Kabellänge135 cm

Lieferumfang

  • Flugzeugadapter
  • Anschlusskabel Miniklinke 3,5 mm (1,3 m)
  • Softcase mit Zubehörbeutel
  • AAA-Batterie

Besonderheiten

  • lange Laufzeit: die von Teufel angegebenen 40 Stunden hat unser Testmodell mit frischer Batterie locker überrundet

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